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Judith Holofernes|Ich bin das Chaos

Ich bin das Chaos

Judith Holofernes

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Es gibt sie noch: Die erfreulich fruchtbaren Kooperationen zweier eigenwilliger Musiker, die einander fernab von Marketingplänen, Namedropping und blankem Eigennutz unter die Arme greifen. Dabei war die musikalische Verbindung zwischen Judith Holofernes und Teitur Lassen zunächst bloß einseitiger Natur. Erst nachdem die Ex-Heldin 2014 ein Stück des färöischen Songwriters zum festen Bestandteil ihrer eigenen Setlist machte, kreuzten sich die Wege der beiden Teilzeitmelancholiker. Endlose Sessions zwischen Berlin und Tórshavn förderten eine Handvoll Material zutage. Teile davon erblicken auf "Ich Bin Das Chaos" nun erstmals das Licht der Welt. Wenngleich von einer wirklichen Kollaborationsplatte weit entfernt, hat Judith Holofernes diesmal definitiv ein musikalisches Leuchtfeuer gefunden, das sie heller und wärmer denn je durch die undurchdringbaren Pfade ihrer einzigartigen Alltagslyrik führt. Wo "Ein Leichtes Schwert" noch wie ein aufgedrehter Befreiungsschlag nach dem reichlich erwachsenen Helden-Finale "Bring Mich Nach Hause" wirkte, hält die Berlinerin stimmungsmäßig diesmal genüsslich die Waage. So lassen sich die extrovertierten, nicht selten dadaistisch-klamaukgestützen Uptempo-Nummern, die 2014 große Teile des Vorgängers ausmachten, aus ihrem Schaffen natürlich überhaupt nicht mehr wegzudenken. "Wir spielen Boccia mit Planeten / Lotte, guck' nicht so betreten", tönt es im Rockabilly-lastigen "Charlotte Atlas", bevor die hitverdächtige Binärhymne "Analogpunk" die Herzen von "Reklamation"-Fans endlich wieder Trampolin springen lässt. Gut, dass der eigentlich ach so tieftraurige "Letzte Optimist" aber ja schon im Opener auf 38 Minuten Kontrastprogramm vorbereitet. So gehts nach dem emotionalen Start erst einmal recht locker weiter. "Oder An Die Freude" klingt zwar schwelgerisch, trumpft aber mit Ukulele, beschwingtem Beethoven-Kanon und nicht zuletzt Calexicos Martin Wenk an der Trompete. "Häng' dein Herz an den Bus / Und es kommt, wie es muss / Er kommt nicht, er fährt weg / er zieht dein Herz durch den Dreck." Dabei nimmt das Spiel mit dem häufig im Mix präsenten Blasinstrument aber keinesfalls Element Of Crime-artige Ausmaße an. Dazu tobt Holofernes mit ihren Mitmusikern nämlich viel zu ausgelassen durch den kunterbunten Musikalienhandel. Es gibt vieles zu entdecken. Immer wieder mittendrin: Teiturs bezirzende Klavier- und Rhodes-Motive. Das Album folgt dem Grundtenor: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Denn so ist das mit dem Chaos. Jedenfalls mit dem, das Holofernes thematisiert, dem von Menschenhand geschaffenen Chaos. Freude, Trauer, Liebe, Schmerz, Frieden, Krieg. Vertonte Anthropologie. So ziehen sich die Werther-Analogien neben dem Besingen der holden Lotte auch durch "Die Leiden Der Jungen Lisa". "Geh' in der Pause aus dem Callcenter raus, komm' nie wieder / Aber Lisa, sing' uns bitte nicht mehr deine traurigen Lieder." Dabei hat Frau Holofernes davon doch selbst mehr als genug, wie sie prompt und ganz ohne Augenzwinkern im nachfolgenden Titel beweist. Wie "Oh Henry" suhlt sich insbesondere die Halbballade "Der Krieg Ist Vorbei" im Meeresrauschen der Melancholie, wie es Helden-Fans wohl seit der "Ballade Von Wolfgang und Brigitte" nicht mehr erlebt haben dürften. Lyrisch der Montagetechnik der Nachkriegsliteratur folgend, führt Holofernes wie keine zweite durch die Kraterlandschaften menschlichen Versagens. Worum gehts hier eigentlich? Berlin 1945? Aleppo 2016? Oder doch um die Verbildlichung bloßen Trennungsschmerzes? Holofernes' Form abstrakter Trümmerarbeit lässt wie immer Raum für zahllose Interpretationen. "Ich weiß nicht, wie man aufhört / nur wie man anfängt." Wie wahr, liebe Menschheit, wie wahr. Exposition, Steigerung, Katastrophe: Auch in musikalischer Hinsicht lassen die ganz und gar dramatisch ausgearbeiteten Klavier- und Gitarrenschichten des Tracks zwischendrin gerne vergessen, dass hier eigentlich der Name einer Solokünstlerin auf dem Cover steht. Natürlich wohnt die davon ausgehende erfreulich schlichte Natürlichkeit "Ich Bin Das Chaos" über große Strecken trotzdem inne. Wenn sich im Verlauf der Platte dann aber Retrosynthies ("Analogpunk"), chansoneskes Ragtime-Geklimper ("Unverschämtes Glück"), Streicher, Bläser und durch und durch verspielte Wortkunst die Hand reichen, scheint sich der ewig besungene Helden-Kreis am Ende doch noch zu schließen. Lang lebe das Chaos.
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Ich bin das Chaos

