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Front 242|Official Version

Official Version

Front 242

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"Punish Your Machine" nannten sie nicht nur einen ihrer bekanntesten Remixes, es ist gleichzeitig auch die Definition für den eigenen Sound: Kampf mit der Maschine. Auf der einen Seite vier Menschen ohne jegliche musikalische Ausbildung, auf der anderen hochkomplizierte technische Gerätschaften, deren Fachtermini nicht weniger außerirdisch anmuten als die Sounds: MIDI-Interface, DX-7-Library, 8-Bit-Mono-Sampling, Z-80-Prozessor. Da muss man schon mal ein wenig Zeit einplanen, aber das ist das geringste Problem, denn die Heimat von Front 242 ist Belgien.

Ihr Konzept, der bereits erfolgten Mensch-Maschinen-Vermählung mit Aggression und Härte zu begegnen, bringt dem Quartett ab Mitte der 1980er Jahre internationalen Ruhm ein. Oberste Handlungsanweisung: Knüppel aus dem Sack, oder schlicht Electronic Body Music. Ein knackiger Begriff, der den Vorkämpfern der digitalen Revolution 1984 sogar selbst eingefallen ist, quasi die zu einem Genre-Topos geronnene Formel ihres '81er Songs "Body To Body". Gleichberechtigt zum Sound ist bei der an Grafikdesign und Kunst interessierten Gruppe von Beginn an eine von der Öffentlichkeit als martialisch empfundene Optik.

Keine gänzlich unbekannte Methodik, doch anstelle des homoerotischen Körperkults der Düsseldorfer Pioniere DAF gehen die Belgier mittels Schutzkleidung auf Distanz (Technik-Freak Daniel B. besteigt gar nicht erst die Bühne, sondern verwaltet den Live-Mix). Die bei DAF wie eine offene Wunde klaffenden Rhythmusmaschinen-Beats überdecken Front mit minimalistischen Sounds aus dem Analogsynthie, empfindlichen Störgeräuschen und Sprachsamples. So begeistern sie in den ersten Jahren als Missing Link zwischen Cabaret Voltaire und Throbbing Gristle vorwiegend den Underground.

Ihr erfolgreichster und wahrscheinlich idiosynkratischster Moment wird 1988 "Headhunter", ein Song mit dem zärtlichen Effet eines Sandstrahlers. Das dazugehörige Album "Front By Front" gilt weithin als Großtat ihres tanzbaren Industrial-Sounds, die Saat hierfür legt jedoch bereits 1987 "Official Version". Die auf neun Songs peitschenden Maschinenbeats und erstaunlich dem Pop zugewandten Synthesizer-Flächen, der mürrische Knurrgesang von Jean-Luc De Meyer in Kombination mit den wirren Drill-Sergeant-Shoutings von Tänzer und Teilzeit-Percussionist Richard 23 glänzen hier über die gesamte Albumdistanz in beklemmender Perfektion.

Interessanterweise ist die Platte rückblickend besser gealtert als "Front By Front", was der dort etwas überambitionierten Verwendung von Sprachsamples geschuldet ist. Auf "Official Version" gelingt Keyboarder Patrick Codenys eine konsistentere Atmosphäre, die mit dem Adjektiv bedrückend noch euphemistisch umschrieben ist. Der knapp achtminütige Opener "W.Y.H.I.W.Y.G." ist eine angsteinflößende BPM-Sirene ohne erkennbaren Gesang, dafür gespickt verfremdetem Menschengeschrei und einer Art Wolfsgeheul aus dem Emulator II (jenes Gerät, das Ferris Bueller in "Ferris Macht Blau" zum Vortäuschen eines Hustenanfalls bekannt macht). Der Songtitel eine Verklausulierung des zentralen 242-Kampfbegriffs "What You Hear Is What You Get", nämlich Beats für ein Gefangenenstraflager, punish your machine.

Es fällt schwer, die Geschichte der Band zu erzählen, ohne Depeche Mode zu erwähnen. "Official Version" ist das Album, das neben dem pausbäckigen US-Teenie Trent Reznor auch DM-Songwriter Martin Gore auf die Belgier aufmerksam macht. Ende 1987 dürfen sie deshalb deren Teeniepublikum europaweit in riesigen Stadthallen erschrecken, ein zentraler Karriereschub. Zudem beinhaltet "Official Version" mit "Master Hit (Part 1 & 2)" einen von jeglichen Disharmonien befreiten EBM-Klassiker, der nahtlos an Depeches Loner-Tunes andockt und deren Zielgruppe somit absolut vermittelbar ist (mit einem Sample aus David Cronenbergs "Videodrome").

