Cyan Blue

Charlotte Day Wilson

Erschienen am 03.05.24 bei XL Recordings
Künstler: Charlotte Day Wilson
Genre: Soul

Verfügbar in

24-Bit/44.1 kHz Stereo

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Als James Blake zum ersten Mal Charlotte Day Wilsons Falling Apart hörte - das er später für seinen eigenen Track I Keep Calling aus dem Jahr 2020 interpolierte - hielt er es angeblich für eine alte Soulplatte aus vergangenen Zeiten. Tatsächlich klingt Wilsons einzigartige Stimme nicht nur wie aus einer anderen Ära, sondern manchmal wie von einem anderen Stern. Dies ist auch der Grund, warum Drake und John Mayer sie gesampelt haben und Künstler wie Local Natives, Daniel Caesar und BADBADNOTGOOD sie für eine Zusammenarbeit aufgesucht haben. Aber so sehr ihre Stimme auch der Star der Show ist, Wilson und ihr Co-Produzent Jack Rochon gehen nicht allzu geziert damit um. Für den Nachfolger ihres Indie-R&B-Debüts Alpha aus dem Jahr 2021 manipulieren sie furchtlos im Sound, schichten und fügen ordentlich Effekte hinzu.

In New Day wird Wilsons Stimme geloopt, ertönt im Echo und klingt neben dem märchenhaften Jazz-Piano besonders rauchig, bis ein Gefühl von einer Science Fiction ähnlichen Zeitreise entsteht. Wenn die Verzierungen verschwinden und nur noch Wilson allein zu hören ist, verstärkt sich dieser Eindruck. Money kombiniert die Zartheit und Helligkeit von Live-Drums mit einer knackigen Produktion und digital bearbeiteten Backing Vocals, während Wilson selbst voller Wärme ist.

Auf Forever, das mit einem wie mit Helium aufgeblasenen Sample von Baby Now That I've Found You der Foundations angeheizt wird, ist es faszinierend, wie sie mit der Indie-R&B-Künstlerin Snoh Aalegra, die zu Wilsons bernsteinfarbenen Tönen Kristallklänge hinzufügt, ihre Songzeilen austauscht. Wilson hat eine ganze Reihe von Produzenten und Songwritern hinzugezogen, viele davon aus der Musikszene Torontos wie River Tiber sowie Amy Allen (Pretty Isn't Pretty von Olivia Rodrigo, Adore You von Harry Styles) und Leon Thomas (SZA, Ariana Grande). Sie überzeugt mit beschwingten Momenten (das optimistische Do U Still), gefühlvollen Slow Jams (Kiss & Tell), schwülem R&B (My Way, Dovetail) und einer majestätischen Piano-Ballade - I Don't Love You, die von etwas getragen wird, das wie ein rückwärts gespielter Track klingt. Wilson erklärte, dass sie sich wünschte, sie könne ihr jüngeres Ich im Nachhinein besser einschätzen. In ihrem Song teilt sie genau die Worte, die den Kern beschreiben. "Ich liebe dich nicht mehr/ Ich brauche dich nicht mehr", singt sie, nicht leidenschaftslos, sondern irgendwie pragmatisch. "Es ist friedlicher, ein gebrochenes Herz zu haben." Eine gekürzte Coverversion von Over the Rainbow erzeugt eine besondere Atmosphäre mit Gesprächen im Hintergrund, als wäre man gerade in einem Park, während Wilsons Stimme klingt wie Rauch, der in der Luft umherwirbelt. Es ist ein Song, der zur Theatralik einlädt, jedoch verzichtet Wilson auf Effekthascherei - kein Lauf oder Triller ist nötig, der ihr hier die Show stehlen könnte. © Shelly Ridenour/Qobuz

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Charlotte Day Wilson

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