Serge Gainsbourg
Serge Gainsbourg war ein französischer Chansonnier, Filmschauspieler, Komponist und Schriftsteller und gilt in Frankreich als einer der einflussreichsten und kreativsten Singer-Songwriter seiner Epoche. Gainsbourg beeinflusste maßgeblich die französische Popmusik, aber auch Kino und Literatur. Er schrieb die Drehbücher und die Filmmusik für mehr als vierzig Filme. Er trat in der Öffentlichkeit häufig provokativ auf und pflegte das Bild des genialen Künstlers.
Gainsbourg wurde als Sohn russisch-jüdischer Immigranten geboren. Seine Eltern und er sind auf dem Friedhof Montparnasse in Paris beigesetzt, wo sein Grab neben denen von Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Charles Baudelaire eines der meistbesuchten ist.
1919 fliehen Joseph Ginsburg und Oletchka Ginsburg vor dem Bolschewismus aus Russland über Konstantinopel und Marseille nach Paris. Joseph ist Klavierspieler in Bars und Kabaretts. Die Familie wohnt in einfachen Stadtvierteln in Paris, Serge erhält von seinem Vater eine klassische Klavierausbildung. Der Vater versucht auch, seinen Sohn für die Kunstmalerei zu interessieren.
Während der Kriegsjahre zieht die Familie aufs Land. Als Jude ist er gezwungen, den Judenstern zu tragen, und muss sich während der deutschen Besatzung drei Tage lang vor der SS im Wald verstecken. Auf dem 1975 veröffentlichten Album Rock around the bunker thematisierte er Nazideutschland und den Nationalsozialismus. Nach dem Krieg kehrte die Familie nach Paris zurück. Nach dem Abitur schreibt sich Gainsbourg an einer Universität ein, macht aber keinen Abschluss. Er lernte seine erste Frau Elisabeth Levitsky kennen, die Kontakte zu verschiedenen Künstlern des Surrealismus hatte. Erste Erfolge Bis zum Alter von 30 Jahren lebt Gainsbourg von gelegentlichen Aufträgen und Arbeiten. Er gibt Unterricht in Zeichnen und Gesang. Seine Hauptbeschäftigung war die Malerei. Er möchte von seiner Malerei leben können und bewunderte Genies wie Francis Bacon und Fernand Léger.
Später vernachlässigte er die Malerei und arbeitete als Pianist in den Casinos an der Küste wie Deauville und in Pariser Nachtklubs. Er war sehr beeindruckt, als er einen Auftritt von Boris Vian sieht, der eigene Texte vorträgt und sich dabei selbst auf der Trompete begleitet.
1957 begleitete er die Sängerin Michèle Arnaud auf dem Klavier während mehrerer Auftritte in verschiedenen Pariser Nachtklubs. Die Künstlerin hörte Chansons ihres Begleiters und sang diese während der gemeinsamen Auftritte. 1958 nahm sie auch einige seiner Lieder auf Schallplatte auf und war damit die erste Künstlerin von vielen, die Chansons von Gainsbourg interpretierte.
Durch diesen Erfolg bestätigt, komponierte Gainsbourg eine große Menge Chansons und sogar eine Revue. Ab diesem Zeitpunkt ist er sehr beliebt bei den Frauen, aufgrund seiner zahlreichen Affären war seine Ehe nach sechs Jahren 1957 geschieden. Bei André Lhote und Fernand Léger lernte er malen, mit Salvador Dalí war er befreundet und erst Boris Vian brachte ihn 1958 von der Malerei ab und führte ihn zum Chanson. Daneben war der schwarzhumorige Gainsbourg, der gelegentlich das Pseudonym „Gainsbarre“ annahm, um seine charakterliche Sperrigkeit zum Ausdruck zu bringen, aber auch als Fotograf, Schauspieler und Filmemacher erfolgreich. Gainsbourg schrieb Lieder unter anderem für Juliette Gréco, Françoise Hardy, France Gall, Brigitte Bardot, Jacques Dutronc, Catherine Deneuve, Alain Chamfort, Alain Bashung, Isabelle Adjani, Vanessa Paradis und für seine zeitweilige Frau Jane Birkin, die Mutter seiner Tochter Charlotte Gainsbourg.
1965 gewann France Gall mit einer Interpretation seiner Komposition Poupée de cire, poupée de son den Eurovision Song Contest 1965. Er sang mit Jane Birkin die bekannten Aufnahmen Je t'aime... moi non plus (1969) und La décadence (1972). Je t'aime... wurde ein weltweiter Hit, und empörte Moralisten bis hin zur vatikanischen Zeitung Osservatore Romano, welche das Lied und das darauf deutlich zu hörende lustvolle Gestöhne als „beschämende Obszönität“ bezeichnete. Diesen Titel hatte Gainsbourg zuvor mit Brigitte Bardot aufgenommen, ihn jedoch nicht mehr mit ihr veröffentlicht, da die Verbindung zu BB inzwischen beendet war. Schockierend empfanden die Franzosen anfänglich seine Reggae-Version ihrer Nationalhymne La Marseillaise, die er 1978 als Aux armes et caetera veröffentlichte.
1980 veröffentlichte Gainsbourg die Novelle Evguénie Sokolov (dt. Die Kunst des Furzens), eine frivole Künstlervita, die am Beispiel eines im Sterben liegenden Malers Fluch und Segen des Genies nachzeichnet.
Gainsbourg war starker Raucher. Seine Lieblingsmarke waren Gitanes ohne Filter. Bei zahlreichen Gesangs- und Fernseh-Auftritten sah man ihn ständig mit Zigarette und einem Glas Whiskey.
Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.
Ähnliche Künstler
-
L'Eau À La Bouche
Französischer Chanson - Erschienen bei akantesso am 27.11.2015
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
L'eau à la bouche
Französischer Chanson - Erschienen bei Gavroche am 29.12.2011
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Alain Goraguer - The Selection
Serge Gainsbourg, Alain Goraguer Et Son Orchestre
Original Soundtrack - Erschienen bei Vintage Jukebox am 22.06.2020
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Essential Collection
Pop - Erschienen bei Play Digital am 17.02.2017
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
BD Music Presents Serge Gainsbourg
Französischer Chanson - Erschienen bei BDMUSIC am 17.12.2021
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Provocative Voice Of Serge Gainsbourg, Vol. 1
Französischer Chanson - Erschienen bei Diamond Days am 12.01.2015
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
No 4 (Original Album Plus Bonus Tracks)
Französischer Chanson - Erschienen bei Clair de Lune am 01.01.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
World Class Classics: Serge Gainsbourg
Französischer Chanson - Erschienen bei Cherry Red Records am 16.10.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Du Chante A La Une (Remastered)
Französischer Chanson - Erschienen bei RevOla am 07.11.2018
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
Jeunes femmes et vieux messieurs (Stereo Version)
Französischer Chanson - Erschienen bei BNF Collection am 01.01.1959
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
Requiem pour un twisteur / Ce grand méchant vous (feat. Alain Goraguer et son orchestre) (Mono version)
Französischer Chanson - Erschienen bei BNF Collection am 01.01.1962
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
La femme des uns sous le corps des autres / La recette de l'amour fou (Mono Version)
Französischer Chanson - Erschienen bei BNF Collection am 01.01.1958
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
Bonnie And Clyde (Akse Remix)
Brigitte Bardot, Serge Gainsbourg
Französischer Chanson - Erschienen bei Universal Music Division Mercury Records am 01.01.1968
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
La chanson de prévert
Serge Gainsbourg, Alain Goraguer and his Orchestra
Pop - Erschienen bei Oldies But Goldies am 01.10.2020
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
-
Complete Debut Recordings
Jazz - Erschienen bei Efor, S.L am 15.03.2011
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Serge Gainsbourg Hits
Französischer Chanson - Erschienen bei Black Sheep Music am 02.04.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Un..deux..trois: Les trois premiers albums de Serge Gainsbourg
Französischer Chanson - Erschienen bei Harrison James Music am 06.02.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Quand tu t'y mets
Französischer Chanson - Erschienen bei Apollos Legacy am 10.10.2014
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Close combat (extrait du film "Trop jolies pour être honnêtes")
Original Soundtrack - Erschienen bei Warner Chappell Music France am 13.03.2023
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo