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Mendelssohn folge in seiner Musik dem Anspruch größtmöglicher Klarheit, wird Yannick Nézet-Séguin im Booklet zitiert. Ein Prinzip, das der Kanadier auch seiner Wiedergabe der Sinfonien zugrundelegt. Mit Erfolg: Selten sind diese Partituren so luzide aufgeblättert, so quicklebendig, bar allen klanglichen Ballasts dargestellt worden.
Doch bei aller Leichtfüßigkeit: Die Sinfonien werden unter Nézet-Séguin auch zu Leichtgewichten. So die populäre Vierte, die hier natürlich ganz unbeschwerte „Italianità“ ist. Dass Mendelssohn im Andante seinem 1832 verstorbenen Freund Carl Friedrich Zelter ein Denkmal setzt, ist eine Dimension, die dem Satz in dieser Aufnahme fehlt. Zu zackig-marschmäßig kommen die Achtelnoten in Celli und Bässen daher. Der abschließende „Salterello“ schnurrt dann aber wirklich wie geölt ab.
Dementsprechend mutet die c-Moll-Dramatik der ersten Sinfonie ätherisch an, haben die Akzente zwar Schärfe, aber wenig Gewicht. Der geheimnisvolle Unterton, den Claudio Abbado (DG 1984) dem Trio des dritten Satzes gab, ist bei Nézet-Séguin reiner Sachlichkeit gewichen. Sehr nüchtern, auf ihre Struktur reduziert gerät auch die eigentlich recht feierliche, langsame Einleitung zur fünften Sinfonie. Erst das als „Dresdner Amen“ bekannte Streichermotiv reckt sich verklärt gen Himmel und funktioniert auch im Satzverlauf wie ein Fenster in eine andere Welt.
Die durch ihre schottischen Konnotationen so atmosphärische dritte Sinfonie fordert den Dirigenten zu größerer Anteilnahme heraus. Der Anfang des Allegro-Hauptteils im ersten Satz kommt zunächst sehr verhalten, ja retardierend, doch dann legt der Satz schnell an Intensität zu. Aus dieser Kontrastierung lebt alles Folgende. Da sich die große Dynamik dieses Satzes zumal bei abgespecktem, jede seiner Fasern zur Schau stellendem Orchesterklang vollzieht, haben romantische Klischees kaum eine Chance. Hier wabern keine Hochlandnebel, hier ist alles Drama. Ungeheuer energisch springt den Hörer das Hauptthema des Finales an. Dem Pathos des Maestoso-Epilogs kann sich aber auch Nézet-Séguin nicht ganz verschließen.
Doch letztlich bleibt beim Kanadier immer eine Distanz zur Musik, als ginge es ihm mehr um die Klarheit der Darstellung an sich als um das, was dargestellt wird. Nicht so bei Antonello Manacorda und der Kammerakademie Potsdam. Hier ist die Distanz überwunden, spricht Mendelssohn ganz unmittelbar. Und wie!
Aus der dritten Sinfonie macht der Italiener eine leidenschaftliche Sturm-und-Drang-Musik. Da sind auf einmal Verzweiflung, Düsternis, Zorn im ersten Satz der „Schottischen“, Gefühle, von denen Nézet-Séguin nichts wissen will. Allein die emotionale Bewegung, die Manacorda der unbegleiteten Violin-Kantilene in der langsamen Einleitung mitzugeben weiß, kündet von seinem Anliegen, Mendelssohn als Espressivo-Komponisten zu entdecken. Im dritten Satz lässt Manacorda Bläser und Pauken immer wieder bedrohlich forcieren, um dann Passagen ausgesuchter Zartheit folgen zu lassen. Hier ist eine Dichte der Stimmungen erreicht, die es in der anderen Einspielung nicht gibt.
Die Einleitung zum ersten Satz der Fünften hat unter Manacorda etwas von der bei Nézet-Séguin vermissten Feierlichkeit, den dritten Satz wiederum nimmt er so seriös, dass er weit mehr ist als eine transitorische Passage vor dem „Feste Burg“-Finale. Das ist einmal ein Mendelssohn, der von der ersten Note bis zur letzten packt. Übrigens lassen sowohl Manacorda als auch Nézet-Séguin einige von Mendelssohn gestrichene Takte zwischen drittem Satz und Finale dieser Sinfonie spielen – so gibt es in beiden Aufnahmen an dieser Stelle „neue“ Töne zu hören.
