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20 Jahre Turbostaat. Zeit für eine kleine Rückschau, immerhin haben die Flensburger eine weite Reise hinter sich. Aus einem kleinen Speicher auf Husum haben sie es bis nach Abalonia geschafft. Zur Belohnung gibt es nun "Nachtbrot". 21 Songs von allen sechs Alben, plus "18:09 H, Mist, Verlaufen" von der ersten EP und das Cover "Kriechkotze" der inzwischen vergessenen Band Dellwo.
83 Minuten lang singen 800 Fans im Conne Island in Leipzig quasi jedes Wort mit, das Sänger Jan Windmeier heraus rotzt. Ja, Turbostaat lassen sich gehörig abfeiern, sie haben es aber auch verdient. Allein für ihre Liveauftritte. Deren Magie von knappen bis nicht vorhandenen Ansagen neben treibenden Leadgitarren und mitsingbaren Texten fängt Produzenten-Superman Moses Schneider adäquat ein. Beinahe fühlt man sich wie selbst auf einem Konzert.
Aber natürlich gibt sich auch die Band keine Blöße. Denn nach 20 Jahren sind die fünf Jungs inzwischen so gut eingespielt, dass sie sogar die anspruchsvolleren Stücke der jüngeren Bandvergangenheit ("Rupert Grün", "Tut Es Doch Weh?") ohne Qualitätsabstriche live spielen. Natürlich funktionieren auch die frühen Songs wie "Drei Ecken - Ein Elvers" oder "Schwan", wahrscheinlich sogar besser als auf ihren Studioaufnahmen. Den Grund dazu gibt Gitarrist Rolli in den Liner Notes an: "Die ersten beiden Platten, 'Flamingo' (2001) und 'Schwan' (2003), könnte man im Grunde mit 'Ich kann das nicht richtig' und 'Das war anders gemeint' charakterisieren und trotzdem (oder gerade deswegen) gefielen dem einen oder der anderen diese Platten ..."
Der Fokus liegt aber ganz klar auf den Alben ab "Vormann Leiss" (2007), als die Akkorde auf einmal nicht mehr nur zufällig saßen und die Abmischung sauberer wurde. Darüber freut sich auch das Publikum. Bei "Haubentaucherwelpen" singen sie jede Zeile mit, auch "Fraukes Ende", "Ja, Roducheln" und "Sohnemann Heinz" muss Jan Windmeier nicht alleine bestreiten. So wirkt es beinahe ironisch, wenn er in "Wolter" bittet: "Lasst uns zusammen singen!".
Nur selten bleibt das Publikum ruhig, zu ansteckend und mitreißend ist die Gratwanderung zwischen Punk- und Indie-Rock der Flensburger. Ihr wohl einziges Problem dabei ist der mangelnde Abwechslungsreichtum. Für sich alleine ist beinahe jeder Song großartig, auf Albenlänge erwische ich mich aber dann doch hin und wieder an der Skiptaste. "Monstermutter" ist zwar kein schlechter Song, "Rupert Grün" aber deutlich stärker.
Trotzdem macht "Nachtbrot" fast genau so viel Spaß wie ein echtes Turbostaat-Konzert, und spätestens bei "Vormann Leiss" singt auch der hartnäckigste Zweifler: "Er macht die Knöpfe fest / Und drückt sie rein / Wir können alles / Und alles können wir sein" singt er gemeinsam mit der Fangemeinde widerstandslos mit. Da ist dann auch vergeben, dass "M - Eine Stadt Sucht Ihren Mörder" oder "Schalenka Hase" nicht dabei sind. Am Ende skandieren sie trotzdem die Namen ihrer Helden, auch wenn die schon längst im wohlverdienten Feierabend sind.
