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Sinkane|Dépaysé

Dépaysé

Sinkane

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Auf den letzten Alben war Sinkane eine sichere Bank. Schon die Vorabsongs nahmen einen vom ersten Augenblick an in den Arm, führten galant zum Longplayer. Die gelassene Stimmung der Songs, gepaart mit einem hohen Ohrwurmfaktor, machten aus "Mean Love" und "Life & Livin' It" zwei perfekt auf den Sommer zugeschnittene Werke. All das hat "Dépaysé" nicht. Die Leichtigkeit ist flöten gegangen, ist nur noch eine naive Erinnerung. Wo Ahmed Gallab vorher seiner Musik Platz zum Atmen ließ, stopft er sie gemeinsam mit seiner neu formierten Band bis in die letzten Ritzen zu.

Die neue Hektik mag man ihm jedoch kaum verübeln, denn der Grund hierfür offenbart sich schnell. Schuld daran trägt die politische Situation unter Trump in seinem Heimatland. Der in London geborene Sohn sudanesischer Eltern bekommt diese direkt zu spüren. "Als schwarzer, muslimischer Amerikaner werde ich allzu oft als Ausländer in meinem eigenen Land bezeichnet, und tatsächlich fühle ich mich manchmal wie einer", beschreibt Gallab. Diese Erfahrungen setzt er auf "Dépaysé" jedoch nicht etwa in wütende Parolen, sondern in einen Aufruf zur Liebe um.

Der Album-Titel "Dépaysé" stammt aus dem Französischen, steht für "aus der gewohnten Umgebung herausgerissen". Sinkane ist fremd im eigenen Land. Doch seine persönlichen Songs gelten nicht nur für ihn. Gleich zu Beginn schreit es in "Everybody" immer wieder "Everybody Need Everybody" aus ihm heraus. Gleich darauf folgt ein "We believe that everybody means everybody / It means you and me / Black, white, brown, he, she, gay / All means we!". Seine Message und die Folgen vom Orangehaar, Brexit, Polizeigewalt, Fake News und dem immer weiter um sich greifenden Rechtsruck gehen nicht nur ihn, nicht nur die im Moment betroffenen, sondern am Ende uns alle an.

Der größte Aufruf zu Multikulturalismus geht bei Gallab jedoch von seiner Musik aus. Noch mehr als zuvor nähert er sich dafür dem Afrobeat und Highlife an. Sie sind die Grundlage, auf denen eine Fiesta aus Gospel, Funk, psychedelischem Rock, Sudan Pop, Blues, Soul, Reggae, Dancehall und Jazz entsteht. Für die Umsetzung suchte er sich Bandmitgleider aus jedem Winkel der Welt.

Der Opener "Everybody" baut sich zu einem regelrechten Afrobeat-Orkan auf. Percussiongewitter, aufsteigende Bläser, Chöre, selbstmörderische Syntheszier, der sich im Hintergrund in einem endlosen Solo verfangende Gitarrist Jonny Lam. Einer drängenden Hyme, die nicht weniger will, als am liebsten die ganze Welt in Frieden zusammen zu bringen. Da das selbst Sinkane wohl doch etwas zu überambitioniert erscheint, reicht für den Beginn auch der Sudan.

"Everyone" hat seine Wurzeln im Dancehall, was spätestens der Gesangspart von Keyboarderin Elenna Canlas zeigt. Der Titeltrack verfügt über eine starke psychedelische Note. Wie "Stranger" findet sich auch "Be Here Now", wohl der entspannteste Song des Albums, im Reggae wieder. "How will I ever know if i'm free / If you keep pushing your ideas", singt Ahamd.

Nicht ein Wölkchen bedeckt "Ya Sudan" die Liebeserklärung an das Land seiner Eltern. Eine Hommage an die Menschen, die zu Beginn des Jahres den Dikator Omar al-Bashir stürzten. Ein energiegeladenes, sonniges Stück, gespickt von harmonischem Chorgesang. "My family / Our country / I carry / Beside me." Lediglich der Abschied von "Dépaysé" mag so gar nicht funktionieren, verdeutlicht noch einmal das anfangs erwähnte Problem des Albums: Ahmad will zu viel. "Mango" startet als überambitionierter Mitklatsch-Reggae im ZDF-Hitparadenformat. Die Melodie schrammt trotz mehrerer interessanter Abzweigungen nur haarscharf am Schlager vorbei.

Musik, Texte und Einstellung stehen sich zeitweise im Weg. Vieles gerät im Vortrag einen Funken zu marktschreierisch. Als wollte er seine gelungenen Texte mit aller Gewalt über die vom Musikgenre gesteckten Grenzen hinaus tragen, auch Hörer abseits davon erreichen. Ein idealistisches Unterfangen, das auf Kosten der Unbeschwertheit geht. "Dépaysé" ist zwar nicht Sinkanes bestes, aber sicherlich sein bisher wichtigstes Album.

