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Barbara Pravi|l'homme et l'oiseau

l'homme et l'oiseau

Barbara Pravi

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Die 28-jährige Chanson-Überraschung Barbara Pravi beherrscht das ganz große Kino nicht nur in ihrem ESC-Hit "Voilà". Wäre es nach dem deutschen TV-Publikum gegangen, hätte sie die Abstimmung gewonnen. Auf "On N'enferme Pas Les Oiseaux" ("Man sperrt Vögel nicht ein") glänzt die Pravi jetzt auf Album-Länge, 37 Minuten, alles fein.

Lebhaft, schnell, 'vivace', trägt sie die emotionale Klavier-Ballade "L'homme Et L'oiseau" über die Freiheit vor. "Der Mensch und der Vogel". Was zart und unplugged beginnt, steigert sich hinein in eine aufgewühlte Abhandlung übers Klammern in der Liebe. Wenn man dem anderen einen Käfig überstülpt, wird er davon fliegen, sobald die Käfigtür kurz offensteht. "Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht / und du warst weg", endet die Geschichte in einem stillen Moment.

Leicht hüpfend, die Flügel des Vogels noch im Hinterkopf, geht es in "Saute" ("Ich springe") noch etwas sportlicher weiter. Die Ich-Erzählerin fühlt sich wie eine Libelle. Stilistisch steht hier entweder Raï, Klezmer oder Gypsy-Jazz Pate. Wohl all das ein bisschen. Denn zu Barbaras Familiengeschichte mit jüdischen Wurzeln, Großeltern unter anderem aus Serbien und Nordafrika, würde der Mix passen.

Die gesamte Musik der CD macht einen geschmackvollen Eindruck. Wirkt klassisch instrumentiert. Im vollen Aufgebot mutet das Ganze sehr nostalgisch an. Zum Beispiel beteiligen sich an "Je L'aime, Je L'aime, Je L'aime" Querflöte, Horn und Harfe. So brokat-edel kennen das die meisten von uns wohl nur noch aus Film-Soundtracks der Sechziger und Siebziger.

Pravi verzichtet auf Synthesizer oder Drum-Programming. Sie will Chanson auch nicht verpoppen, wie etwa Carrousel das aktuell tun (oder ihr Kollege Antoine 'Igit' Barrau, Ideengeber einiger Songs, es sonst macht). Es geht also bei Barbara dezidiert nicht um 'Nouvelle Chanson', sondern ums Alte und Unverfälschte. Und das präsentiert sie wohl als erste in digitaler Stereo-Qualität vor großem Publikum. Komponiert, textet und ko-produziert alles selbst.

Die feministische Kampfansage "La Femme" gegen das Patriarchat besagt, dass es doch nicht immer für alles Männer brauche. "La Femme" demonstriert in den Details enorme Stärken in den dunklen Tonfarben von Kontrabass und Cello, in den interessant klingenden Percussions. Die rhythmisch unkonventionelle Synergie zwischen besagten anderen Kulturen und dem Ur-Französischen trifft auch hier wieder zu, und in diesem Punkt erschafft Barbara Pravi dann doch etwas Neues. Sehr spannend arrangiert ist auch "Mes Maladroits".

Was als trockene Nummer mit Stimme im Zentrum startet, schwillt zu einem dick auftragenden Streicher-Drama an, mit noch kraftvollerem Ausdruck im Gesang. Nach einem Bruch und einer recht ruhigen Zwischenpassage, schert das Stück in eine folkloristisch-jazzrockige und kakophonisch lautstarke klavierdominierte Instrumental-Passage aus. Deren Tempo zieht 'accelerando' immer heftiger an. Und auch in dieser Konstruktion schneidet die Newcomerin eine Zäsur in die Chanson-Geschichte, weswegen diese Platte ein unerwarteter Meilenstein ist. 

Hinzu kommen die ausgesprochen schönen Melodien wie "La Ritournelle (De La Vielle Qui Oublie)" und "Le Jour Se Lève". Nächster Pluspunkt: Die einladend freundliche Atmosphäre der Platte. Auch ihre ansprechende optische Gestaltung samt Pravis eigenen Acryl-Malereien im Booklet punktet. Überdies strahlt die fantastische Vortragsweise ein selbstbewusstes 'Du-musst-mich-hören-und-zwar-bis-zu-Ende' aus.

Pravi bringt für ihre Theatralik auch die Aufmerksamkeit heischende Stimme mit, die sich in einem Niemandsland zwischen lebenserfahren und mädchenhaft schwer charakterisieren festnageln lässt. In "La Ritournelle" führt Pravi äußerst überschäumend einen Monolog auf, der, voller Verwirrtheit und Gedankensprüngen, die Grenzen zwischen innerem Monolog und Einreden auf ein Gegenüber aufweicht.

Selbst wenn man nach dem schauspielerischen Auftritt beim Song Contest auch die Erwartungen sehr hoch ansetzen wollte, überträfe das Album die trotzdem noch. Wohl gemerkt, nicht nur, weil einfach die Stimme angenehm rüberkommt und die Pariserin eine Vision zu leben scheint. Sondern auch weil alle Bestandteile zusammen ein höchst abwechslungsreiches, buntes Album auffahren. Mit einer Menge Expression, hoher Intensität, einem Füllhorn an Ideen, viel Lust an der Momentaufnahme und ausnahmslos tollen Tunes.

In diesem Sinne hat Pravi dann doch gewonnen: Wenn auch nicht den ESC, so doch immerhin die Position als hochkarätig begabte Künstlerin, die ein paar Form-Normen aller populären Musikstile sprengt und dabei das Erbe der ganz Großen antritt.

