Jerry Goldsmith
"Die eigentliche Herausforderung beim Komponieren für einen Film besteht darin, eine Partitur zu schreiben, die hervorragend in den Film passt und gleichzeitig ein Eigenleben hat, das für sich steht", erklärte Jerry Goldsmith einmal seinen Anspruch an seine Arbeit. Beeinflusst von Impressionismus, Zwölftonmusik und früher Filmmusik, von Komponisten wie Bernard Herrmann, Miklós Rózsa, Béla Bartók, Aaron Copland, Alban Berg und Igor Strawinsky prägte er über 40 Jahre lang die US-amerikanische Filmmusik.
Goldsmith wird im Februar 1929 in Los Angeles in eine rumänisch-jüdischstämmige Familie geboren. Ab dem sechsten Lebensjahr spielt er Klavier, in der Jugend erhält er Privatunterricht beim Konzertpianisten Jakob Gimpel. Als er mit 16 Jahren erstmals Alfred Hitchcocks "Spellbound - Ich kämpfe um dich" mit dem oscarprämierten Score von Miklós Rózsa sieht, reift in ihm der Wunsch, eine Laufbahn als Filmmusiker anzustreben. An der Universität von Südkalifornien schreibt er sich in die Vorlesungen eben jenes legendären Komponisten ein, der etwa durch "Ben Hur" Berühmtheit erlangt hat.
1950 heuert Goldsmith beim US-Sender CBS an, bei dem er fortan Radio- und Fernsehshows musikalisch betreut. Unter anderem für den frühen James-Bond-Versuch "Casino Royale" des Networks steuert er Musik bei. "Der Einäugige" markiert sein Spielfilm-Debüt als Komponist. Mit "Freud" gelingt ihm 1962 der Durchbruch im Kino. John Hustons Biografie mit Montgomery Clift in der Rolle des titelgebenden Psychoanalytikers beschert ihm seine erste Oscarnominierung. Erwartungsgemäß unterliegt er jedoch "Lawrence von Arabien", dem Überflieger des damaligen Jahres.
Seine zweite Chance auf den Preis eröffnet sich 1965 dank "Träumende Lippen" mit Sidney Poitier. Ein "ganz besonderes Projekt", ein "zarter und sensibler Film", lobt Goldsmith in einem Interview mit "On The Arts". "Es ist auch die Art von Film, die ich am liebsten mache", gesteht er, auch wenn sich das Publikum in erster Linie auf die "großen epischen Filme" konzentriere. Eines dieser Projekte folgt schon ein Jahr später. "Kanonenboot am Yangtse-Kiang" stellt seinen ersten 70-mm- und Sechsspur-Stereofilm dar, wie er erläutert. Bei seiner dritten Oscarnominierung scheitert er an John Barry.
Eine enge Zusammenarbeit entsteht mit dem Regisseur Franklin J. Schaffner, mit dem ihm der Klassiker-Hattrick aus "Planet der Affen" (1968), "Patton - Rebell in Uniform" (1970) und "Papillon" (1973) gelingt. In die engere Oscarauswahl kommt er auch mit "Chinatown" (1974) und "Der Wind und der Löwe" (1975), mit dem er an "Der Weiße Hai" scheitert. Zwei Jahre später erfährt Goldsmith höchste Hollywood-Weihen. Mit lateinischem Chorgesang veredelt er "Das Omen". "Wer hätte gedacht, dass er so abheben würde?", freut sich der Komponist später, "Es hat ziemlich viel Spaß gemacht."
Jerry Goldsmith gilt nun gerade im Genrefilm als kompetenter Ansprechpartner. Den Horrorfilm bedient er in Form von "Poltergeist" (1982) oder "Psycho II" (1983), im Science-Fiction-Genre untermalt er "Flucht ins 23. Jahrhundert" (1976), "The Boys From Brazil" (1978), "Star Trek: Der Film" (1979) oder "Total Recall" (1990). In Erinnerung bleibt aber vor allem sein Beitrag für den Meilenstein "Alien". Von exotischen Instrumenten wie dem Serpent bis zu angsteinflößenden Halleffekten wagt er musikalische Experimente, die dem Regisseur Ridley Scott und seinem Editor Terry Rawlings zum Opfer fallen.
