Promontoire

Benjamin Moussay

Erschienen am 29.05.20 bei ECM Records
Künstler: Benjamin Moussay
Genre: Jazz

Digitales Booklet

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Aufmerksamen Hörern dürfte Benjamin Moussay als improvisatorisch imposanter Begleiter des französischen Klarinettisten Louis Sclavis seit langem ein Begriff sein. Nun legt der studierte Physiker aus dem Elsass, der ab seinem 14. Lebensjahr klassischen Klavierunterricht erhielt und später eine profunde Jazzausbildung in Paris unter anderem bei François Jeanneau und Jean-François Jenny-Clarke absolvierte, im reifen Alter von 47 Jahren mit „Promontoire“ sein erstes Soloalbum vor, das selbst in dem mit pianistischen Großtaten reich gesegneten ECM-Katalog als kostbarer Solitär funkelt.
Dass der formidable Steinway D ungemein präsent im Raum steht, verdanken wir dem exzellenten Toningenieur Gérard de Haro der Studios La Buissonne, der selbst feinste Nuancen von Moussays stupender Tonformung in audiophiler Transparenz eindrucksvoll aufzeichnete – werden dessen zwölf Miniaturen, von denen drei als Untermalung für Jean Renoirs Stummfilmklassiker „Nana“ von 1926 entstanden, doch von einer höchst subtilen Anschlagskultur geprägt, die zu pastelligen, warm verschatteten Klangfarben führt. Das sanfte, nie geschwätzige, aber stets harmonisch attraktive Parlando traumverlorener Melodien wird in den tieferen Lagen meist diskret grundiert und führt zu filigranen Klanggespinsten von romantisch schwebender Duftigkeit.
Nur selten akzentuiert Moussay den heiter-gelassenen Spielfluss, der etwa bei „Horses“ einen tänzerischen Charme versprüht, mit härterem Anschlag oder brodelndem Bass zu flirrender Stimmführung („Don’t Look Down“), was den Reiz seiner Prezionen wirkungsvoll steigert. Ein überwältigendes Pianoerlebnis par excellence.

© Thielmann, Sven / www.fonoforum.de

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