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Boy Big

Im Deutschen Indepenten- und Alternative-Bereich ist es ab und an ganz hip, so wenig wie möglich über den Background der entsprechenden Künstler oder Bands zu erzählen und stattdessen so viele, absurde Gerüchte wie möglich zu streuen. Mit diesem Trick versuchen nicht nur Down Below zu punkten, sondern auch ein Kerl, der sich unter dem Namen Big Boy in der Szene tummelt. Gerüchtehalber wurde der Mann in Schweden geboren, war zwei Jahre in der Fremdenlegion (bevor er unehrenhaft entlassen wurde) und verbrachte ein paar gemütliche Wochen im Sanatorium (natürlich nur, um dort einen Freund zu besuchen) wobei ihm der Geist von Freddie Mercury erschienen ist und ihm mitteilte, dass er die größte Rock'n'Roll-Band gründen soll, die die Welt je gesehen hat. Anschließend trifft er auf der Pilgerfahrt auf dem Jacobsweg seine Mitstreiter A.K. (Bass), Kafka (Gitarre) und Happy (Drums). Auf Ebay will er auch Oralsex versteigert haben, um die anstehenden Aufnahmen zu finanzieren. Wann das alles stattgefunden haben soll, was davon auch nur ansatzweise der Wahrheit entspricht, was an dem homoerotischen Auftreten dran ist und warum er sich nach einer Lokomotive der Union Pacific Railraod aus dem Jahr 1941 (oder eher nach dem Model von Märklin?) oder einer US-Fastfood-Kette benennt, sind unbeantwortete Fragen. Wann er die größte Rock'n'Roll-Band gründen will, ist bislang auch noch nicht so ganz klar, handelt es sich bei Big Boy doch eher um eine Mischung aus Glam, Gothic, Rock und einem Schuss Industrial. Schon bevor ein Album überhaupt nur angedacht ist, drehen sie im Tourzirkus ihre ersten Runden und steigern vor allem mit MySpace ihre Popularität enorm. Dennoch steigt Kafka nach dem Gig auf dem Wave Gotik Treffen 2007 aus, da er sich auf seine eigene Truppe Beloved Enemy konzentrieren will, und bei Lacrimas Profundere auch noch als Sänger einsteigt. Seinen Platz hat inzwischen Backslick eingenommen, der somit auch auf den Festivals wie dem M'ear Luna mit auf der Bühne steht. Das Debüt "Hail The Big Boy" erscheint Anfang Juli 2007 und erinnert stellenweise an einen zahmen Marilyn Manson und hin und wieder ein wenig an Twisted Sister. Zwei Jahre später wirft die Band sich eher plump als subtil vollends an die BDSM Szene ran. Auf "Ponygirl" ist das Feedback zweigeteilt. Fans mögen es, Kritikern kommt sämtliches Material eher gezwungen und krampfig bizarr um die Ecke. Interessant ist jedoch die eingenommene Vorreiterrolle im Ersinnen neuer Vermarktungswege. Das Album kann man sich nämlich nicht nur im Laden kaufen, sondern erhält es auf der Bandwebsite wahlweise als Gratisdownload oder Paket per Post; alles zum totalen Nulltarif.
© Laut

Diskografie

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