Baltimore

Albumbeschreibung

« On a toujours le choix, la preuve j’hésite entre deux bières / Et j’aurais plus de joie une fois que j’en serai au deux tiers ». („Man hat immer die Wahl, der Beweis ist, dass ich zwischen zwei Bieren schwanke / Und ich werde mehr Freude haben, wenn ich bei zwei Drittel angelangt bin.“) Fuzati beginnt das neue Album Baltimore mit einem offbeatartigen und nebulösen Rhythmus auf seine eigene Art und Weise, indem er schalkhaft und mit einer Neigung zur Relativierung des Weltgeschehens großspurige Sätze von sich gibt. Der Rapper, der mittlerweile auf eine über zwanzigjährige Karriere zurückblicken kann, denkt nicht daran, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Diesmal arbeitet er mit dem belgischen Produzenten Le Motel zusammen – Soundarchitekt von Roméo Elvis, Veence Hanao, Teme Tan und anderen –, einem elektronischen Musiker, der sich gerne an Rap-Experimente wagt. Zwei komische Vögel und ein einfallsreiches Album, das von der Apathie der Ausgangssperren befreit, hinausgezögert, in der Distanz konzipiert, aber voller Hoffnung ist. Dabei haftet Fuzati das Image des zynischen, menschenverachtenden Rappers an, gegen das er seit fast zehn Jahren unermüdlich angeht. Hier erkundet er die Poesie der Fluchtwege auf Rooftops, lässt im afrolastigen Titel der Single Tout ça seine Melancholie durchscheinen und wird im kristallklaren Living immerhin etwas hasserfüllter. Fuzati, der immer für einen Schritt zur Seite zu haben ist, hat in Le Motel einen Verbündeten gefunden, mit dem er Monotonie entgegenwirken, Rhythmen stören und sich ständig erneuern kann. © Bricle Miclet/Qobuz