Zum darauf folgenden "Front By Front" verhält sich "Official Version" interessanterweise kongruent zum Schritt, den Depeche Mode von "Black Celebration" zu "Music For The Masses" vollziehen. Beide Nachfolgewerke formulieren 'nur' die bekannten Errungenschaften im Sounddesign weiter aus und münden dabei in weit weniger düstere, dafür umso kommerziellere Hits ("Headhunter" und "Until Death Us Do Part"). Der kreativere Impetus geht hier wie dort vom Vorgänger aus.

Das Phänomen Front 242 lässt sich dennoch nicht ohne ihre Live-Auftritte erklären. Die Weigerung der Band, sich politisch zu äußern, dafür aber in schusssicheren Westen, mit Schweißerbrillen und Armbinden auf mit Tarnnetzen verhangene Bühnen zu steigen, um dort in infernalischer Lautstärke zum Beispiel Sprachsamples vom libyschen Diktator Gaddafi abzufeuern, rückt sie in faschistoides Licht. Für die Band nichts weiter als eine unschöne Folge ihrer selbstgesteckten Vision: Als paramilitärische Swat-Einheit Sprache und Look des Kalten-Krieg-Zeitalters aus den allabendlichen TV-Nachrichten collagenhaft in den Unterhaltungssektor zu überführen. Je ausdrucksstärker die Präsentation, umso besser. Das Bild ist wichtiger als die Message. Daher wird die "Official Version"-LP in separater, schwarzer Plastikhülle mit weißem Logoaufdruck ausgeliefert, als befände sich ein biologischer Kampfstoff darin. Die '87er Tournee heißt "Official Warfare".

Den wahrnehmbaren Noise-Terrorismus füttert der Prä-Techno-EBM von "Agressiva Due" und "Red Team", "Quite Unusual" überstrahlt als zweiter großer Pop-Moment die Platte, während "Rerun Time" die vokale Power des Doppelpacks De Meyer und Richard 23 vorführt. Der Sample-Fetischismus der Gruppe zeigt sich zum Abschluss in "Angst", einer aus heutiger Sicht nostalgischen Spielerei und ebenso amüsant wie Daniel B.s Aussage aus unserem Interview 1999: "Das Internet ist eine zu exklusive Sache. Erst wenn in jedem Haushalt ein PC steht, kann das Internet zum Medium des nächsten Jahrhunderts werden."

Seit das Internet diese schwere Hürde genommen hat, verwalten Front 242 vorwiegend live ihr Erbe. Schon nach dem sehr guten 1991er Album "Tyranny For You" verlor sich die Band im elektronischen Feld der Epigonen von Derrick May bis The Prodigy, das parallel zum Hype alternativer Gitarrenmusik entstand. Auftritte beim amerikanischen Lollapalooza 1993 zwischen Tool und Rage Against The Machine sollte den Stellenwert ihrer Pionierarbeit einem großen Publikum präsentieren. Stattdessen rieb sich die Gruppe zwischen den Fraktionen Techno und Metal auf. Wie weit weg ihre große Zeit und die Erschütterung einer Platte wie "Official Version" von unserem Ableton-Zeitalter entfernt ist, belegt ein Blick ins Booklet: Zwei verpixelte Fotografien erinnern an den legendären Amiga-Bildschirm.

© Laut

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Official Version

Front 242

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1
W.Y.H.I.W.Y.G.
00:07:28

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

2
Rerun Time
00:05:26

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

3
Television Station
00:02:41

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

4
Agressiva Due
00:02:59

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

5
Masterhit, Pt. 1 & 2
00:07:07

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

6
Slaughter
00:03:36

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

7
Quite Unusual (1)
00:03:49

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

8
Red Team
00:03:51

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

9
Angst
00:01:57

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist, MixingEngineer - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

10
Quite Unusual (2)
00:05:02

Richard 23, Composer - Front 242, Producer, MainArtist - P. Codenys, Composer - D. Bressanutti, Composer - JL. Demeyer, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

