Tiësto
Innerhalb weniger Jahre spielt sich der niederländische DJ und Produzent Tiesto von kleinen Clubs in die höchsten Regionen der Charts. Elektronische Tanzmusik macht er zum Verkaufsschlager, sogar in der traditionellen Hochburg handgemachter Gitarrenmusik, den USA, wo seine Mix-CDs wie geschnitten Brot über die Ladentheke gehen.
2002 und 2003 bekommt er von der britischen Musikzeitschrift DJ Magazine die Krone aufgesetzt und wird zum besten DJ der Welt gewählt, noch vor langgedienten Stars wie Paul Van Dyk oder Paul Oakenfold.
1969 in Breda geboren träumt Tijs Verwest, wie DJ Tiesto mit bürgerlichem Namen getauft ist, früh von einer Karriere als Musiker. Die nimmt Formen an, als der 15-Jährige beginnt, in der örtlichen Disco Platten aufzulegen. Dort wollen die Leute in den 80ern die Songs der niederländischen Hitparade hören, freilich mit einem guten Schuss Club-Appeal. Richtig in Fahrt kommt Tiestos DJ-Ambiitonen jedoch, nachdem Techno und House auch in Holland Fuß fassen. In seiner Heimatstadt Breda beschallt er nun regelmäßig den Club The Spock.
Dorthin verschlägt es ab und an auch Trendscouts aus Rotterdam, die eines Tages auf Tiesto aufmerksam werden, der mit seiner populären Mixtur aus House, Techno und Charts in Breda einen guten Ruf genießt. Ab Mitte der 90er veröffentlicht er unter verschiedenen Künstlernamen unter anderem beim Rotterdamer Label Basic Beat Recordings. 1997 gründet er mit seinem Freund und Produktionspartner Arny Bink das eigene Label Black Hole Recordings.
Hier erscheinen in der Folge zahllose Mix-CDs von Tiesto, wie die beiden Teile von "Space Age", der Dreiteiler "In Search Of Sunrise" oder die "Magik"-Reihe. Trance ist das Label unter dem sich die meisten der Tracks, die bei Tiesto auf dem Plattenteller landen verbuchen lassen, auch wenn er bei "In Search Of Sunrise" die Grenzen zum Ambient antastet oder in der "Magik"-Reihe mit der "Trommelmaschine" von Der Dritte Raum ein Techno-Klassiker erklingt. Der Durchbruch für Tiesto kommt 2000 mit dem Remix des Delirium-Tracks "Silence", der um die Vocals von Sarah McLachlan angereichert bis auf Platz drei der Billboard-Charts vordringt.
Erst nach weit über einem Dutzend Mix-CDs gibt Tiesto 2001 mit "In My Memory" sein Albumdebüt als Produzent. Die Platte entwickelt sich zum Topseller, vor allem dank eindrucksvoller Verkaufszahlen in den USA. Danach geht es Schlag auf Schlag. DJ-Bookings rund um den Globus folgen genauso wie zahllose Remixanfragen unter anderem von Skin ("Faithfullness"), Moby ("We Are All Made Of Stars"), Schiller ("Glockenspiel") oder Dave Matthew's Band ("The Space Between"), die alle positive Bescheide erhalten. Bono und Co erhalten von dem Holländer hingegen eine Absage.
Das kann sich Tiesto locker leisten, ist sein Terminplaner 2002 und danach doch bis zum Platzen gefüllt. Area 2-Festival in den Staaten mit Organisator Moby und seinen Gästen David Bowie, Carl Cox und John Digweed. Zwischendurch Gigs als Resident DJ im legendären Amnesia, wo ansonsten auch Paul Van Dyk oder Sven Väth und Gäste die Plattenspieler bedienen. Vom britischen 'DJ Magazine' wird er 2002 und 2003 zum 'besten DJ der Welt' gewählt.
