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Der Porno-Schnäuzer ist verschwunden, die demonstrativ demonstrativen Momente ebenfalls. Nach ihrer Grundsatzerklärung räkeln sich die Herren Scalvunos, Ellis, Casey und Cave entspannt in einem Whirlpool mit frischem Sumpfwasser.
Entspannt? Nun ja - einigen wir uns auf "weniger angespannt". Wobei die Cover der beiden Alben Inhalte und Differenzen perfekt widerspiegeln, vom brüllenden Affen im Regen zum Wolf, der durch die Halle schleicht. Immer eine Spur daneben, aber das bitte möglichst effektiv.
2010 wollte man die schon auf dem Debüt angedeutete Klangverliebtheit ausbauen, die Songs mit seltsam psychedelischen Effekten aufladen und im selben Atemzug ein wenig subtiler und morastiger gestalten. Der Truck, der 2007 noch mit Hochgeschwindigkeit und ohne Rücksicht auf Verluste den Highway hinunterbretterte, steckt nun tief im Sumpf, während die Räder freidrehen und den Dreck voller Spaß und Gewinn in alle Richtungen schleudern.
Der Hörer wird nicht einfach nur überfahren, sondern bekommt Zeit, das bizarre Etwas angemessen zu würdigen. Mit "What I Know" streut man eine ins Dunkel tastende Ballade mit ambienten Qualitäten ein, das knapp siebenminütige "When My Baby Comes" versinkt nach der Hälft im Strudel eines bewusstseinserweiternden Codas, beim Closer "Bellringer Blues" leiern die Bänder und "Palaces Of Montezuma" entpuppt sich gar als das eingängigste Liebeslied, das Cave seit sehr langer Zeit einfiel.
Neu oder revolutionär ist natürlich auch dieses Album nicht, die Leistung von Grinderman besteht eher darin, Nick Cave aus der Sackgasse zu befreien, von dem Sockel zu holen, auf den er nach "The Boatman's Call" geraten war. Ihn in eine Position zu bringen, in der seine Arbeit wieder als relevant und aufregend durchgeht.
Wie die Auflistung kulturell - mehr oder weniger - bedeutender Gegenstände, die der Narrator seiner Angebeteten in "Palaces Of Montezuma" verspricht, wenn sie ihn denn nur erhören würde: Urplötzlich taucht hier "the spinal chord of JFK" auf. "Wrapped in Marilyn Monroe's negligé"! Ein Reim, so naheliegend und bescheuert, dass man sich wundert, wieso in den knapp 47 Jahren seit Dallas noch niemand darauf gekommen ist.
Und weil Grinderman Grinderman sind und niemandem etwas beweisen müssen, koppelt man als erste Single nicht etwa diesen Track sondern das sperrige "Heathen Child" aus. Nicht, dass hier noch jemand auf falsche Gedanken kommt. Und spielte eine Version mit King Crimson-Wizard Robert Fripp an der Gitarre ein, die als exklusive B-Seite das Licht der Welt erblicken wird. Bei einem Benefizkonzert im Mai ließ Cave sich zwischen den breit grinsenden Pink Floyd-Veteranen Roger Waters und David Gilmour ablichten. Und wisst Ihr was? Dabei sah er richtig gut aus.
