Kehlani
Eine Verletzung kann eine Karriere beenden - und zugleich eine neue beginnen. Bestes Beispiel im kontemporären R&B: die Singer-Songwriterin Kehlani Ashley Parrish aus Oakland. Der Jahrgang 1995 verfolgt in Kindertagen zunächst eine Laufbahn als Balletttänzerin, bis eine Knieverletzung sie zwingt, diesen Traum aufzugeben. Innerhalb der Oakland School for the Arts wechselt Kehlani deshalb vom Tanzen zum Gesang.
Die Grundlage für die Liebe zum R&B der 1990er Jahre legt dabei ihre Tante. Weil der Vater früh bei einer Schießerei ums Leben kommt und die Mutter aufgrund von Drogenmissbrauch immer wieder im Gefängnis landet, übernimmt die Tante den Großteil der Erziehung. Und die ist ganz vernarrt in den Neosoul und R&B von Aaliyah, Ashanti, Brandy und Mya. Kehlani, die ihre ethnischen Wurzeln als "schwarz, weiß, indigen, spanisch und filipino" beschreibt, wird von dieser Leidenschaft bald infiziert.
2011 steht die Sängerin als Teil der 2009 gegründeten lokalen Coverband PopLyfe landesweit bei "America's Got Talent" auf der Bühne. Ein Jurymitglied ermutigt sie bereits da zur Solokarriere, die Kehlani schließlich 2014 mit ihrem Debüt-Mixtape "Cloud 19" beginnt. Sie zieht nach L.A., nachdem sie zwischenzeitlich aus finanzieller Not Essen stehlen musste.
Mit dem zweiten Tape "You Should Be Here" ein Jahr später erreicht Parrish dann auch die US-R&B-Top5, erhält eine Grammy-Nominierung und weckt die Aufmerksamkeit von Majorlabel Atlantic Records. Dort erscheint Anfang 2017 das kommerzielle Debüt "SweetSexySavage". Zu jenem Zeitpunkt verkauft die tattooaffine Kalifornierin bereits ganze US-Tourneen aus. Kehlani featuret in ihren Tracks unter anderem Chance The Rapper und BJ The Chicago Kid und bezeichnet Lauryn Hill, Chris Brown und Stevie Wonder als wichtigste Inspirationen.
Mit Social Media pflegt Kehlani heute wieder ein inniges Verhältnis. Derweil treiben sie Anfang 2016 Gerüchte auf Twitter, wonach sie ihren damaligen Freund betrügen würde, beinahe in den Selbstmord. Seinerzeit landet Kehlani im Krankenhaus und löscht ihr Instagram-Profil.
© Laut
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