2003 endet für Tiesto mit einem Superlativ. Vor 25.000 Fans spielt er im Stadion von Arnheim ein mehrstündiges Set und unterstreicht damit eindrücklich seine Popularität. 2004 kommt mit "Just Be" das zweite Album des Niederländers auf den Markt, das zwischen Progressive- und Trance-Tracks auch balladeske Zwischentöne enthält. Kurz darauf begleitet er bei den Olympischen Sommerspielen in Athen den Einmarsch der Athleten ins Stadion, was bis dato den wahrscheinlich größten Gig eines DJs darstellt. Zudem gibt der Auftritt für Martin Garrix den entscheidenden Ausschlag, eine eigene DJ- und Musikerkarriere zu beginnen. Ein Mitschnitt erscheint unter dem Namen "Parade Of The Athletes" noch im September des selben Jahres. Einen Monat später gastiert er im ausverkauften Gelredome in Arnheim für zwei weitere Gastspiele, die er für die Live-DVD "In Concert" aufzeichnen lässt, die ein Jahr später auf den Markt kommt. Zudem bekommt er 2004 von Königin Beatrix wegen seiner Verdienste um die niederländische Dance-Szene den Orden von Oranien-Nassau verliehen, was sich mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes vergleichen lässt.
2005 hat er einen Soloauftritt im Disneyland in Paris und vier Gigs in den Vereinigten Staaten im Rahmen der "Tiesto In Concert"-USA-Tour. 2006 sieht man ihn bei der Neuaflage der Loveparade. Seit 2007 betreibt er eine wöchentliche Radiosendung beim niederländischen Radiosender Radio 538. Dort spielt er aktuelle elektronische Dance-Musik und gibt Nachwuchs-DJs eine Plattform, um sich einem größeren Publikum zu präsentieren. Im selben Jahr kommt mit "Elements Of Life" ein weiteres Studioalbum auf den Markt. 2008 legt Tiesto im Privilege in Ibiza für mehrere Monate jeden Montag als Resident-DJ auf.
2009 wählt man den Niederländer bei den International Dance Music Awards (IDMA) auf der Winter Music Conference in Miami zum besten DJ der Welt. Im gleichen Jahr gründet er mit Musical Freedom ein weiteres Label, nachdem er Black Hole Recordings den Rücken gekehrt hatte. Mit der Musik bewegt er sich nämlich schon mehr in Richtung Progressive- und Electro-House, was zur trancigen Philosophie von Black Hole Recordings nicht mehr passt, wovon "Kaleidoscope" im selben Jahr zeugt. Eine Remix-Version der Scheibe erscheint ein Jahr später. Mit "Feel It", das zusammen mit Three 6 Mafia, Sean Kingston und Flo Rida entsteht, erreicht der Niederländer ein Jahr später seine erste Chartplatzierung in den USA. 2011 wählt ihn das weltweit größte DJ-Magazin MixMag zum "Greatest DJ Of All Time". Zahlreiche weitere Auszeichnungen folgen.
Im selben Jahr erscheint das Album "Kiss From The Past" sowie die erfolgreiche Single "C'mon", für die Busta Rhymes Vocals leiht. 2013 veröffentlicht der Niederländer mehrere Kollabo-Tracks, die sich allesamt im Electro-House verorten lassen. Im gleichen Jahr tritt er zusammen mit Hardwell beim Tomorrowland in Belgien auf. Während des Festivals spielt er auch ausgewählte Stücke seines kommenden Albums "A Town Called Paradise", das neben Progressive House auch Dance-Pop zu bieten hat und 2014 auf den Markt kommt. Darüber hinaus erreicht Tiesto mit einen Remix von John Legends "All Of Me" die Spitzenposition in einigen Ländern.
2015 erscheinen über sein Label eine Reihe von Zusammenarbeiten, etwa mit Martin Garrix. 2016 ruft er das Musical Freedom-Sublabel AFTR:HRS ins Leben, das sich auf Afterhour-Tracks aus den Bereichen Deep House und Downbeat spezialisiert. 2017 kommt mit "Boom" ein gemeinsamer Track mit Sevenn auf den Markt, der sich mit über 100 Millionen Spotify-Klicks zum Streaming-Hit entwickelt. 2018 erreicht Tiesto zusammen mit Dzeko mit einem Remix von Post Malones und Premes "Jackie Chan" in über zehn Ländern eine Top 10-Platzierung. 2020 kommt mit "The London Sessions" sein nächstes Studioalbum auf den Markt. 2021 entwickelt sich seine Single "The Business" zu seinem weltweit größten Erfolg. Weitere Singles wie "The Motto" mit Ava Max oder "10:35" mit Tate McRae knüpfen an den Erfolg an. Das dazugehörige Album "Drive" veröffentlicht der Niederländer 2023.
Übrigens erfüllt es Tiesto noch mehr, junge Talente zu fördern und mit ihnen etwas Neues zu schaffen als selbst Musik zu machen und aufzulegen, wie er dem dem Online-Magazin "We Rave You" verrät.
© Laut
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