Fink
Die Band findet im Jahre 1996 zusammen und will es offensichtlich gleich wissen: Das erste Konzert wird im Vorprogramm von Lambchop absolviert, danach folgen Konzerte mit 16 Horsepower, den Jayhawks, Hank McCoy and the Deadringers und Die Braut Haut Ins Auge. Und das alles im Gründungsjahr der Band.
Den Longplayer "Vogelbeobachtungen Im Winter" nehmen Fink unter der Regie von Dinesh Ketelsen (Ex-Nationalgalerie) auf und veröffentlichen ihn auf dem selbst gegründeten Label XXS Records, da sich zunächst kein Label findet, das an der Band interessiert ist. Es folgt eine Tour, die durchweg positive Eindrücke hinterlässt. Es folgt die Platte "Loch In Der Welt".
Seit einem gemeinsamen Auftritt mit Element of Crime auf der Musikmesse Popkomm 1998 sind die beiden Bands befreundet, woraus sich später gemeinsame Tourneen entspinnen. Schließlich nimmt das Label L'Age D'Or, das für die Zusammenarbeit mit den Sternen, Tocotronic oder den Aeronauten bekannt ist, Fink unter Vertrag. Es folgen die Alben "Mondscheiner" (1999) und "Fink" (2001).
Nach diversen Besetzungswechseln wird Dinesh Ketelsen offizielles Bandmitglied. Die Band besteht außerdem aus Henning Wandhoff, Andreas Voss und Songwriter Nils Koppruch. Diverse Gäste unterstützen die Band auf Tour wie auch im Studio mit Trompete, Vibraphon, Geige, Orgel und vielem mehr. Daraus ergibt sich eine schwer kategorisierbare musikalische Mischung aus Alternative Country, Folk und Americana.
Einige Platten später lösen Fink 2006 das bewährte Bandgefüge in aller Freundschaft auf. Knapp ein Jahr darauf veröffentlicht Koppruch seinen Solo-Erstling "Den Teufel Tun". Der steht ganz in der Tradition vom Finkschen Gesamtwerk, tickt aber noch eine Spur entspannter und ruhiger. Mit dem Anti-Nationalismus-Beitrag "Heimweh" platziert der Ex-Sänger diesmal allerdings nur einen einzigen explizit politischen Song auf dem Album, das sich ansonsten bekannt-bewährten Singer/Songwriter-Befindlichkeiten verschreibt.
2012 lässt Koppruch seine Freundschaft zu Singer/Songwriter-Kollege Gisbert zu Knyphausen in das gemeinsame Projekt Kid Kopphausen einfließen. Das Debütalbum "I" erfreut sich großer Beliebtheit bei Fans und Kritik. Völlig unerwartet verstirbt Koppruch am 10. Oktober desselben Jahres im Alter von 47 Jahren. Zwei Wochen später sollte die Tournee mit zu Knyphausen beginnen. Die deutsche Musikszene verliert mit Koppruch einen begabten wie eigenwilligen Texter und Komponisten.
© Laut
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