All One

Albumbeschreibung

Obwohl er in den letzten 20 Jahren vor allem als Mitglied der avantgardistischen kooperativen Band Kneebody bekannt geworden ist, deren formale Experimente an der Grenze zu Post-Rock, Elektro-Pop und alternativem Hip-Hop die junge progressive Jazzszene auf beiden Seiten des Atlantiks maßgeblich beeinflusst haben, verfolgt der Saxophonist und Komponist Ben Wendel gleichzeitig eine überaus aktive und faszinierende Solokarriere, in deren Verlauf er mit verschiedensten Musikern zusammenarbeitet (wie etwa mit den Pianisten Tigran Hamasyan oder Dan Tepfer oder dem elektronischen Musiker Daedelus) und als Leader persönliche und ambitionierte Alben veröffentlicht. Auf dem vorliegenden neuesten Album wird seine Begabung als Arrangeur besonders zur Geltung gebracht. Wendel spielt alle Instrumente und überlagert in manchen Stücken sogar bis zu 30 Spuren mit Tenor- und Altsaxophon sowie Fagott. (vgl. die hypnotisierende Version von Gershwins I Love You Porgy). Mit der Unterstützung von Toningenieur Steve Wood kreiert Wendel einzigartige kaleidoskopartige Klangwelten von höchster harmonischer und kontrapunktischer Raffinesse, mit denen er die Poetik seines jeweiligen Gastes untermalt. Ben Wendel bietet hier erneut ein leuchtendes Beispiel für sein vielseitiges Talent, indem er – wie ein demiurgischer Regisseur oder Bühnenbildner, der sich ohne Scheu selbst verkörpert und seinen Geschöpfen folgend die schöne Anordnung seines Universums durch solistische Interventionen von großer Ausdruckskraft von innen heraus erschüttert – in seinem akustischen Theater unterschiedlichste Künstler wie die Sänger Cécile McLorin Salvant und José James, den Trompeter Terence Blanchard, den Gitarristen Bill Frisell, den Pianisten Tigran Hamasyan und die Flötistin Elena Pinderhugues defilieren lässt. © Stéphane Ollivier/Qobuz