11
Agressiva
00:05:01

Richard 23, Composer - Jean-Luc De Meyer, Composer - Front 242, Producer, MainArtist - D. Bressanutti, Composer - Patrick Codenys, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

12
Masterblaster
00:07:12

Richard 23, Composer - Jean-Luc De Meyer, Composer - Front 242, Producer, MainArtist - D. Bressanutti, Composer - Patrick Codenys, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

13
Hypnomix
00:04:35

Richard 23, Composer - Jean-Luc De Meyer, Composer - Front 242, Producer, MainArtist - D. Bressanutti, Composer - Patrick Codenys, Composer

1987 [PIAS] Recordings Catalogue 1987 [PIAS] Recordings Catalogue

Albumbeschreibung

"Punish Your Machine" nannten sie nicht nur einen ihrer bekanntesten Remixes, es ist gleichzeitig auch die Definition für den eigenen Sound: Kampf mit der Maschine. Auf der einen Seite vier Menschen ohne jegliche musikalische Ausbildung, auf der anderen hochkomplizierte technische Gerätschaften, deren Fachtermini nicht weniger außerirdisch anmuten als die Sounds: MIDI-Interface, DX-7-Library, 8-Bit-Mono-Sampling, Z-80-Prozessor. Da muss man schon mal ein wenig Zeit einplanen, aber das ist das geringste Problem, denn die Heimat von Front 242 ist Belgien.

Ihr Konzept, der bereits erfolgten Mensch-Maschinen-Vermählung mit Aggression und Härte zu begegnen, bringt dem Quartett ab Mitte der 1980er Jahre internationalen Ruhm ein. Oberste Handlungsanweisung: Knüppel aus dem Sack, oder schlicht Electronic Body Music. Ein knackiger Begriff, der den Vorkämpfern der digitalen Revolution 1984 sogar selbst eingefallen ist, quasi die zu einem Genre-Topos geronnene Formel ihres '81er Songs "Body To Body". Gleichberechtigt zum Sound ist bei der an Grafikdesign und Kunst interessierten Gruppe von Beginn an eine von der Öffentlichkeit als martialisch empfundene Optik.

Keine gänzlich unbekannte Methodik, doch anstelle des homoerotischen Körperkults der Düsseldorfer Pioniere DAF gehen die Belgier mittels Schutzkleidung auf Distanz (Technik-Freak Daniel B. besteigt gar nicht erst die Bühne, sondern verwaltet den Live-Mix). Die bei DAF wie eine offene Wunde klaffenden Rhythmusmaschinen-Beats überdecken Front mit minimalistischen Sounds aus dem Analogsynthie, empfindlichen Störgeräuschen und Sprachsamples. So begeistern sie in den ersten Jahren als Missing Link zwischen Cabaret Voltaire und Throbbing Gristle vorwiegend den Underground.

Ihr erfolgreichster und wahrscheinlich idiosynkratischster Moment wird 1988 "Headhunter", ein Song mit dem zärtlichen Effet eines Sandstrahlers. Das dazugehörige Album "Front By Front" gilt weithin als Großtat ihres tanzbaren Industrial-Sounds, die Saat hierfür legt jedoch bereits 1987 "Official Version". Die auf neun Songs peitschenden Maschinenbeats und erstaunlich dem Pop zugewandten Synthesizer-Flächen, der mürrische Knurrgesang von Jean-Luc De Meyer in Kombination mit den wirren Drill-Sergeant-Shoutings von Tänzer und Teilzeit-Percussionist Richard 23 glänzen hier über die gesamte Albumdistanz in beklemmender Perfektion.

Interessanterweise ist die Platte rückblickend besser gealtert als "Front By Front", was der dort etwas überambitionierten Verwendung von Sprachsamples geschuldet ist. Auf "Official Version" gelingt Keyboarder Patrick Codenys eine konsistentere Atmosphäre, die mit dem Adjektiv bedrückend noch euphemistisch umschrieben ist. Der knapp achtminütige Opener "W.Y.H.I.W.Y.G." ist eine angsteinflößende BPM-Sirene ohne erkennbaren Gesang, dafür gespickt verfremdetem Menschengeschrei und einer Art Wolfsgeheul aus dem Emulator II (jenes Gerät, das Ferris Bueller in "Ferris Macht Blau" zum Vortäuschen eines Hustenanfalls bekannt macht). Der Songtitel eine Verklausulierung des zentralen 242-Kampfbegriffs "What You Hear Is What You Get", nämlich Beats für ein Gefangenenstraflager, punish your machine.