© Laut

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Dépaysé

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1
Everybody
00:04:23

Jonathan Lam, Composer - Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

2
Everyone
00:03:19

Jonathan Lam, Composer - Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

3
On Being
00:05:52

Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

4
Dépaysé
00:05:11

Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

5
Ya Sudan
00:03:14

Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

6
Stranger
00:03:15

Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

7
Be Here Now
00:05:22

Jonathan Lam, Composer - Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

8
The Searching
00:05:50

Jonathan Lam, Composer - Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer - Elenna Belen Canlas, Composer

2019 City Slang 2019 City Slang

9
Mango
00:04:02

Sinkane, MainArtist - Ahmed Abdullahi Gallab, Composer, Producer

2019 City Slang 2019 City Slang

Albumbeschreibung

Auf den letzten Alben war Sinkane eine sichere Bank. Schon die Vorabsongs nahmen einen vom ersten Augenblick an in den Arm, führten galant zum Longplayer. Die gelassene Stimmung der Songs, gepaart mit einem hohen Ohrwurmfaktor, machten aus "Mean Love" und "Life & Livin' It" zwei perfekt auf den Sommer zugeschnittene Werke. All das hat "Dépaysé" nicht. Die Leichtigkeit ist flöten gegangen, ist nur noch eine naive Erinnerung. Wo Ahmed Gallab vorher seiner Musik Platz zum Atmen ließ, stopft er sie gemeinsam mit seiner neu formierten Band bis in die letzten Ritzen zu.

Die neue Hektik mag man ihm jedoch kaum verübeln, denn der Grund hierfür offenbart sich schnell. Schuld daran trägt die politische Situation unter Trump in seinem Heimatland. Der in London geborene Sohn sudanesischer Eltern bekommt diese direkt zu spüren. "Als schwarzer, muslimischer Amerikaner werde ich allzu oft als Ausländer in meinem eigenen Land bezeichnet, und tatsächlich fühle ich mich manchmal wie einer", beschreibt Gallab. Diese Erfahrungen setzt er auf "Dépaysé" jedoch nicht etwa in wütende Parolen, sondern in einen Aufruf zur Liebe um.

Der Album-Titel "Dépaysé" stammt aus dem Französischen, steht für "aus der gewohnten Umgebung herausgerissen". Sinkane ist fremd im eigenen Land. Doch seine persönlichen Songs gelten nicht nur für ihn. Gleich zu Beginn schreit es in "Everybody" immer wieder "Everybody Need Everybody" aus ihm heraus. Gleich darauf folgt ein "We believe that everybody means everybody / It means you and me / Black, white, brown, he, she, gay / All means we!". Seine Message und die Folgen vom Orangehaar, Brexit, Polizeigewalt, Fake News und dem immer weiter um sich greifenden Rechtsruck gehen nicht nur ihn, nicht nur die im Moment betroffenen, sondern am Ende uns alle an.

Der größte Aufruf zu Multikulturalismus geht bei Gallab jedoch von seiner Musik aus. Noch mehr als zuvor nähert er sich dafür dem Afrobeat und Highlife an. Sie sind die Grundlage, auf denen eine Fiesta aus Gospel, Funk, psychedelischem Rock, Sudan Pop, Blues, Soul, Reggae, Dancehall und Jazz entsteht. Für die Umsetzung suchte er sich Bandmitgleider aus jedem Winkel der Welt.

Der Opener "Everybody" baut sich zu einem regelrechten Afrobeat-Orkan auf. Percussiongewitter, aufsteigende Bläser, Chöre, selbstmörderische Syntheszier, der sich im Hintergrund in einem endlosen Solo verfangende Gitarrist Jonny Lam. Einer drängenden Hyme, die nicht weniger will, als am liebsten die ganze Welt in Frieden zusammen zu bringen. Da das selbst Sinkane wohl doch etwas zu überambitioniert erscheint, reicht für den Beginn auch der Sudan.

"Everyone" hat seine Wurzeln im Dancehall, was spätestens der Gesangspart von Keyboarderin Elenna Canlas zeigt. Der Titeltrack verfügt über eine starke psychedelische Note. Wie "Stranger" findet sich auch "Be Here Now", wohl der entspannteste Song des Albums, im Reggae wieder. "How will I ever know if i'm free / If you keep pushing your ideas", singt Ahamd.

Nicht ein Wölkchen bedeckt "Ya Sudan" die Liebeserklärung an das Land seiner Eltern. Eine Hommage an die Menschen, die zu Beginn des Jahres den Dikator Omar al-Bashir stürzten. Ein energiegeladenes, sonniges Stück, gespickt von harmonischem Chorgesang. "My family / Our country / I carry / Beside me." Lediglich der Abschied von "Dépaysé" mag so gar nicht funktionieren, verdeutlicht noch einmal das anfangs erwähnte Problem des Albums: Ahmad will zu viel. "Mango" startet als überambitionierter Mitklatsch-Reggae im ZDF-Hitparadenformat. Die Melodie schrammt trotz mehrerer interessanter Abzweigungen nur haarscharf am Schlager vorbei.

Musik, Texte und Einstellung stehen sich zeitweise im Weg. Vieles gerät im Vortrag einen Funken zu marktschreierisch. Als wollte er seine gelungenen Texte mit aller Gewalt über die vom Musikgenre gesteckten Grenzen hinaus tragen, auch Hörer abseits davon erreichen. Ein idealistisches Unterfangen, das auf Kosten der Unbeschwertheit geht. "Dépaysé" ist zwar nicht Sinkanes bestes, aber sicherlich sein bisher wichtigstes Album.

© Laut

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