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Man muss die Counterstimme von Bejun Mehta nicht schön finden, viel zu oft hat sie einen krähenden, spektralarmen Klang, aber er beherrscht das Handwerk des barocken Belcanto, was nur scheinbar ein Widerspruch ist. Wie er in der Arie des Emone in Tommaso Traettas Oper „Antigona“ ein gekonntes Messa di voce platziert und das mit einem seufzender Triller abschließt, ist große Gesangskunst. In dieser Arie erreicht er auch eine Weichheit in der Stimme, die ihm sonst abgeht. Bejun Mehta ist ein Meister des Rezitativs. In der Rolle des Arbace beklagt er in Johann Christian Bachs Oper „Artaserse“ sein Schicksal; das macht er mit fast veristischem, mal weinerlichem, mal schreiendem Klageton. Er kann die Schärfe seines Stimmklangs so in Ausdruck ummünzen. Vor allem artikuliert Bejun Mehta sorgfältig. In der folgenden hochvirtuosen Arie „Vo solcando“ macht er die klanglich nicht ganz ausgeglichenen Koloraturenskalen durch eine
durchgehend glaubwürdige empörende Ausdruckshaltung wett. Bejun Mehta wäre der ideale Countertenor, wenn er mehr Stimmrundung und Wärme zeigen würde. Die Arie „Che puro ciel!“ aus Glucks „Orfeo ed Euridice“ braucht den strömenden Wohllaut, nicht nur die oboenhafte Direktheit; gerade in dieser Arie berührt es merkwürdig, dass die obligate Oboe weicher ist als die menschliche Stimme. Eine Arie wie „Cara, lontano ancora“ aus Mozarts „Ascanio in Alba“ gelingt Bejun Mehta eindrucksvoll präzise, da wird getrillert, gesprungen, geseufzt, und die Koloraturen sitzen. Und zudem wird dem Hörer ein Charakter vermittelt. Die Stückauswahl des Albums beschreibt den interessanten Übergang von der statuarischen Opera seria zur klassischen Reformoper eines Gluck, Traetta oder Mozart. Die erfahrene Akademie für Alte Musik Berlin und vor allem der Dirigent René Jacobs dürften bei dem ganzen Projekt mehr als nur Schützenhilfe geleistet haben.
© Lorber, Richard / www.fonoforum.de
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Christoph Willibald Gluck, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - René Jacobs, Conductor, MainArtist - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Christoph Willibald Gluck, Composer - RIAS Kammerchor, Choir, MainArtist - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - René Jacobs, Conductor, MainArtist - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Ascanio in Alba, K. 111 (Wolfgang Amadeus Mozart)
Wolfgang Amadeus Mozart, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Wolfgang Amadeus Mozart, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor - Tommaso Traetta, Composer
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Johann Adolf Hasse, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Johann Christian Bach, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Johann Christian Bach, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
RIAS Kammerchor, Choir, MainArtist - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor - Tommaso Traetta, Composer
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Christoph Willibald Gluck, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Wolfgang Amadeus Mozart, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor - Tommaso Traetta, Composer
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Christoph Willibald Gluck, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Wolfgang Amadeus Mozart, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Wolfgang Amadeus Mozart, Composer - Akademie für Alte Musik Berlin, MainArtist, MusicalEnsemble - Bejun Mehta, MainArtist, Countertenor
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
Albumbeschreibung
Man muss die Counterstimme von Bejun Mehta nicht schön finden, viel zu oft hat sie einen krähenden, spektralarmen Klang, aber er beherrscht das Handwerk des barocken Belcanto, was nur scheinbar ein Widerspruch ist. Wie er in der Arie des Emone in Tommaso Traettas Oper „Antigona“ ein gekonntes Messa di voce platziert und das mit einem seufzender Triller abschließt, ist große Gesangskunst. In dieser Arie erreicht er auch eine Weichheit in der Stimme, die ihm sonst abgeht. Bejun Mehta ist ein Meister des Rezitativs. In der Rolle des Arbace beklagt er in Johann Christian Bachs Oper „Artaserse“ sein Schicksal; das macht er mit fast veristischem, mal weinerlichem, mal schreiendem Klageton. Er kann die Schärfe seines Stimmklangs so in Ausdruck ummünzen. Vor allem artikuliert Bejun Mehta sorgfältig. In der folgenden hochvirtuosen Arie „Vo solcando“ macht er die klanglich nicht ganz ausgeglichenen Koloraturenskalen durch eine
durchgehend glaubwürdige empörende Ausdruckshaltung wett. Bejun Mehta wäre der ideale Countertenor, wenn er mehr Stimmrundung und Wärme zeigen würde. Die Arie „Che puro ciel!“ aus Glucks „Orfeo ed Euridice“ braucht den strömenden Wohllaut, nicht nur die oboenhafte Direktheit; gerade in dieser Arie berührt es merkwürdig, dass die obligate Oboe weicher ist als die menschliche Stimme. Eine Arie wie „Cara, lontano ancora“ aus Mozarts „Ascanio in Alba“ gelingt Bejun Mehta eindrucksvoll präzise, da wird getrillert, gesprungen, geseufzt, und die Koloraturen sitzen. Und zudem wird dem Hörer ein Charakter vermittelt. Die Stückauswahl des Albums beschreibt den interessanten Übergang von der statuarischen Opera seria zur klassischen Reformoper eines Gluck, Traetta oder Mozart. Die erfahrene Akademie für Alte Musik Berlin und vor allem der Dirigent René Jacobs dürften bei dem ganzen Projekt mehr als nur Schützenhilfe geleistet haben.
© Lorber, Richard / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 15 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:09:43
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Bejun Mehta Akademie für Alte Musik Berlin René Jacobs
- Komponist: Various Composers
- Label: harmonia mundi
- Genre: Klassik
2013 harmonia mundi 2013 harmonia mundi
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