"Alien" sei "eine der schlimmsten Erfahrungen" gewesen, "die ich je in diesem Beruf gemacht habe", rekapituliert er 1986. Möglicherweise animiert ihn diese dazu, sich vehement gegen die Nutzung fremder Musik in Filmen zu engagieren. Vor allem Stanley Kubricks "2001: Odyssee Im Weltraum" bleibt ihm ein Dorn im Auge. Durch die Auswahl von Richard Strauss bis György Ligeti sei das Epos "ruiniert" worden. "Die Stücke konnten den Film nicht zeichnen, weil sie kein Teil davon waren", bekräftigt er und verhilft der ungenutzten Originalkomposition von Alex North Jahrzehnte nach der Kinopremiere zu seiner Erstaufführung.
1991 erhält er die Ehrendoktorwürde für Musik vom Bostoner Berklee College of Music. Im letzten Jahrzehnt seiner Laufbahn stechen vor allem seine Arbeiten für nostalgisch angehauchte Neo-Noir-Filme wie "Basic Instinct" (1992) und "L.A. Confidential" (1997) hervor, für die er ebenso für den Oscar nominiert wird wie für "Mulan" (1998) aus dem Hause Walt Disney. Seine letzte Arbeit für "Timeline" (2003) scheitert hingegen erneut an Unstimmigkeiten mit der Produktion. Jerry Goldsmith erkrankt an Darmkrebs, dem er im Sommer 2004 in seiner Heimatstadt erliegt.
© Laut
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Alien
Original Soundtrack - Erschienen bei Island Def Jam am 01.01.1979
Qobuz’ Schallplattensammlung16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Star Trek: The Motion Picture - The Director's Edition (Music from the Motion Picture)
Original Soundtrack - Erschienen bei Paramount Music am 05.04.2022
24-Bit 192.0 kHz - Stereo -
Total Recall (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Quartet Records am 01.01.1990
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
First Blood
Original Soundtrack - Erschienen bei Intrada am 23.11.2010
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Chinatown (Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Geffen am 30.11.1973
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Rambo: First Blood, Pt. II
Original Soundtrack - Erschienen bei Intrada am 09.08.2016
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Public Eye (The Unused Motion Picture Score)
Original Soundtrack - Erschienen bei Back Lot Music am 03.12.2021
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
The Mummy - Original Motion Picture Soundtrack (From “The Mummy” Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Decca Music Group Ltd. am 04.07.1995
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The 13th Warrior (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Varese Sarabande am 01.01.1999
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Gremlins (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei WaterTower Music am 08.06.1984
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Extreme Prejudice (Remastered 2021)
Original Soundtrack - Erschienen bei Intrada am 13.07.2021
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
The 'Burbs (Original Motion Picture Soundtrack) (Expanded Edition)
Verschiedenes - Erschienen bei Back Lot Music am 10.02.2023
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Poltergeist (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei WaterTower Music am 19.02.2010
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Star Trek: Nemesis (Music From The Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Varese Sarabande am 01.01.2002
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Secret of Nimh (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Jay Records am 01.10.1982
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Inchon (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Intrada am 01.01.1982
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
Shamus (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Madison Gate Records am 06.08.2021
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
The Man From U.N.C.L.E: Season One (Theme from the Television Series)
Jerry Goldsmith, Dominik Hauser
Original Soundtrack - Erschienen bei BSX Records am 04.02.2012
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Justine (Original Soundtrack Recording)
Original Soundtrack - Erschienen bei Columbia - Legacy am 01.01.1969
24-Bit 192.0 kHz - Stereo -
Basic Instinct (Original Motion Picture Soundtrack)
Original Soundtrack - Erschienen bei Quartet Records am 01.01.1992
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo