Parenthetical Girls
Diese Band verdankt ihre Existenz vor allem der Hartnäckigkeit einer ihrer beiden Gründer, namentlich Zac Pennington. Mit einem Mix aus durchwachsener Motivation, einem bunten Stapel Lo-Fi-Equipment und quasi keinerlei Musik-Erfahrung stöpselt der selbsternannte Sänger zusammen mit einem Schulfreund 2002 erste Songkonstrukte zusammen – zu dieser Zeit noch unter dem Namen "Swastika Girls".
Als Quell der Inspiration für erste Glockenspiel-lastige Gehversuche nennen die beiden Musiker wie Brian Eno, Pete Kember und Phil Spector. Die gemeinsamen Interessen erweisen sich jedoch schnell als überschaubar, die Zusammenarbeit kommt ins Straucheln und die Kombo löst sich auf. Das acht Tracks umfassende Ergebnis der Bemühungen in Kassettenform verschwindet in der Versenkung – um kurz darauf vom frisch motivierten Zac Pennington wieder ausgegraben zu werden.
Um eine neuerliche Stagnation zu vermeiden, verpflichtet Zac zum Restart und fürs Stücke-Aufhübschen und Finalisieren die beiden Experimental-Instanzen Jherek Bischoff, seines Zeichens Drummer bei Dead Science, sowie Xiu Xiu-Mastermind Jamie Stewart. Vom vorliegenden Material angetan, entwerfen die zwei voneinander völlig unabhängige Exemplare des ersten Albums "(((GRRRLS)))", die dergestalt als O- und X-Version zunächst nur auf Vinyl debütieren.
Es folgen eine kleine Tour, ein stetig wachsender Bekanntheitsgrad, 2006 das zweite Album "Safe As Houses", größere Touren u.a. im Smashing Pumpkins und White Stripes-Vorprogramm sowie erste Auftritten in Europa. Die holprige Rollbahn, auf welcher einst zwei Starts notwendig waren, hat man längst hinter sich gelassen und befindet sich seither stetig in gesundem Steigflug. Ähnlich lässt sich auch die Bandstruktur in diesem Zeitraum beschreiben: Der Personalwechsel ist ein fliegender – abgesehen vom Ur-Girl Pennington herrscht ein reges Kommen und Gehen in den Reihen der Experimental-Pop-Band. Deren einzige Soundkonstante findet sich daher in Penningtons Stimme.
Als Zac die Parenthetical Girls mit Matthew Carlson, Eddy Crichton und Rachael Jensen - allesamt Multi-Instrumentalisten – dann vorläufig endgültig formiert, ist es zum dritten Werk auf Albumlänge kein weiter Weg mehr. Das selbstbewusste "Entanglements" befreit die Parenthetical Girls und ihren fragmentiert-orchestralen Output endgültig vom Vorband-Status. Schwer zu sagen, wie das heute wäre, hätte Zac Pennigton die Kassette mit den Erstaufnahmen damals nicht wieder gefunden.
© Laut
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