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"This is PIL! Welcome to the PIL-zone!", schmettert der Ex Pistol dem Hörer schon nach wenigen Sekunden entgegen. Dazu pulsiert ein archaischer Groove. Na endlich! Hat immerhin schlanke 20 Jahre gedauert, und das letzte, erschreckend berechenbare Lebenszeichen "What Is Not" von 1992 taugt sicherlich nicht zur Krönung des Katalogs.

Stattdessen: Zwölf tanzbare Songs für den Sommer 2012. Raus aus der Avantgarde-Ecke, rein in die bunte Pillenzone. Nach weit über drei Dekaden darf die Musik der Band endlich reinen Spaß bereiten. Der neue Ansatz: Konstruktion anstelle von Dekonstruktion.

Von niemandem lässt man sich freiwillig so gern ankeifen wie vom John McEnroe des Rock. Dabei bleibt sein Markenzeichen, der hysterisch überschnappende Schlangentrötengesang, weitgehend außen vor. Mehr Zeremonienmeister als Abrissbirne.

Das tut den Tracks merklich gut. Melodien und Harmonien können sich ausreichend entfalten. Lydons zornige Kraft und die einzigartige, schon 1986 von Miles Davis hochgelobte Phrasierung des mittlerweile 56-jährigen-Londoners bleiben dagegen ungebrochen.

In der Band sucht man große Namen vergebens. Dieses Mal kein Ginger Baker, Steve Vai, Afrika Bambaataa oder Bill Laswell weit und breit. Doch die Truppe aus alten Kumpeln und Weggefährten aus der zweiten Reihe spielt in blindem Verständnis wie aus einem Guss.

Heraus kommt eine sehr eigene Melange aus uralter London-Dub/Ska/Reggae-Kompetenz und Postpunk. Verglichen mit der vielgerühmt anämischen Dub-Diät "Metal Box" (1979) lädt diese Platte in eine prächtige Sound-Konditorei.

Vor allem die atmosphärische Verbindung des Jamaikagroove mit Lydons wieder erwachter Liebe für warme Cure-Gitarren funktioniert erstaunlich harmonisch. Szeneübergreifend für jeden hörbar, dabei musikalisch kompromisslos.

"One Drop" rockt als perfekter Opener jeden Floor. Schöne Hommage an den Schmelztiegel London. "One drop in all of this ocean / Not gotta be causing comotion." Von Anfang an gleitet man in eine schlimme Sucht nach Bridge und Chorus. Sogar ein Klassiker wie das artverwandte "Connected" der Stereo MCs steht daneben als lahme Ente.

Herausragend: "Deeper Water" ist die One Take-Aufnahme einer Spontankomposition. Alles improvisiert. Heraus kommt nicht etwa halbgarer 'Post-irgendwas'-Krempel nerdiger Wannabes, sondern der womöglich gelungenste Track ihrer Geschichte. Marodierende Gothic-Gitarren überfallen ein zartes Dubkorsett. Dabei zerhacken sie den Song nicht, sondern umhüllen ihn wie ein dunkler Mantel.

Lydon zeigt: Tiefe Wasser sind alles andere als still. Mit ungewohnt schamanischer Noblesse tropfen ihm Hass und verdiente Verachtung für alle Schmocks aus dem Munde: "Es gibt immer borstige Bastarde, die dich ans Ufer führen, nur um dich an den Klippen zu zerschellen. (...) So suche ich nach tieferen Wassern." Hernach schlägt die Killerhook von Axtmeister Lu Edmonds in ihren sinistren Bann. Dabei absolut tanzbar in jeder Sekunde: eine Offenbarung.

Auch wenn man den guten John seit 1978 medial gern auf die drei Jahre der musikalischen Pubertät bei den Pistols reduziert: PIL war die Geburt des Postpunk und in seiner No-Wavigen Verweigerungshaltung stets im selben Boot wie John Zorn oder Laurie Anderson. Insofern ist die poetische Spoken Word-Deklamation "The Room I Am In" eine willkommene Reminiszenz an die alten PIL vor der Häutung. Drogenvernebeltes Ghettoelend in Hochhaus-Agonie. " ... the cell I am in / the hell I am in / Always in itself / Always also in 'heaven'."