© Laut
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Turbostaat, MainArtist - Moses Schneider, Producer
(C) 2019 Rookie Records / 18NULL9 (P) 2019 Rookie Records / 18NULL9
Turbostaat, MainArtist - Moses Schneider, Producer
(C) 2019 Rookie Records / 18NULL9 (P) 2019 Rookie Records / 18NULL9
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Turbostaat, MainArtist - Moses Schneider, Producer
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Turbostaat, MainArtist - Moses Schneider, Producer
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Turbostaat, MainArtist - Moses Schneider, Producer
(C) 2019 Rookie Records / 18NULL9 (P) 2019 Rookie Records / 18NULL9
Albumbeschreibung
20 Jahre Turbostaat. Zeit für eine kleine Rückschau, immerhin haben die Flensburger eine weite Reise hinter sich. Aus einem kleinen Speicher auf Husum haben sie es bis nach Abalonia geschafft. Zur Belohnung gibt es nun "Nachtbrot". 21 Songs von allen sechs Alben, plus "18:09 H, Mist, Verlaufen" von der ersten EP und das Cover "Kriechkotze" der inzwischen vergessenen Band Dellwo.
83 Minuten lang singen 800 Fans im Conne Island in Leipzig quasi jedes Wort mit, das Sänger Jan Windmeier heraus rotzt. Ja, Turbostaat lassen sich gehörig abfeiern, sie haben es aber auch verdient. Allein für ihre Liveauftritte. Deren Magie von knappen bis nicht vorhandenen Ansagen neben treibenden Leadgitarren und mitsingbaren Texten fängt Produzenten-Superman Moses Schneider adäquat ein. Beinahe fühlt man sich wie selbst auf einem Konzert.
Aber natürlich gibt sich auch die Band keine Blöße. Denn nach 20 Jahren sind die fünf Jungs inzwischen so gut eingespielt, dass sie sogar die anspruchsvolleren Stücke der jüngeren Bandvergangenheit ("Rupert Grün", "Tut Es Doch Weh?") ohne Qualitätsabstriche live spielen. Natürlich funktionieren auch die frühen Songs wie "Drei Ecken - Ein Elvers" oder "Schwan", wahrscheinlich sogar besser als auf ihren Studioaufnahmen. Den Grund dazu gibt Gitarrist Rolli in den Liner Notes an: "Die ersten beiden Platten, 'Flamingo' (2001) und 'Schwan' (2003), könnte man im Grunde mit 'Ich kann das nicht richtig' und 'Das war anders gemeint' charakterisieren und trotzdem (oder gerade deswegen) gefielen dem einen oder der anderen diese Platten ..."
Der Fokus liegt aber ganz klar auf den Alben ab "Vormann Leiss" (2007), als die Akkorde auf einmal nicht mehr nur zufällig saßen und die Abmischung sauberer wurde. Darüber freut sich auch das Publikum. Bei "Haubentaucherwelpen" singen sie jede Zeile mit, auch "Fraukes Ende", "Ja, Roducheln" und "Sohnemann Heinz" muss Jan Windmeier nicht alleine bestreiten. So wirkt es beinahe ironisch, wenn er in "Wolter" bittet: "Lasst uns zusammen singen!".
Nur selten bleibt das Publikum ruhig, zu ansteckend und mitreißend ist die Gratwanderung zwischen Punk- und Indie-Rock der Flensburger. Ihr wohl einziges Problem dabei ist der mangelnde Abwechslungsreichtum. Für sich alleine ist beinahe jeder Song großartig, auf Albenlänge erwische ich mich aber dann doch hin und wieder an der Skiptaste. "Monstermutter" ist zwar kein schlechter Song, "Rupert Grün" aber deutlich stärker.
Trotzdem macht "Nachtbrot" fast genau so viel Spaß wie ein echtes Turbostaat-Konzert, und spätestens bei "Vormann Leiss" singt auch der hartnäckigste Zweifler: "Er macht die Knöpfe fest / Und drückt sie rein / Wir können alles / Und alles können wir sein" singt er gemeinsam mit der Fangemeinde widerstandslos mit. Da ist dann auch vergeben, dass "M - Eine Stadt Sucht Ihren Mörder" oder "Schalenka Hase" nicht dabei sind. Am Ende skandieren sie trotzdem die Namen ihrer Helden, auch wenn die schon längst im wohlverdienten Feierabend sind.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 21 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:22:06
- Künstler: Turbostaat
- Label: Rookie Records
- Genre: Pop/Rock Rock Punk – New Wave
(C) 2019 Rookie Records / 18NULL9 (P) 2019 Rookie Records / 18NULL9
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