© Laut
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Nick Launay, Mixer - Jim Sclavunos, Composer - Martyn Casey, Composer - Grinderman, Artist, MainArtist - Nick Cave, Composer, Lyricist - Warren Ellis, Composer - Mute Song, MusicPublisher - Nick Launay & Grinderman, Producer
2010 grinderman under exclusive licence to artist intelligence partnership 2010 2010 grinderman under exclusive licence to artist intelligence partnership
Nick Launay, Mixer - Jim Sclavunos, Composer - Martyn Casey, Composer - Grinderman, Artist, MainArtist - Nick Cave, Composer, Lyricist - Warren Ellis, Composer - Mute Song, MusicPublisher - Nick Launay & Grinderman, Producer
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Nick Launay, Mixer - Jim Sclavunos, Composer - Martyn Casey, Composer - Grinderman, Artist, MainArtist - Nick Cave, Composer, Lyricist - Warren Ellis, Composer - Mute Song, MusicPublisher - Nick Launay & Grinderman, Producer
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Albumbeschreibung
Der Porno-Schnäuzer ist verschwunden, die demonstrativ demonstrativen Momente ebenfalls. Nach ihrer Grundsatzerklärung räkeln sich die Herren Scalvunos, Ellis, Casey und Cave entspannt in einem Whirlpool mit frischem Sumpfwasser.
Entspannt? Nun ja - einigen wir uns auf "weniger angespannt". Wobei die Cover der beiden Alben Inhalte und Differenzen perfekt widerspiegeln, vom brüllenden Affen im Regen zum Wolf, der durch die Halle schleicht. Immer eine Spur daneben, aber das bitte möglichst effektiv.
2010 wollte man die schon auf dem Debüt angedeutete Klangverliebtheit ausbauen, die Songs mit seltsam psychedelischen Effekten aufladen und im selben Atemzug ein wenig subtiler und morastiger gestalten. Der Truck, der 2007 noch mit Hochgeschwindigkeit und ohne Rücksicht auf Verluste den Highway hinunterbretterte, steckt nun tief im Sumpf, während die Räder freidrehen und den Dreck voller Spaß und Gewinn in alle Richtungen schleudern.
Der Hörer wird nicht einfach nur überfahren, sondern bekommt Zeit, das bizarre Etwas angemessen zu würdigen. Mit "What I Know" streut man eine ins Dunkel tastende Ballade mit ambienten Qualitäten ein, das knapp siebenminütige "When My Baby Comes" versinkt nach der Hälft im Strudel eines bewusstseinserweiternden Codas, beim Closer "Bellringer Blues" leiern die Bänder und "Palaces Of Montezuma" entpuppt sich gar als das eingängigste Liebeslied, das Cave seit sehr langer Zeit einfiel.
Neu oder revolutionär ist natürlich auch dieses Album nicht, die Leistung von Grinderman besteht eher darin, Nick Cave aus der Sackgasse zu befreien, von dem Sockel zu holen, auf den er nach "The Boatman's Call" geraten war. Ihn in eine Position zu bringen, in der seine Arbeit wieder als relevant und aufregend durchgeht.
Wie die Auflistung kulturell - mehr oder weniger - bedeutender Gegenstände, die der Narrator seiner Angebeteten in "Palaces Of Montezuma" verspricht, wenn sie ihn denn nur erhören würde: Urplötzlich taucht hier "the spinal chord of JFK" auf. "Wrapped in Marilyn Monroe's negligé"! Ein Reim, so naheliegend und bescheuert, dass man sich wundert, wieso in den knapp 47 Jahren seit Dallas noch niemand darauf gekommen ist.
Und weil Grinderman Grinderman sind und niemandem etwas beweisen müssen, koppelt man als erste Single nicht etwa diesen Track sondern das sperrige "Heathen Child" aus. Nicht, dass hier noch jemand auf falsche Gedanken kommt. Und spielte eine Version mit King Crimson-Wizard Robert Fripp an der Gitarre ein, die als exklusive B-Seite das Licht der Welt erblicken wird. Bei einem Benefizkonzert im Mai ließ Cave sich zwischen den breit grinsenden Pink Floyd-Veteranen Roger Waters und David Gilmour ablichten. Und wisst Ihr was? Dabei sah er richtig gut aus.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 9 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:41:17
- Künstler: Grinderman
- Komponist: Various Composers
- Label: Mute
- Genre: Pop/Rock Rock
2010 grinderman under exclusive licence to artist intelligence partnership 2010 grinderman under exclusive licence to artist intelligence partnership
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