Es fällt schwer, die Geschichte der Band zu erzählen, ohne Depeche Mode zu erwähnen. "Official Version" ist das Album, das neben dem pausbäckigen US-Teenie Trent Reznor auch DM-Songwriter Martin Gore auf die Belgier aufmerksam macht. Ende 1987 dürfen sie deshalb deren Teeniepublikum europaweit in riesigen Stadthallen erschrecken, ein zentraler Karriereschub. Zudem beinhaltet "Official Version" mit "Master Hit (Part 1 & 2)" einen von jeglichen Disharmonien befreiten EBM-Klassiker, der nahtlos an Depeches Loner-Tunes andockt und deren Zielgruppe somit absolut vermittelbar ist (mit einem Sample aus David Cronenbergs "Videodrome").

Zum darauf folgenden "Front By Front" verhält sich "Official Version" interessanterweise kongruent zum Schritt, den Depeche Mode von "Black Celebration" zu "Music For The Masses" vollziehen. Beide Nachfolgewerke formulieren 'nur' die bekannten Errungenschaften im Sounddesign weiter aus und münden dabei in weit weniger düstere, dafür umso kommerziellere Hits ("Headhunter" und "Until Death Us Do Part"). Der kreativere Impetus geht hier wie dort vom Vorgänger aus.

Das Phänomen Front 242 lässt sich dennoch nicht ohne ihre Live-Auftritte erklären. Die Weigerung der Band, sich politisch zu äußern, dafür aber in schusssicheren Westen, mit Schweißerbrillen und Armbinden auf mit Tarnnetzen verhangene Bühnen zu steigen, um dort in infernalischer Lautstärke zum Beispiel Sprachsamples vom libyschen Diktator Gaddafi abzufeuern, rückt sie in faschistoides Licht. Für die Band nichts weiter als eine unschöne Folge ihrer selbstgesteckten Vision: Als paramilitärische Swat-Einheit Sprache und Look des Kalten-Krieg-Zeitalters aus den allabendlichen TV-Nachrichten collagenhaft in den Unterhaltungssektor zu überführen. Je ausdrucksstärker die Präsentation, umso besser. Das Bild ist wichtiger als die Message. Daher wird die "Official Version"-LP in separater, schwarzer Plastikhülle mit weißem Logoaufdruck ausgeliefert, als befände sich ein biologischer Kampfstoff darin. Die '87er Tournee heißt "Official Warfare".

Den wahrnehmbaren Noise-Terrorismus füttert der Prä-Techno-EBM von "Agressiva Due" und "Red Team", "Quite Unusual" überstrahlt als zweiter großer Pop-Moment die Platte, während "Rerun Time" die vokale Power des Doppelpacks De Meyer und Richard 23 vorführt. Der Sample-Fetischismus der Gruppe zeigt sich zum Abschluss in "Angst", einer aus heutiger Sicht nostalgischen Spielerei und ebenso amüsant wie Daniel B.s Aussage aus unserem Interview 1999: "Das Internet ist eine zu exklusive Sache. Erst wenn in jedem Haushalt ein PC steht, kann das Internet zum Medium des nächsten Jahrhunderts werden."

Seit das Internet diese schwere Hürde genommen hat, verwalten Front 242 vorwiegend live ihr Erbe. Schon nach dem sehr guten 1991er Album "Tyranny For You" verlor sich die Band im elektronischen Feld der Epigonen von Derrick May bis The Prodigy, das parallel zum Hype alternativer Gitarrenmusik entstand. Auftritte beim amerikanischen Lollapalooza 1993 zwischen Tool und Rage Against The Machine sollte den Stellenwert ihrer Pionierarbeit einem großen Publikum präsentieren. Stattdessen rieb sich die Gruppe zwischen den Fraktionen Techno und Metal auf. Wie weit weg ihre große Zeit und die Erschütterung einer Platte wie "Official Version" von unserem Ableton-Zeitalter entfernt ist, belegt ein Blick ins Booklet: Zwei verpixelte Fotografien erinnern an den legendären Amiga-Bildschirm.

© Laut

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