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Warum auch nicht? Die Tour zu "Eupnea" wurde aus Gründen abgesagt. Statt doof rumzusitzen, macht man eben das, was man so tut, wenn man die Musik zur Profession erhoben hat: Man fummelt an neuen Tracks herum und nimmt sie auf. Wie bei zahlreichen anderen Acts kam die frohe Nachricht eines neuen Albums überraschend.
Die Palette der Ausdrucksmöglichkeiten im Pure Reason Revolution-Sound hat das Duo auf dem Vorgänger ja um liebreizenden Pop erweitert und so "Eupnea" in zwei Hälften geteilt. Auf der einen Seite das ausufernde Element und auf der anderen das Pointierte und Eingängige.
Bei den Spielzeiten der einzelnen Songs könnte man meinen, die Briten verfolgen diesen Ansatz weiter, aber nix da. Gleich der Opener knüppelt einem die Riffs nur so um die Ohren. Nach einem perkussivem Intro lässt Jon Courtney ordentlich die Saiten qualmen und behält dieses Energie-Level bis zum finalen Crescendo nach guten dreieinhalb Minuten bei. In den Zwischenteilen legt Chloe ihren famosen Gesang unter die Melodie-Linien.
Wobei wir schon beim größten Manko des Albums wären. So abwechslungsreich Jons Gesang auch sein mag und wie schön sich Chloes stimmliche Begleitungen in den melodieseligen Parts darum schlängelt, wäre es wünschenswert gewesen, ihr mehr Platz einzuräumen. Das hat doch auf dem Debüt hervorragend funktioniert. Und da die Tracks sich vom Aufbau her genau dort anlehnen, wäre das nur konsequent gewesen.
"New Kind Of Evil" bestätigt das. Hier gelingt einmal mehr der Spagat zwischen atmosphärischen Floyd-Momenten und aggressiverem Riffing. Nur Chloe tritt zu sehr in den Hintergrund. Klar, die Nummer funktioniert auch so sehr gut, aber dem weibliche Part wünscht man definitiv eine dominantere Stellung innerhalb der Komposition.
Einen hübschen Kontrast zum Prog verschafft "Phantoms". Ein treibender Four To The Floor-Beat untermalt das Synthie-Gerüst, über das schöne Harmoniegesänge erklingen. Im Refrain bratzt Courtney etwas deftiger und genehmigt sich zum Ende eine ausufernde Klang-Eskapade. So hätte man sich die Vermählung von Elektronik und Rock auch auf "Amor Vincit Omnia" gewünscht. Am Ende schweift die Nummer sogar in Shoegazing-Gefilde ab, wenn die Instrumentalfraktion den Gesang in den Hintergrund drängt.
Das nahtlos folgende "Cruel Deliverance" macht zunächst den Eindruck, als würden uns PRR eine Pause von Riff-Attacken gönnen. Im zweiten Teil mutiert das ruhige Geplätscher dann wieder zu einer ... äh ... Powerballade? Allüberall scheint immer etwas Platz für deftigere Momente zu sein. So auch im zentralen Stück der Platte. Schon aufgrund seiner Länge nimmt "Scream Sideways" einen prominenten Platz ein. Auf über zehn Minuten breiten PRR ihre liebgewonnenen Trademarks aus: Episches Songwriting, Vorliebe für träumerische Melodien und, holla, die Waldfee! Da schaut doch zwischenzeitlich sogar noch ein Abgesandter aus Funkytown um die Ecke. Wenn das Piano nach siebeneinhalb Minuten übernimmt, mutet der lärmende Schluss fast vorhersehbar an. Trotzdem: bockstarke Nummer.
Das Schönste bewahren sich Alper und Courtney (fast) bis zum Ende auf. "Dead Butterfly" hält perfekt die Balance zwischen Melodie, elektronischem Distort und Gitarren-Attacke, ehe sie mit "Lucid" schon fast postrockiges Terrain erkunden.
Album Nummer fünf kann man als absolut gelungen durchwinken. Wie oben schon erwähnt, wünschte man Chloe gesanglich eine wesentlich prominentere Stellung. Auf die nette Begleitstimme sollte man sie nicht reduzieren.
