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Itzy

Es ist gar nicht einfach, die musikalischen Eigenheiten des K-Pops herauszustellen. Immerhin handelt es sich um ein eigenständiges Genre mit über zwei Jahrzehnten Historie, das zwar immer wieder Inspiration jenseits des Pazifiks sucht, in dieser Zeit aber auch immer wieder ihre eigenen Dynamiken und Stilblüten entwickelt. Eine der spannendsten Sound-Eigenheiten etabliert sich von 2016 aufwärts, prägnant von Red Velvet vorangeschoben: Beat-Breaks, die man eigentlich eher aus dem Hip Hop kennt, übertragen auf bruchstückhafte und extravagant gepacete Pop-Banger. Was "Dumb Dumb", "Ice Cream Cake" oder "Zimzalabim" vorantreiben, wird einer der spannendsten Aspekte modernen K-Pops. Doch die Gruppe, die sich diesen Stil gänzlich zu Eigen macht und zu einem ersten Hoch bringt, ist ITZY. Yeji, Yuna, Lia, Chaeryeong und Ryujin veröffentlichen ihr Debüt 2019. Etwa zeitgleich zu BigHits neuer Boygroup TXT und einem unerwarteten Aufschwung für die Industrie-Außenseiter von LOONA passiert in dieser Zeit Einiges, das die Aufmerksamkeit der Fans auf sich ziehen könnte, und doch setzte die Girlgroup sich gegen alle Konkurrenz schnell und deutlich durch. Immerhin kommen sie selbst aus überaus gutem Hause: JYP Entertainment kuratiert 2015 mit TWICE immerhin die nunmehr größte koreanische Girlband aller Zeiten und hält mit Stray Kids, DAY6 und mehreren anderen relevanten Acts bis auf Weiteres mit die größte Hand am Puls des südkoreanischen Zeitgeists. Da überrascht es fast, mit wie wenig Brimborium ITZY an den Start gebracht werden: Während TWICE oder Stray Kids pompöse TV-Einsätze bekommen, um ihr Debüt so spektakulär als möglich in Szene zu setzen, genügt bei ITZY ein simpler Teaser. Immerhin, drei der Gruppen-Mitglieder kennt man zumindest oberflächlich aus irgendwelchen Casting-Shows, die Szene-Dominanz hat ihnen zu dem Zeitpunkt aber sicher niemand zugetraut. Dann veröffentlichen sie aber mit minimaler Promo "Dalla Dalla" und brechen prompt den Rekord für das meist-geklickte Debüt in 24 Stunden. Der Song hat keinen medialen Hype, sondern schlicht innovative und musikalische Qualitäten. Future Bass und Bass-House treffen auf R'n'B trifft auf Hip Hop trifft auf Power-Pop, die Song-Struktur wechselt so halsbrecherisch durch Stile und Stimmungen, und trotzdem bringt er gerade einmal drei Minuten und 30 Sekunden auf die Uhr. Der Song polarisiert erst ein wenig, trifft aber dennoch einen Nerv. Menschen sind neugierig und kehren für das nächste Comeback zurück. Das heißt "Icy" und trifft den selben Nerv. Diesmal bündelt man Electro und Rap noch mit einer Funk-schwangeren Bassline und einem unglaublich prägnanten Dance-Break, schon haben ITZY in nicht einmal einem Jahr ihren zweiten Hit. 2020 folgen sie mit ihrem ersten Mini-Album, das auf den Namen "It'z Me" hört und mit "Wannabe" einen dritten Treffer landet. In ihrem Heimatland Südkorea ist die Gruppe an diesem Punkt lange etabliert und hat ihre Flickenteppich-Ästhetik zu einer erfolgreichen Sparte umgemünzt. Gerade für Skeptiker am Eigenleben des K-Pop-Sounds kann man diese Formation beherzt ins Feld führen: Auch auf der globalen Bühne gibt es bis auf weiteres niemanden, der so wie ITZY klingt.
© Laut

Diskografie

32 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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