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Um Lake Of Tears war es sehr lange still. Das hatte allerdings einen guten Grund, denn im letzten Jahr gab Sänger, Gitarrist und Keyboarder Daniel Brennare bekannt, dass er seit dreizehn Jahren an chronischer Leukämie leide. Zugleich kündigte er mit "Ominous" das erste Lake Of Tears-Studioalbum seit 2011 an. Das kommt nun auf den Markt.
Die Platte stellt zugleich ein Konzeptalbum über einen Astronauten dar, der einsam durch das Weltall schwebt, den Kontakt zur Basis verliert und sich mit seinem eigenen Ende konfrontiert sieht. Im finalen "Cosmic Sailor" weicht die Verzweiflung aber dann doch noch leiser Hoffnung, wenn es heißt: "There are colors returning, changing as I move." Der Kontakt nach außen ist also doch noch nicht abgerissen und positive Veränderungen rücken von Sekunde zu Sekunde immer näher. Nur handelt es sich bei der Geschichte nicht um eine gewöhnliche Science-Fiction-Story, sondern um eine persönliche Auseinandersetzung mit Krankheit und Depression.
Zudem steht der 49-jährige Schwede mittlerweile ohne feste Stammband dar. Das Werk, das er auch selbst produzierte, realisierte er mit Hilfe von Session-Musikern. Die altbewährte Bandrezeptur aus metallischer Härte, gothischer Schönheit und progressiven Einsprengseln bekommt man dennoch.
Dass Daniel Brennare immer noch den ein oder anderen zünftigen Rocker aus dem Ärmel schütteln kann, beweist "At The Destination", das mit stampfendem Industrial-Rock-Riffs und maschinellem Keyboard treibend nach vorne geht. Dazu singt er immer wieder verzweifelt mit verfremdeter Stimme: "I'm at the destination. There is nothing here. Nothing here at all." Zusätzlich sorgt eine Violine gegen Ende dafür, dass musikalische Tiefe nicht zu kurz kommt. Die Violine hört man auch im anschließenden "In Wait And In Worries", das mit markanter Akustikgitarren- und Piano-Begleitung rabenschwarzes Singer/Songwriter-Flair im Stile Steve von Tills versprüht.
Dagegen gerät "Lost In A Moment" wieder etwas treibender. Nur täuschen die marschierenden Drums und die kraftvollen Riffs nicht darüber hinweg, dass außer alten Erinnerungen nichts wartet, worauf man sich freuen kann. "Ominous One" mutet danach als knackiger Gothicrock-Track musikalisch sogar etwas kämpferisch an, könnte aber textlich düsterer kaum sein, wenn Brennare seinen eigenen körperlichen Zerfall thematisiert. Die seelischen Wunden, die seine Krankheit hinterlässt, verarbeitet er in "Ominous Too", das mit cineastischen Streichern, trägem Schlagzeug- und molligen Pianotönen die schleppende Phase des Albums einleitet.
In "One Without Dreams" kämpft er mit eruptiven Riffs zwar immer wieder gegen die Trägheit an, steht aber der eigenen Sterblichkeit ohnmächtig gegenüber, wenn er tieftraurig klagt: "The end is coming." Im instrumentalen "The End Of This World" malt er sich schließlich mit majestätischen Keyboards das Ende der Welt aus, während die Drums unheilvoll nach vorne peitschen. Demgegenüber fischt "Cosmic Sailor" in ruhigen Gewässern. Das Stück durchziehen melancholische Gitarrenklänge, die eine Menge düstere Anmut ausstrahlen. Am Ende künden heruntergestimmte Saitentöne und dezente Drum- und Percussionsounds von einer noch ungewissen Zukunft.
Als Bonus gibt es noch den Track "In Gloom". Der hat zwar mit dem Konzept der Platte rein gar nichts zu tun, stört aber mit seinen dramatischen Streicher-Klängen und dem traurigen Gitarrensolo zum Schluss den nachdenklichen Klangfluss keineswegs. Letzten Endes sollte man sich auf die schwere Thematik des Albums einlassen können und den Songs ein wenig Zeit zur Entwicklung geben, aber dann bekommt man ein Werk, das sich dank der atmosphärischen Dichte, der zeitgemäßen Produktion und dem abwechslungsreichen Songwriting hinter Großtaten Lake Of Tears' wie "Headstones" oder "Forever Autumn" nicht zu verstecken braucht.
