The Jim Jones Revue
Wenn England R'n'R ist, dann sind The Jim Jones Revue London. Kompromissloser und authentischer kann diese Musikrichtung nicht mehr gefahren werden – höchstens an die Wand.
Und so bedient sich die Truppe um Sänger, Gitarrist und Namenspatron Jim Jones auch nur der Grundzutaten: Mit Rupert Orton an der Gitarre, Elliot Mortimer am Piano, Gavin Jay am Bass und Nick Jones an den Drums pfeffert einem die Band eine Garagen-Attacke nach der anderen um die Ohren.
So auch bei Ihrer Deutschland-Premiere im September 2007 beim Reeperbahn-Festival: Nach den Deutschen Neat Neat Neat sieht sich das Publikum der Wucht der Stooges, dem Schmutz der Blues Explosion und der
Lautstärke von Motörhead auf einmal gegenüber.
Das letzte Mal als in Hamburg wegen Engländern die Wände dermaßen gewackelt haben, muss Weltkrieg gewesen sein. Jetzt tanzen die Alt-Rocker und der hiesige Indie-Nachwuchs zum Glück Hand in Hand.
Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg. In den Neunzigern packt Bandleader Jones mit seiner ersten Band Thee Hypnotics trotz einiger Achtungserfolge und drei Alben nicht den Durchbruch. Englands Antwort auf den omnipräsenten Grunge-Hype bleibt von der breiten Öffentlichkeit unerhört.
Kurz nach der Auflösung hebt Jones gemeinsam mit Graeme Flyn das Trio Black Moses aus der Taufe, doch auch hier liegen ihnen einzig Londoner Insider zu Füßen. Nach zwei Veröffentlichungen ist erneut Schluss, und Jim Jones verschwindet an die Drums der Londoner Szene-Institution Urban Voodoo Machine.
Erst 2006 taucht er bei The Jim Jones Punk And Soul Revue wieder hinter dem Mikro auf. Erste Support-Gigs für Bands wie Guitar Wolf, Gallon Drunk und die reformierten Godfathers hinterlassen nur noch offene Münder und weichgeklopfte Leiber.
2008 fangen The Jim Jones Revue - mit verkürztem Namen - ihre krachige R'n'R-Wucht dann fürs gleichnamige Debütalbum ein, das sie ab Oktober in Eigenregie vertreiben.
© Laut
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