Was für eine Überleitung für den nachfolgend hitverdächtigsten Floorbreaker ihrer Geschichte. Mit "Lollipop Opera" fackelt der ehemalige Johnny Rotten ein dschungeliges Feuerwerk ohne gleichen ab. Urwaldmucke von einem, der es wissen muss. Was für ein unverschämt eingängiger Refrain! Letzteren würzt er gegenläufig mit dem vermisst rotzigen Tonfall eines ausrastenden Marktweibes. Wer da nicht tanzt, kann keine Füße haben.

So geht das in einer Tour weiter. Zum Erden ein charismatischer Blues ("Fool"), Agitationspunk ("Terra Gate" ... natürlich gesungen wie "Terror Gate") und mehrere Dancekracher (darunter "Reggie Song"). Die gefundene künstlerische Entspannung tut der Musik Lydons hörbar gut.

Damit gelingt PIL das beste Album seit dem Postrock-Meilenstein "Album" (1986). Mit dieser Platte im Gepäck ist man für Sommersonne wie Revolution gleichermaßen gerüstet. Wer danach noch immer nicht genug hat, dem sei an dieser Stelle wärmstens die poppige Soloplatte Lydons, "Psycho's Path" (1997), als Missing Link empfohlen.

© Laut

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1
This Is PiL
00:03:39

Public Image Ltd., MainArtist

(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

2
One Drop
00:04:51

Public Image Ltd., MainArtist

(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

3
Deeper Water
00:06:07

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(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

4
Terra-Gate
00:03:47

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(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

5
Human
00:06:02

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(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

6
I Must Be Dreaming
00:04:13

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(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

7
It Said That
00:04:08

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(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

8
The Room I Am In
00:03:07

Public Image Ltd., MainArtist

(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

9
Lollipop Opera
00:06:53

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(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

10
Fool
00:05:52

Public Image Ltd., MainArtist

(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

11
Reggie Song
00:05:48

Public Image Ltd., MainArtist

(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

12
Out Of The Woods
00:09:41

Public Image Ltd., MainArtist

(C) 2012 PiL Official (P) 2012 PiL Official

Albumbeschreibung

"This is PIL! Welcome to the PIL-zone!", schmettert der Ex Pistol dem Hörer schon nach wenigen Sekunden entgegen. Dazu pulsiert ein archaischer Groove. Na endlich! Hat immerhin schlanke 20 Jahre gedauert, und das letzte, erschreckend berechenbare Lebenszeichen "What Is Not" von 1992 taugt sicherlich nicht zur Krönung des Katalogs.

Stattdessen: Zwölf tanzbare Songs für den Sommer 2012. Raus aus der Avantgarde-Ecke, rein in die bunte Pillenzone. Nach weit über drei Dekaden darf die Musik der Band endlich reinen Spaß bereiten. Der neue Ansatz: Konstruktion anstelle von Dekonstruktion.

Von niemandem lässt man sich freiwillig so gern ankeifen wie vom John McEnroe des Rock. Dabei bleibt sein Markenzeichen, der hysterisch überschnappende Schlangentrötengesang, weitgehend außen vor. Mehr Zeremonienmeister als Abrissbirne.

Das tut den Tracks merklich gut. Melodien und Harmonien können sich ausreichend entfalten. Lydons zornige Kraft und die einzigartige, schon 1986 von Miles Davis hochgelobte Phrasierung des mittlerweile 56-jährigen-Londoners bleiben dagegen ungebrochen.

In der Band sucht man große Namen vergebens. Dieses Mal kein Ginger Baker, Steve Vai, Afrika Bambaataa oder Bill Laswell weit und breit. Doch die Truppe aus alten Kumpeln und Weggefährten aus der zweiten Reihe spielt in blindem Verständnis wie aus einem Guss.

Heraus kommt eine sehr eigene Melange aus uralter London-Dub/Ska/Reggae-Kompetenz und Postpunk. Verglichen mit der vielgerühmt anämischen Dub-Diät "Metal Box" (1979) lädt diese Platte in eine prächtige Sound-Konditorei.

Vor allem die atmosphärische Verbindung des Jamaikagroove mit Lydons wieder erwachter Liebe für warme Cure-Gitarren funktioniert erstaunlich harmonisch. Szeneübergreifend für jeden hörbar, dabei musikalisch kompromisslos.

"One Drop" rockt als perfekter Opener jeden Floor. Schöne Hommage an den Schmelztiegel London. "One drop in all of this ocean / Not gotta be causing comotion." Von Anfang an gleitet man in eine schlimme Sucht nach Bridge und Chorus. Sogar ein Klassiker wie das artverwandte "Connected" der Stereo MCs steht daneben als lahme Ente.

Herausragend: "Deeper Water" ist die One Take-Aufnahme einer Spontankomposition. Alles improvisiert. Heraus kommt nicht etwa halbgarer 'Post-irgendwas'-Krempel nerdiger Wannabes, sondern der womöglich gelungenste Track ihrer Geschichte. Marodierende Gothic-Gitarren überfallen ein zartes Dubkorsett. Dabei zerhacken sie den Song nicht, sondern umhüllen ihn wie ein dunkler Mantel.

Lydon zeigt: Tiefe Wasser sind alles andere als still. Mit ungewohnt schamanischer Noblesse tropfen ihm Hass und verdiente Verachtung für alle Schmocks aus dem Munde: "Es gibt immer borstige Bastarde, die dich ans Ufer führen, nur um dich an den Klippen zu zerschellen. (...) So suche ich nach tieferen Wassern." Hernach schlägt die Killerhook von Axtmeister Lu Edmonds in ihren sinistren Bann. Dabei absolut tanzbar in jeder Sekunde: eine Offenbarung.

Auch wenn man den guten John seit 1978 medial gern auf die drei Jahre der musikalischen Pubertät bei den Pistols reduziert: PIL war die Geburt des Postpunk und in seiner No-Wavigen Verweigerungshaltung stets im selben Boot wie John Zorn oder Laurie Anderson. Insofern ist die poetische Spoken Word-Deklamation "The Room I Am In" eine willkommene Reminiszenz an die alten PIL vor der Häutung. Drogenvernebeltes Ghettoelend in Hochhaus-Agonie. " ... the cell I am in / the hell I am in / Always in itself / Always also in 'heaven'."

Was für eine Überleitung für den nachfolgend hitverdächtigsten Floorbreaker ihrer Geschichte. Mit "Lollipop Opera" fackelt der ehemalige Johnny Rotten ein dschungeliges Feuerwerk ohne gleichen ab. Urwaldmucke von einem, der es wissen muss. Was für ein unverschämt eingängiger Refrain! Letzteren würzt er gegenläufig mit dem vermisst rotzigen Tonfall eines ausrastenden Marktweibes. Wer da nicht tanzt, kann keine Füße haben.

So geht das in einer Tour weiter. Zum Erden ein charismatischer Blues ("Fool"), Agitationspunk ("Terra Gate" ... natürlich gesungen wie "Terror Gate") und mehrere Dancekracher (darunter "Reggie Song"). Die gefundene künstlerische Entspannung tut der Musik Lydons hörbar gut.

Damit gelingt PIL das beste Album seit dem Postrock-Meilenstein "Album" (1986). Mit dieser Platte im Gepäck ist man für Sommersonne wie Revolution gleichermaßen gerüstet. Wer danach noch immer nicht genug hat, dem sei an dieser Stelle wärmstens die poppige Soloplatte Lydons, "Psycho's Path" (1997), als Missing Link empfohlen.

© Laut

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