© Laut
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Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Vesa Kenttäkumpu, Composer - Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Lake Of Tears, MainArtist - Daniel Srebrenaric, Composer, Lyricist - Mathias Lodmalm, Lyricist
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
Albumbeschreibung
Um Lake Of Tears war es sehr lange still. Das hatte allerdings einen guten Grund, denn im letzten Jahr gab Sänger, Gitarrist und Keyboarder Daniel Brennare bekannt, dass er seit dreizehn Jahren an chronischer Leukämie leide. Zugleich kündigte er mit "Ominous" das erste Lake Of Tears-Studioalbum seit 2011 an. Das kommt nun auf den Markt.
Die Platte stellt zugleich ein Konzeptalbum über einen Astronauten dar, der einsam durch das Weltall schwebt, den Kontakt zur Basis verliert und sich mit seinem eigenen Ende konfrontiert sieht. Im finalen "Cosmic Sailor" weicht die Verzweiflung aber dann doch noch leiser Hoffnung, wenn es heißt: "There are colors returning, changing as I move." Der Kontakt nach außen ist also doch noch nicht abgerissen und positive Veränderungen rücken von Sekunde zu Sekunde immer näher. Nur handelt es sich bei der Geschichte nicht um eine gewöhnliche Science-Fiction-Story, sondern um eine persönliche Auseinandersetzung mit Krankheit und Depression.
Zudem steht der 49-jährige Schwede mittlerweile ohne feste Stammband dar. Das Werk, das er auch selbst produzierte, realisierte er mit Hilfe von Session-Musikern. Die altbewährte Bandrezeptur aus metallischer Härte, gothischer Schönheit und progressiven Einsprengseln bekommt man dennoch.
Dass Daniel Brennare immer noch den ein oder anderen zünftigen Rocker aus dem Ärmel schütteln kann, beweist "At The Destination", das mit stampfendem Industrial-Rock-Riffs und maschinellem Keyboard treibend nach vorne geht. Dazu singt er immer wieder verzweifelt mit verfremdeter Stimme: "I'm at the destination. There is nothing here. Nothing here at all." Zusätzlich sorgt eine Violine gegen Ende dafür, dass musikalische Tiefe nicht zu kurz kommt. Die Violine hört man auch im anschließenden "In Wait And In Worries", das mit markanter Akustikgitarren- und Piano-Begleitung rabenschwarzes Singer/Songwriter-Flair im Stile Steve von Tills versprüht.
Dagegen gerät "Lost In A Moment" wieder etwas treibender. Nur täuschen die marschierenden Drums und die kraftvollen Riffs nicht darüber hinweg, dass außer alten Erinnerungen nichts wartet, worauf man sich freuen kann. "Ominous One" mutet danach als knackiger Gothicrock-Track musikalisch sogar etwas kämpferisch an, könnte aber textlich düsterer kaum sein, wenn Brennare seinen eigenen körperlichen Zerfall thematisiert. Die seelischen Wunden, die seine Krankheit hinterlässt, verarbeitet er in "Ominous Too", das mit cineastischen Streichern, trägem Schlagzeug- und molligen Pianotönen die schleppende Phase des Albums einleitet.
In "One Without Dreams" kämpft er mit eruptiven Riffs zwar immer wieder gegen die Trägheit an, steht aber der eigenen Sterblichkeit ohnmächtig gegenüber, wenn er tieftraurig klagt: "The end is coming." Im instrumentalen "The End Of This World" malt er sich schließlich mit majestätischen Keyboards das Ende der Welt aus, während die Drums unheilvoll nach vorne peitschen. Demgegenüber fischt "Cosmic Sailor" in ruhigen Gewässern. Das Stück durchziehen melancholische Gitarrenklänge, die eine Menge düstere Anmut ausstrahlen. Am Ende künden heruntergestimmte Saitentöne und dezente Drum- und Percussionsounds von einer noch ungewissen Zukunft.
Als Bonus gibt es noch den Track "In Gloom". Der hat zwar mit dem Konzept der Platte rein gar nichts zu tun, stört aber mit seinen dramatischen Streicher-Klängen und dem traurigen Gitarrensolo zum Schluss den nachdenklichen Klangfluss keineswegs. Letzten Endes sollte man sich auf die schwere Thematik des Albums einlassen können und den Songs ein wenig Zeit zur Entwicklung geben, aber dann bekommt man ein Werk, das sich dank der atmosphärischen Dichte, der zeitgemäßen Produktion und dem abwechslungsreichen Songwriting hinter Großtaten Lake Of Tears' wie "Headstones" oder "Forever Autumn" nicht zu verstecken braucht.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 9 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:44:23
- Künstler: Lake Of Tears
- Komponist: Various Composers
- Label: AFM Records
- Genre: Pop/Rock Rock
2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH 2021 AFM Records, a division of Soulfood Music Distribution GmbH
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