Judith Holofernes

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1
Der letzte Optimist
00:03:14

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

2
Oder an die Freude
00:04:25

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

3
Charlotte Atlas
00:02:57

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

4
Analogpunk
00:03:07

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

5
Die Leiden der jungen Lisa
00:03:08

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Alexander Binder, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

6
Der Krieg ist vorbei
00:04:39

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Jörg Holdinghausen, Teitur Lassen, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

7
Ich bin das Chaos
00:03:22

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Jörg Holdinghausen, Jean-Michel Tourette, Pola Roy, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

8
Das Ende
00:03:15

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Jörg Holdinghausen, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

9
Oh Henry
00:02:48

Judith Holofernes, Composer, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

10
Unverschämtes Glück
00:04:12

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Jörg, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

11
So weit gekommen
00:03:49

Judith Holofernes, Lyricist, MainArtist - Pola Roy assisted by Jan Wagner, Producer - Judith Holofernes, Teitur Lassen, Jörg Holdinghausen, Composer - Wintrup Musikverlag, Arlo and Betty Music, MusicPublisher

DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS DÄRÄNGDÄNGDÄNG RECORDS

Albumbeschreibung

Es gibt sie noch: Die erfreulich fruchtbaren Kooperationen zweier eigenwilliger Musiker, die einander fernab von Marketingplänen, Namedropping und blankem Eigennutz unter die Arme greifen. Dabei war die musikalische Verbindung zwischen Judith Holofernes und Teitur Lassen zunächst bloß einseitiger Natur. Erst nachdem die Ex-Heldin 2014 ein Stück des färöischen Songwriters zum festen Bestandteil ihrer eigenen Setlist machte, kreuzten sich die Wege der beiden Teilzeitmelancholiker. Endlose Sessions zwischen Berlin und Tórshavn förderten eine Handvoll Material zutage. Teile davon erblicken auf "Ich Bin Das Chaos" nun erstmals das Licht der Welt. Wenngleich von einer wirklichen Kollaborationsplatte weit entfernt, hat Judith Holofernes diesmal definitiv ein musikalisches Leuchtfeuer gefunden, das sie heller und wärmer denn je durch die undurchdringbaren Pfade ihrer einzigartigen Alltagslyrik führt. Wo "Ein Leichtes Schwert" noch wie ein aufgedrehter Befreiungsschlag nach dem reichlich erwachsenen Helden-Finale "Bring Mich Nach Hause" wirkte, hält die Berlinerin stimmungsmäßig diesmal genüsslich die Waage. So lassen sich die extrovertierten, nicht selten dadaistisch-klamaukgestützen Uptempo-Nummern, die 2014 große Teile des Vorgängers ausmachten, aus ihrem Schaffen natürlich überhaupt nicht mehr wegzudenken. "Wir spielen Boccia mit Planeten / Lotte, guck' nicht so betreten", tönt