Dark Matter

Pearl Jam

explicit

Erschienen am 19.04.24 bei Pearl Jam - Monkeywrench
Künstler: Pearl Jam
Genre: Rock

Verfügbar in

24-Bit/48 kHz Stereo

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Für die Aufnahmen zum zwölften Pearl Jam-Album ließen sich die Band und der Produzent Andrew Watt in Shangri-La nieder, dem Studio in Malibu, das Martin Scorsese damals für The Last Waltz als Kulisse für seine Interviews mit der Band diente. "Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viel es mir bedeutet hat, an diesem Ort zu sein", sagte Eddie Vedder, (der Scorseses Dokumentarfilm als "meine Einführung in so viel Musik" bezeichnete) dem Mojo-Magazin: "Es war, als würde man Energie aus einem sicheren Ort abbauen.” Diese Bergmine schien wohl sehr tief vergraben zu sein.

Pearl Jam, insbesondere Vedder, klingen heute wie neu geboren. React, Respond ist mit einer bedrohlichen Melodie, Punk-Harmonien und Vedders kratzigen Vocals, die in ein allmächtiges Shouting münden, einer der härtesten Songs, den die Band seit Jahren veröffentlicht hat. Der Titelsong ist der Prototyp eines Grunge-Stomps à la Mudhoney, und der 59-jährige Vedder klingt drei Jahrzehnte jünger, wenn er jammert: “Es ist seltsam in diesen Tagen/ Wenn alle anderen für die Fehler der anderen bezahlen". Man spürt die Freude der fünf Mitglieder am Groove von Waiting for Stevie, einem herausragenden Song, der gewaltig nach Lollapalooza 1992 klingt. Das zweiminütige Running ist eine schallende Ohrfeige mit einem Punk-Refrain und Vedder im Kampf-oder-Flucht-Modus: ”Ich laufe, ich laufe, ich laufe, aber das Rennen endet nie, ich laufe, sonst bin ich erledigt”, singt er, bevor er zum atemlosen Triumph kommt: ”Und jetzt sieh zu, wie ich weggehe, damit du dich verpisst.”

Es geht aber nicht auf dem gesamten Dark Matter nur um Glanz und Gloria. Der stotternde Rhythmus und die sich schlängelnden Melodien von Won't Tell haben etwas von Tom Petty and the Heartbreakers (Vedder hat seine Songs mehrfach gecovert und ist sogar vor Pettys Tod 2017 mit der Band aufgetreten). Wreckage erinnert an den College-Rock-Jangle der 90er-Jahre. Something Special, ein eher schleppend und swingender Ohrwurm ist der ideale Song für einen Hochzeitstanz mit dem coolen Daddy (langjährige Fans werden diesen Song lieben oder hassen). Vedder gibt sich hier voller Lebensfreude und Liebe, wenn er über seine Töchter singt: "Ich schaue so stolz nach oben/ Die, die ich früher hielt, ist so besonders ... Und eines Tages findest du dich vielleicht an dem Ort wieder, an dem ich mich jetzt befinde/ Und irgendwie musst du sie loslassen." Und ja, auch der Stil von The Band sickert in Upper Hand durch, ohne dass es zu sehr nach Tribute-Song klingt: stimmungsvoll und grüblerisch, als schwebe der Geist von Robbie Robertson im Raum, bevor es mit epischem Mike McCready-Gitarrengetöse und krachendem Schlagzeug losgeht. Wie bei The Band ist es die Summe aller mitwirkenden Parts, die Pearl Jam großartig macht. Scared of Fear beweist, wie wichtig jeder Einzelne für die Alchemie ist. Der Song baut auf einem umwerfenden Riff von Rhythmusgitarrist Stone Gossard auf und hebt den Rhythmus von Bassist Jeff Ament und Schlagzeuger Matt Cameron, McCreadys brennende Leadgitarre und die besondere Dringlichkeit von Vedder hervor, der über die alten Zeiten singt: "Wir haben gelacht, wir haben gesungen, wir haben uns geprügelt, wir haben geglaubt.” Pearl Jam versprühen Lebendigkeit wie eh und je. © Shelly Ridenour/Qobuz

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Scared Of Fear