Deadsoul Tribe

Albumbeschreibung

Es hat lange gedauert, persönlich hatte ich die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, endlich wieder etwas von Buddy Lackey zu hören, seines Zeichens Sänger der viel zu früh von uns gegangenen genialen Band Psychotic Waltz. Und ich hätte auch beinahe nichts davon mitbekommen, denn Meister Lackey nennt sich jetzt Devon Graves und seine neue Band heißt Deadsoul Tribe.

So viel also zur Benennungsgeschichte. Der leicht morbide Touch seiner neuen Namen ist wohl nicht ganz unerheblich auf Devons neue Heimat Wien zurück zu führen. Das hat sich natürlich auch auf den Sound ausgewirkt. "Deadsoul Tribe" ist wesentlich düsterer als es Psychotic Waltz je waren. Auch auf den PW Alben war die Melancholie ein großes Thema, jedoch war der Sound dort allgemein sphärischer. Deadsoul Tribe stehen eher für den bodenständigen, erdigen Touch.

Zusammen mit drei anderen bis dato unbekannten Musikern verbreitet Buddy/Devon endlich wieder seine ergreifenden Vocals und seine fesselnden Melodien, die auch seine Solo Scheibe "The Strange Mind Of Buddy Lackey" schon ausmachte. Dass die letzten Jahre aber deutliche Spuren hinterlassen haben, kann man nicht nur an den Texten ablesen, die wesentlich direkter und persönlicher als noch zu PW Zeiten sind, sondern auch sein Gesang hat einiges an Ausdruck, Kraft, wenn nötig aber auch an Fragilität gewonnen. Kurz gesagt klingt er besser denn je.

Zwar kommt Devon/Buddys Querflöte nur kurz und eher verhalten bei "Into ..." zum Einsatz, dafür zeichnet der Meister auf dem kompletten Album als Leadgitarrist verantwortlich, was wohl nicht nur mir neu ist. Diesen Job erledigt er aber ausgezeichnet und ich warte jetzt eigentlich nur noch auf die Deutschland-Dates, denn Psychotic Waltz hat man gewöhnlich unter zwei Stunden nicht von der Bühne bekommen. Hoffen wir also, dass alte Tugenden nach wie vor zählen.

© Laut