Savage Young Dü

Husker Du

Erschienen am 10.11.17 bei Numero Group
Künstler: Hüsker Dü
Genre: Punk – New Wave

Verfügbar in

16-Bit/44.1 kHz Stereo

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Hüsker Dü, der turbulente Komet, der zwischen 1978 und 1988 den Himmel von Minneapolis erleuchtete, war eine etwas seltsame Explosion im amerikanischen Rock der achtziger Jahre. Eine sowohl gitarristische wie rhythmische Schallmauer, die herzlich wenig gemein hatte mit all den Rowdys in der Hardcore-Szene, aber gewisse Leute hatten die unerfreuliche Tendenz, sie mit dieser in Zusammenhang zu bringen. Auch wenn sie die eingefleischte Energie der Punkmusiker hatten, so waren der Gitarrist Bob Mould, der Schlagzeuger Grant Hart und der Bassist Greg Norton eher der Kategorie Leichtgewicht zuzuordnen. Je mehr Platten sie herausbrachten (sechs Studioalben, darunter zwei Doppelalben), desto melodischer wurden die Kompositionen des Trios, die mitten im elektrischen Tsunami am Horizont auftauchten. Zwar blieb ihre Sache auf die immer gleiche Weise endlos gewaltig, man versteht aber sehr schnell, dass Mould in erster Linie ein echter Beatles- und Byrds-Fan war, und Dü sollte insbesondere eine Neufassung von deren Ticket To Ride und Eight Miles High erstellen. Als sie sich 1988 trennten, startete jeder sein eigenes, mehr oder weniger erfolgreiches Solo-Abenteuer… Savage Young Dü, die herrliche Büchse der Pandora, die beim Experten für Fünf-Sterne-Neuauflagen, dem Label Numero Group in Chicago erschien, bietet 69 Titel (47 davon sind Erstausgaben), die zwischen 1979 und 1982 eingespielt wurden, sowie die Gesamtausgabe von Everything Falls Apart (Reflex, 1983) und von Land Speed Record (New Alliance, 1982), als Alternativversion. Eine Nahaufnahme einer einzigen Facette der Gruppe, zwar der radikalsten und der gewaltigsten, aber welche eine Nahaufnahme! In diesen ersten, kompromisslosen Jahren in Reagans Amerika tauchte ein frenetisches Trio auf, das bei Pateneltern aufwuchs, die im Punk zu Hause waren, aber es lieferte schon reihenweise engagierte Kompositionen, die weniger naiv sind, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Hüsker Dü hat mehr Schwung als die Ramones (deren Chinese Rocks sie hier neu auflegen), die Buzzcocks und die Dickies zusammen und bringt eine andere Stimme zum Klingen, die auf eine ganz leicht (wirklich nur ganz leicht) poppigere Zukunft in den darauffolgenden Jahren deutet. Auch wenn sie im Jahre 1986 vom Indie-Label SST zum Major Warner überwechseln, so behalten Bob Mould, (der im September 2017 vom Leberkrebs getroffen wurde) Grant Hart und Greg Norton die finstere Seite ihrer drei komplexen Persönlichkeiten bei. Jetzt können wir nur noch beten, damit bei Numero Group eine Neuauflage auch für den Zeitraum 1983/1987 geplant wird… © MZ/Qobuz

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