© Friesenhagen, Andreas / www.fonoforum.de
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Symphony No. 3 in A Minor, Op. 56, "Scottish" (Felix Mendelssohn)
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Symphony No. 5 in D Minor, Op. 107, "Reformation" (Felix Mendelssohn)
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Kammerakademie Potsdam, Associated Performer, Main Artist - Felix Mendelssohn, Composer - Antonello Manacorda, Conductor
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Albumbeschreibung
Mendelssohn folge in seiner Musik dem Anspruch größtmöglicher Klarheit, wird Yannick Nézet-Séguin im Booklet zitiert. Ein Prinzip, das der Kanadier auch seiner Wiedergabe der Sinfonien zugrundelegt. Mit Erfolg: Selten sind diese Partituren so luzide aufgeblättert, so quicklebendig, bar allen klanglichen Ballasts dargestellt worden.
Doch bei aller Leichtfüßigkeit: Die Sinfonien werden unter Nézet-Séguin auch zu Leichtgewichten. So die populäre Vierte, die hier natürlich ganz unbeschwerte „Italianità“ ist. Dass Mendelssohn im Andante seinem 1832 verstorbenen Freund Carl Friedrich Zelter ein Denkmal setzt, ist eine Dimension, die dem Satz in dieser Aufnahme fehlt. Zu zackig-marschmäßig kommen die Achtelnoten in Celli und Bässen daher. Der abschließende „Salterello“ schnurrt dann aber wirklich wie geölt ab.
Dementsprechend mutet die c-Moll-Dramatik der ersten Sinfonie ätherisch an, haben die Akzente zwar Schärfe, aber wenig Gewicht. Der geheimnisvolle Unterton, den Claudio Abbado (DG 1984) dem Trio des dritten Satzes gab, ist bei Nézet-Séguin reiner Sachlichkeit gewichen. Sehr nüchtern, auf ihre Struktur reduziert gerät auch die eigentlich recht feierliche, langsame Einleitung zur fünften Sinfonie. Erst das als „Dresdner Amen“ bekannte Streichermotiv reckt sich verklärt gen Himmel und funktioniert auch im Satzverlauf wie ein Fenster in eine andere Welt.
Die durch ihre schottischen Konnotationen so atmosphärische dritte Sinfonie fordert den Dirigenten zu größerer Anteilnahme heraus. Der Anfang des Allegro-Hauptteils im ersten Satz kommt zunächst sehr verhalten, ja retardierend, doch dann legt der Satz schnell an Intensität zu. Aus dieser Kontrastierung lebt alles Folgende. Da sich die große Dynamik dieses Satzes zumal bei abgespecktem, jede seiner Fasern zur Schau stellendem Orchesterklang vollzieht, haben romantische Klischees kaum eine Chance. Hier wabern keine Hochlandnebel, hier ist alles Drama. Ungeheuer energisch springt den Hörer das Hauptthema des Finales an. Dem Pathos des Maestoso-Epilogs kann sich aber auch Nézet-Séguin nicht ganz verschließen.
Doch letztlich bleibt beim Kanadier immer eine Distanz zur Musik, als ginge es ihm mehr um die Klarheit der Darstellung an sich als um das, was dargestellt wird. Nicht so bei Antonello Manacorda und der Kammerakademie Potsdam. Hier ist die Distanz überwunden, spricht Mendelssohn ganz unmittelbar. Und wie!
Aus der dritten Sinfonie macht der Italiener eine leidenschaftliche Sturm-und-Drang-Musik. Da sind auf einmal Verzweiflung, Düsternis, Zorn im ersten Satz der „Schottischen“, Gefühle, von denen Nézet-Séguin nichts wissen will. Allein die emotionale Bewegung, die Manacorda der unbegleiteten Violin-Kantilene in der langsamen Einleitung mitzugeben weiß, kündet von seinem Anliegen, Mendelssohn als Espressivo-Komponisten zu entdecken. Im dritten Satz lässt Manacorda Bläser und Pauken immer wieder bedrohlich forcieren, um dann Passagen ausgesuchter Zartheit folgen zu lassen. Hier ist eine Dichte der Stimmungen erreicht, die es in der anderen Einspielung nicht gibt.
Die Einleitung zum ersten Satz der Fünften hat unter Manacorda etwas von der bei Nézet-Séguin vermissten Feierlichkeit, den dritten Satz wiederum nimmt er so seriös, dass er weit mehr ist als eine transitorische Passage vor dem „Feste Burg“-Finale. Das ist einmal ein Mendelssohn, der von der ersten Note bis zur letzten packt. Übrigens lassen sowohl Manacorda als auch Nézet-Séguin einige von Mendelssohn gestrichene Takte zwischen drittem Satz und Finale dieser Sinfonie spielen – so gibt es in beiden Aufnahmen an dieser Stelle „neue“ Töne zu hören.
© Friesenhagen, Andreas / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 8 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:10:05
- Künstler: Kammerakademie Potsdam
- Komponist: Felix Mendelssohn
- Label: Sony Music Classical Local
- Genre: Klassik
(P) 2017 Sony Music Entertainment Germany GmbH
Auszeichnungen:
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