Death SS
Ok, der Name klingt verdammt bescheuert, aber Death SS steht für IN DEATH OF STEVE SYLVESTER und für nichts anderes! Die Band, die 1977 in Pesaro Italien um Frontweirdo Steve Sylvester gegründet wird, veröffentlicht 1987 ihre erste Scheibe und zeigt dort schon ihren Hang zum Makabren und zu alten Horrorschinken (was auch die Homepage deutlich zeigt). Auf der Bühne sind Kostüme, Schminke und andere Utensilien ein absolutes Muss, musikalisch hat man aber noch nicht allzu viel auf der Leiste. An Steves Seite, der live als Vampir auftritt, klampft Paul Chain als Tod, Claud Galley als Zombie, den Bass zupft die Mumie Danny Hughes und die Kessel zerpflückt Werwolf Thomas Chaste.
Paul Chain steigt schon '84 aus der Band aus und ist somit auf dem ersten Longplayer, der eigentlich nur Demos und Singles enthält, nicht mehr mit von der Partie. Auch der Rest bröselt auseinander und Steve zieht nach Florenz um, wo er sich seine neue Combo mit Musikern von Sabotage, Shabby Trick, Machine Messiah und anderen zusammen stellt. Mit denen spielt er dann "In Death Of Steve Sylvester" ein, worauf all die Horrorgestalten textlich verarbeitet werden.
Nachdem noch ein paar Singles veröffentlicht werden, bricht auch dieses Line-Up auseinander und "Black Mass" verzeichnet Steve als einzigen Fixpunkt. Durch mehrere Samples und die Verwendung von gregorianischen Chören schafft der Sänger ein Novum in der Metal Musik und kann so langsam auch im Ausland Punkte sammeln. Für "Heavy Demons" kann Steve den Haus- und Hof-Produzenten von Noise Records, Sven Conquest, gewinnen und auch der Schauspieler Oliver Reed (Gladiator) leiht dem Stück "Walpurgisnacht" seine Stimme.
Da in good old Germany der Name immer noch für Verwirrung und Aufsehen sorgt, kommt die Live-Scheibe "The Cursed Concert" unter dem Namen Sylvester's Death raus, um den Nazi-Vergleichen von vorne herein zu entgehen. Danach liegt Death SS erst mal auf Eis und Steve nimmt seine Solo-Scheibe in Angriff. Darauf steht ihm dann mit Paul Chain ein alter Bekannter zur Seite, Gerüchte über eine Reunion machen die Runde. Daraus wird aber letztendlich nichts und Steve trennt sich auch noch von seinem Label, mit Lucifer Rising Records geht der Vertrieb fortan übers eigene Label. Dort erscheinen dann erst mal die zwei Compilations "Horror Music And Cursed Singles", bevor 1997 das nächste reguläre Album "Do What Thou Wilt" mit den beiden Gitarristen Emil Bandera und Felix Moon und unter der Regie von Keith Appleton (u.a. Paradise Lost und Cradle Of Filth) eingespielt wird.
"Mad Messiah" ist Steves zweites Solo-Album, welches ein Jahr später in den Läden steht und erst 2000 vom nächsten Death SS-Longplayer "Panic" gefolgt wird, auf dem Anton Chaney die Drums vermöbelt und Kaiser Sose den Bass zupft. Neil Kernon (u.a. Queensryche, Judas Priest, Nevermore) ist für die Produktion zuständig, die Chose klingt verdächtig nach Bands wie White Zombie und NIN.
Ähnlich geht es auch "Humanomalies", welches zwar unter In Death Of Steve Sylvester erscheint, aber die selbe Truppe im Line-Up führt, die unter dem Banner Death SS firmiert. "Humanomalies" dürfte aber im Gegensatz zu einigen Death SS-Veröffentlichungen, soundtechnisch nichts zu meckern geben, schließlich konnte man mit David Shiffman (u.a. RATM, System Of A Down oder Red Hot Chili Peppers) auch nen fähigen Mann gewinnen. Zwar ist diese Scheibe laut Steves eigenen Aussagen mehr oder minder ein Projekt, aber da das Publikum für die Art Musik vielleicht etwas größer ist, könnte man diesen Pfaden vielleicht auf Dauer folgen.
© Laut
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