Thrashing Thru The Passion

Albumbeschreibung

Nach fünfjähriger Pause feiern die legendären Rocker aus Brooklyn wieder ihr Comeback und so halten sie sich selbst die Treue: Thrashing Thru The Passion, das ist The Hold Steady pur! Craig Finn zeigt nach wie vor großes Talent für kurze, bissige Sätze, in denen er anhand von allerlei Leuten, die unzulänglicher nicht sein könnten, die unsichtbare Seite des Rock’n’Roll, die Opiumepidemien oder das Land Amerika kommentiert. Die Entschlossenheit des Bandleaders, diese Realität bis ins kleinste Detail zu schildern, egal ob es sich um dekadente oder herzzerreißende Themen handelt, sie erinnert an den beißenden Realismus von Autoren wie Richard Ford oder Raymond Carver, in deren Werken oft die Rede von tief gesunkenen Personen ist – Abhängigen, Arbeitslosen, Prostituierten und allerhand Möchtegerns. Dadurch, dass er manchmal beinahe hämisch grinst, wie etwa in Star 18 – „I got caught in a mosh / With this dude who said he used to play with Peter Tosh / But he never brought it up again once I said, man, I don't believe you“ – oder an die Grenze des Tragischen stößt, wenn er etwa in Blackout Sam das Begräbnis des an einer Überdosis gestorbenen Freundes beschreibt, dann wird klar, dass Finn sich gut macht mit zunehmendem Alter. Die Musik des Thrashing Thru The Passion dient hauptsächlich dazu, die freudlosen Erzählungen des New Yorkers zu untermalen, der übrigens seit 2012 seine Talente schon mit vier Soloalben unter Beweis gestellt hat. Lässt man jedoch die Texte beiseite, dann liefern The Hold Steady eine gehörige Portion mit Blechbläsern und Hammondorgel aufgebesserten Rock. Eine recht solide Leistung, die sich insbesondere durch gehaltvolle Texte auszeichnet. © Alexis Renaudat/Qobuz