Kalevi Aho: Trombone & Trumpet Concertos

Albumbeschreibung

Am 9. März dieses Jahres feierte Kalevi Aho seinen 70. Geburtstag. Es ist bestimmt nicht übertrieben, ihn einen der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit zu nennen. Ganz sicher ist er auch einer der produktivsten, was sich schon daran zeigt, dass es sein erklärtes Ziel ist, für jedes Instrument (mindestens) ein Solo-Konzert zu schreiben. Nun also haben es das 2010 entstandene Posaunen- und das ein Jahr später vollendete Trompetenkonzert auf die Silberscheibe geschafft, und wieder dürfen sich die Freunde gemäßigt moderner Tonsprache, deren innerer Kompass in Richtung Norden zeigt, glücklich schätzen.
Die beiden Instrumente seien „wunderbar – wenn man ihre besten Eigenschaften, ihre Seele und ihre virtuosen Möglichkeiten findet“, erklärte der Komponist gegenüber dem Schreiber dieser Zeilen. Und weil es in der Klassik keine wirkliche Tradition von Posaunen- und Trompetenkonzerten gebe, so Aho weiter, sei es ihm viel leichter gefallen, für diese Instrumente zu komponieren als etwa ein weiteres Klavierkonzert.
Wir konstatieren: Aho hat „die Seele“ der beiden Blasinstrumente gefunden. Und man meint sogar, den hochvirtuosen, aber an keiner einzigen Stelle effekthascherischen Werken die Leichtigkeit und Unbeschwertheit ablauschen zu können, mit der sie entstanden sind. Vor allem die beiden „Tranquillo“ bzw. „Misterioso“ überschriebenen Eröffnungssätze ziehen in den Bann. Sie sind sogar so gut, dass die jeweils drei weiteren Sätze, die noch folgen, bei aller Individualität und Originalität im Einzelnen dagegen ein bisschen verblassen. Die beiden Solisten agieren atemberaubend gut, Posaune und Trompete werden völlig neu erfahrbar. Die „Antwerpener“ unter Brabbins begleiten kongenial.

© Schäfer, Burkhard / www.fonoforum.de