III

The Lumineers

explicit

Erschienen am 13.09.19 bei Decca (UMO)
Künstler: The Lumineers
Genre: Alternativ und Indie

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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In der Musikgeschichte gibt es unzählige one-hit-wonders, also Gruppen, die einen Hit landen und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden. The Lumineers – die mit Ho Hey einen der größten Renner des Jahres 2012 herausbrachten – tun alles, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden. Dieses dritte Album besteht aus vier EPs. Sowohl in musikalischer als auch thematischer Hinsicht bildet sein Vorgänger (Cleopatra, 2016) die Basis und es zeugt von einer ganz besonderen künstlerischen Methode: seine 13 Tracks könnten der Soundtrack eines Kurzfilms sein, der übrigens beim Toronto International Film Festival gezeigt wurde. Das Thema dieses Projekts mit der Filmographie von Kevin Phillips wurde indirekterweise von Emile Zola, genauer gesagt, von der Familiengeschichte der Rougon-Macquart beeinflusst: Alkohol- und Drogenabhängigkeit und die Folgen davon ziehen sich durch mehrere Generationen hindurch, dazu kommen noch prekäres Dasein und isoliertes Landleben. Es wäre ganz leicht, diese Themen auf zynische Art und Weise zu behandeln - sie ganz einfach als eine Gegenreaktion der Gruppe abzutun, die ja für ihre ausgelassene Art schon bekannt ist – allerdings sind hier Spuren von dem zu finden, was Wesley Schultz in seinem Leben tatsächlich durchgemacht hat: ein Alkoholiker in der Verwandtschaft und einer seiner besten Freunde, der im Jahre 2002 von einer Überdosis dahingerafft wurde, waren Inspiration genug, um sich an die Arbeit für dieses III zu machen. Musikalisch gesehen gibt es wieder Folk-Rock mit akustischen Gitarren und Klavier mit langsameren Rhythmen; hört man sich Left For Denver oder Old Lady an, dann denkt man sofort an einen anderen komponierenden Songwriter, der selbst mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte: Jason Isbell. Dieser ist das genaue Gegenstück zum Schmerz, den Schultz zur Sprache bringt: während Ersterer seine Erfahrung als Opfer eines höllischen Teufelskreises schildert, ist Letzterer nur ein Zuschauer, dem die Hände gebunden sind. III beschreibt diesen Bezug auf treffende Art, ohne es je bei simplen Dualitäten zu belassen. Die Tatsache, dass The Lumineers Leonard Cohens Democracy neu interpretieren, bestätigt zusätzlich ihr quasi dokumentarisches Vorgehen – die finstersten Seiten, die brillantesten Leistungen Amerikas und alles dazwischen zugleich beschreiben. Diese ganze Palette an köstlichen Nuancen ist ein Leckerbissen, den man am besten zusammen mit seinem Kurzfilm genießt. © Alexis Renaudat/Qobuz

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III

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