Silversun Pickups
Learning by doing. Trial & Error. Einfach mal in der Spelunke ums Eck anfragen, ob man denn nicht einmal mit ein paar seiner Gitarrenfreunde zwischen Tresen und Spielautomat auftreten dürfe. Bühne? Da vorne sind doch noch ein paar Quadratmeter frei. Bezahlung? Na ja, ein paar Biere wären in Ordnung. L.A. ist manchmal auch nicht glamouröser als Gelsenkirchen.
Noch 2005 sind Silversun Pickups vor allem ein spontanes Gebilde. Spontan finden sich Brian Aubert (Gesang, Gitarre), Nikki Monninger (Bass, Gesang), Christopher Guanlao (Drums) und Joe Lester (Keyboard) zusammen, spontan beschließen sie, es doch mal auf einer Bühne zu versuchen. Aber erst nach und nach wächst aus dem halbimprovisierten Projekt eine Band mit einer Vision.
"Um ehrlich zu sein, am Anfang standen wir auf der Bühne und versuchten herauszukriegen, was wir eigentlich machen wollten. Aber wir lernten, während wir spielten – und ich lernte, ein Frontmann zu sein", erinnert sich Aubert. Durch die Begeisterung der Zuschauer gelingt es ihm schnell, seine anfängliche Schüchternheit zu überwinden. Silversun Pickups werden zu einer Band, deren zweites Zuhause die Bühne ist.
Es folgte ein beeindruckender Durchmarsch durch die Indie- und Rock-Etablissements Kaliforniens und schließlich ganz Nordamerikas. Mit kompaktem Songwriting, Smashing Pumpkins-Roughness und stürmischem Shoegazing, wie ihn My Bloody Valentine nicht schöner ausformulieren könnten, gehen sie auf Eroberungsfeldzug. Ihre Waffe sind hin- und wegreißende Melodien, die die gigantischen Gitarrenwände jederzeit zusammenhalten.
Der Indie Dangerbird Records signt das Quartett, bringt die EP "Pikul" auf den Markt. Resultat: Gigs mit Brendan Benson, Black Rebel Motorcycle Club, Dead Meadow und Two Gallants. Und Tada: Mittlerweile gilt das Debütalbum "Carnavas" in den USA als eine der meistverkauften Indieplatten aller Zeiten.
Mit "Swoon" kann das Quartett seinen Status festigen. Bereits auf dem nächsten Album "Neck Of the Woods" schleichen sich erste Anzeichen elektronischer Spielereien ein, die auf dem 2015 erschienenen "Better Nature" zu einer Neujustierung des Klangbildes führen.
© Laut
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