© Laut
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Pure Reason Revolution, MainArtist, AssociatedPerformer - Jon Courtney, Composer, Lyricist, Producer - Lawrence Mackrory, Mastering Engineer - Daniel Bergstrand, Mixing Engineer - Greg Jong, Composer, Producer
(P) 2022 InsideOutMusic under licence from Pure Reason Revolution
Pure Reason Revolution, MainArtist, AssociatedPerformer - Jon Courtney, Composer, Lyricist, Producer - Lawrence Mackrory, Mastering Engineer - Daniel Bergstrand, Mixing Engineer - Greg Jong, Producer
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(P) 2022 InsideOutMusic under licence from Pure Reason Revolution
Albumbeschreibung
Warum auch nicht? Die Tour zu "Eupnea" wurde aus Gründen abgesagt. Statt doof rumzusitzen, macht man eben das, was man so tut, wenn man die Musik zur Profession erhoben hat: Man fummelt an neuen Tracks herum und nimmt sie auf. Wie bei zahlreichen anderen Acts kam die frohe Nachricht eines neuen Albums überraschend.
Die Palette der Ausdrucksmöglichkeiten im Pure Reason Revolution-Sound hat das Duo auf dem Vorgänger ja um liebreizenden Pop erweitert und so "Eupnea" in zwei Hälften geteilt. Auf der einen Seite das ausufernde Element und auf der anderen das Pointierte und Eingängige.
Bei den Spielzeiten der einzelnen Songs könnte man meinen, die Briten verfolgen diesen Ansatz weiter, aber nix da. Gleich der Opener knüppelt einem die Riffs nur so um die Ohren. Nach einem perkussivem Intro lässt Jon Courtney ordentlich die Saiten qualmen und behält dieses Energie-Level bis zum finalen Crescendo nach guten dreieinhalb Minuten bei. In den Zwischenteilen legt Chloe ihren famosen Gesang unter die Melodie-Linien.
Wobei wir schon beim größten Manko des Albums wären. So abwechslungsreich Jons Gesang auch sein mag und wie schön sich Chloes stimmliche Begleitungen in den melodieseligen Parts darum schlängelt, wäre es wünschenswert gewesen, ihr mehr Platz einzuräumen. Das hat doch auf dem Debüt hervorragend funktioniert. Und da die Tracks sich vom Aufbau her genau dort anlehnen, wäre das nur konsequent gewesen.
"New Kind Of Evil" bestätigt das. Hier gelingt einmal mehr der Spagat zwischen atmosphärischen Floyd-Momenten und aggressiverem Riffing. Nur Chloe tritt zu sehr in den Hintergrund. Klar, die Nummer funktioniert auch so sehr gut, aber dem weibliche Part wünscht man definitiv eine dominantere Stellung innerhalb der Komposition.
Einen hübschen Kontrast zum Prog verschafft "Phantoms". Ein treibender Four To The Floor-Beat untermalt das Synthie-Gerüst, über das schöne Harmoniegesänge erklingen. Im Refrain bratzt Courtney etwas deftiger und genehmigt sich zum Ende eine ausufernde Klang-Eskapade. So hätte man sich die Vermählung von Elektronik und Rock auch auf "Amor Vincit Omnia" gewünscht. Am Ende schweift die Nummer sogar in Shoegazing-Gefilde ab, wenn die Instrumentalfraktion den Gesang in den Hintergrund drängt.
Das nahtlos folgende "Cruel Deliverance" macht zunächst den Eindruck, als würden uns PRR eine Pause von Riff-Attacken gönnen. Im zweiten Teil mutiert das ruhige Geplätscher dann wieder zu einer ... äh ... Powerballade? Allüberall scheint immer etwas Platz für deftigere Momente zu sein. So auch im zentralen Stück der Platte. Schon aufgrund seiner Länge nimmt "Scream Sideways" einen prominenten Platz ein. Auf über zehn Minuten breiten PRR ihre liebgewonnenen Trademarks aus: Episches Songwriting, Vorliebe für träumerische Melodien und, holla, die Waldfee! Da schaut doch zwischenzeitlich sogar noch ein Abgesandter aus Funkytown um die Ecke. Wenn das Piano nach siebeneinhalb Minuten übernimmt, mutet der lärmende Schluss fast vorhersehbar an. Trotzdem: bockstarke Nummer.
Das Schönste bewahren sich Alper und Courtney (fast) bis zum Ende auf. "Dead Butterfly" hält perfekt die Balance zwischen Melodie, elektronischem Distort und Gitarren-Attacke, ehe sie mit "Lucid" schon fast postrockiges Terrain erkunden.
Album Nummer fünf kann man als absolut gelungen durchwinken. Wie oben schon erwähnt, wünschte man Chloe gesanglich eine wesentlich prominentere Stellung. Auf die nette Begleitstimme sollte man sie nicht reduzieren.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 7 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:45:55
- Künstler: Pure Reason Revolution
- Komponist: Various Composers
- Label: InsideOutMusic
- Genre: Pop/Rock Rock
(P) 2022 InsideOutMusic under licence from Pure Reason Revolution
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