es im Rockabilly-lastigen "Charlotte Atlas", bevor die hitverdächtige Binärhymne "Analogpunk" die Herzen von "Reklamation"-Fans endlich wieder Trampolin springen lässt. Gut, dass der eigentlich ach so tieftraurige "Letzte Optimist" aber ja schon im Opener auf 38 Minuten Kontrastprogramm vorbereitet. So gehts nach dem emotionalen Start erst einmal recht locker weiter. "Oder An Die Freude" klingt zwar schwelgerisch, trumpft aber mit Ukulele, beschwingtem Beethoven-Kanon und nicht zuletzt Calexicos Martin Wenk an der Trompete. "Häng' dein Herz an den Bus / Und es kommt, wie es muss / Er kommt nicht, er fährt weg / er zieht dein Herz durch den Dreck." Dabei nimmt das Spiel mit dem häufig im Mix präsenten Blasinstrument aber keinesfalls Element Of Crime-artige Ausmaße an. Dazu tobt Holofernes mit ihren Mitmusikern nämlich viel zu ausgelassen durch den kunterbunten Musikalienhandel. Es gibt vieles zu entdecken. Immer wieder mittendrin: Teiturs bezirzende Klavier- und Rhodes-Motive. Das Album folgt dem Grundtenor: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Denn so ist das mit dem Chaos. Jedenfalls mit dem, das Holofernes thematisiert, dem von Menschenhand geschaffenen Chaos. Freude, Trauer, Liebe, Schmerz, Frieden, Krieg. Vertonte Anthropologie. So ziehen sich die Werther-Analogien neben dem Besingen der holden Lotte auch durch "Die Leiden Der Jungen Lisa". "Geh' in der Pause aus dem Callcenter raus, komm' nie wieder / Aber Lisa, sing' uns bitte nicht mehr deine traurigen Lieder." Dabei hat Frau Holofernes davon doch selbst mehr als genug, wie sie prompt und ganz ohne Augenzwinkern im nachfolgenden Titel beweist. Wie "Oh Henry" suhlt sich insbesondere die Halbballade "Der Krieg Ist Vorbei" im Meeresrauschen der Melancholie, wie es Helden-Fans wohl seit der "Ballade Von Wolfgang und Brigitte" nicht mehr erlebt haben dürften. Lyrisch der Montagetechnik der Nachkriegsliteratur folgend, führt Holofernes wie keine zweite durch die Kraterlandschaften menschlichen Versagens. Worum gehts hier eigentlich? Berlin 1945? Aleppo 2016? Oder doch um die Verbildlichung bloßen Trennungsschmerzes? Holofernes' Form abstrakter Trümmerarbeit lässt wie immer Raum für zahllose Interpretationen. "Ich weiß nicht, wie man aufhört / nur wie man anfängt." Wie wahr, liebe Menschheit, wie wahr. Exposition, Steigerung, Katastrophe: Auch in musikalischer Hinsicht lassen die ganz und gar dramatisch ausgearbeiteten Klavier- und Gitarrenschichten des Tracks zwischendrin gerne vergessen, dass hier eigentlich der Name einer Solokünstlerin auf dem Cover steht. Natürlich wohnt die davon ausgehende erfreulich schlichte Natürlichkeit "Ich Bin Das Chaos" über große Strecken trotzdem inne. Wenn sich im Verlauf der Platte dann aber Retrosynthies ("Analogpunk"), chansoneskes Ragtime-Geklimper ("Unverschämtes Glück"), Streicher, Bläser und durch und durch verspielte Wortkunst die Hand reichen, scheint sich der ewig besungene Helden-Kreis am Ende doch noch zu schließen. Lang lebe das Chaos.
© Laut

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