© Laut

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l'homme et l'oiseau

Barbara Pravi

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l'homme et l'oiseau
00:03:33

Jérémie Arcache, Producer, Cello, Keyboards, Piano, AssociatedPerformer - Vincha, ComposerLyricist - François Delabrière, Mixer, StudioPersonnel - Pieter de Wagter, Mastering Engineer, StudioPersonnel - Barbara Pravi, Producer, Vocals, MainArtist, AssociatedPerformer, ComposerLyricist - Elodie Filleul, Producer

℗ 2021 Virgin Music France

Albumbeschreibung

Die 28-jährige Chanson-Überraschung Barbara Pravi beherrscht das ganz große Kino nicht nur in ihrem ESC-Hit "Voilà". Wäre es nach dem deutschen TV-Publikum gegangen, hätte sie die Abstimmung gewonnen. Auf "On N'enferme Pas Les Oiseaux" ("Man sperrt Vögel nicht ein") glänzt die Pravi jetzt auf Album-Länge, 37 Minuten, alles fein.

Lebhaft, schnell, 'vivace', trägt sie die emotionale Klavier-Ballade "L'homme Et L'oiseau" über die Freiheit vor. "Der Mensch und der Vogel". Was zart und unplugged beginnt, steigert sich hinein in eine aufgewühlte Abhandlung übers Klammern in der Liebe. Wenn man dem anderen einen Käfig überstülpt, wird er davon fliegen, sobald die Käfigtür kurz offensteht. "Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht / und du warst weg", endet die Geschichte in einem stillen Moment.

Leicht hüpfend, die Flügel des Vogels noch im Hinterkopf, geht es in "Saute" ("Ich springe") noch etwas sportlicher weiter. Die Ich-Erzählerin fühlt sich wie eine Libelle. Stilistisch steht hier entweder Raï, Klezmer oder Gypsy-Jazz Pate. Wohl all das ein bisschen. Denn zu Barbaras Familiengeschichte mit jüdischen Wurzeln, Großeltern unter anderem aus Serbien und Nordafrika, würde der Mix passen.

Die gesamte Musik der CD macht einen geschmackvollen Eindruck. Wirkt klassisch instrumentiert. Im vollen Aufgebot mutet das Ganze sehr nostalgisch an. Zum Beispiel beteiligen sich an "Je L'aime, Je L'aime, Je L'aime" Querflöte, Horn und Harfe. So brokat-edel kennen das die meisten von uns wohl nur noch aus Film-Soundtracks der Sechziger und Siebziger.

Pravi verzichtet auf Synthesizer oder Drum-Programming. Sie will Chanson auch nicht verpoppen, wie etwa Carrousel das aktuell tun (oder ihr Kollege Antoine 'Igit' Barrau, Ideengeber einiger Songs, es sonst macht). Es geht also bei Barbara dezidiert nicht um 'Nouvelle Chanson', sondern ums Alte und Unverfälschte. Und das präsentiert sie wohl als erste in digitaler Stereo-Qualität vor großem Publikum. Komponiert, textet und ko-produziert alles selbst.

Die feministische Kampfansage "La Femme" gegen das Patriarchat besagt, dass es doch nicht immer für alles Männer brauche. "La Femme" demonstriert in den Details enorme Stärken in den dunklen Tonfarben von Kontrabass und Cello, in den interessant klingenden Percussions. Die rhythmisch unkonventionelle Synergie zwischen besagten anderen Kulturen und dem Ur-Französischen trifft auch hier wieder zu, und in diesem Punkt erschafft Barbara Pravi dann doch etwas Neues. Sehr spannend arrangiert ist auch "Mes Maladroits".

Was als trockene Nummer mit Stimme im Zentrum startet, schwillt zu einem dick auftragenden Streicher-Drama an, mit noch kraftvollerem Ausdruck im Gesang. Nach einem Bruch und einer recht ruhigen Zwischenpassage, schert das Stück in eine folkloristisch-jazzrockige und kakophonisch lautstarke klavierdominierte Instrumental-Passage aus. Deren Tempo zieht 'accelerando' immer heftiger an. Und auch in dieser Konstruktion schneidet die Newcomerin eine Zäsur in die Chanson-Geschichte, weswegen diese Platte ein unerwarteter Meilenstein ist. 

Hinzu kommen die ausgesprochen schönen Melodien wie "La Ritournelle (De La Vielle Qui Oublie)" und "Le Jour Se Lève". Nächster Pluspunkt: Die einladend freundliche Atmosphäre der Platte. Auch ihre ansprechende optische Gestaltung samt Pravis eigenen Acryl-Malereien im Booklet punktet. Überdies strahlt die fantastische Vortragsweise ein selbstbewusstes 'Du-musst-mich-hören-und-zwar-bis-zu-Ende' aus.

Pravi bringt für ihre Theatralik auch die Aufmerksamkeit heischende Stimme mit, die sich in einem Niemandsland zwischen lebenserfahren und mädchenhaft schwer charakterisieren festnageln lässt. In "La Ritournelle" führt Pravi äußerst überschäumend einen Monolog auf, der, voller Verwirrtheit und Gedankensprüngen, die Grenzen zwischen innerem Monolog und Einreden auf ein Gegenüber aufweicht.

Selbst wenn man nach dem schauspielerischen Auftritt beim Song Contest auch die Erwartungen sehr hoch ansetzen wollte, überträfe das Album die trotzdem noch. Wohl gemerkt, nicht nur, weil einfach die Stimme angenehm rüberkommt und die Pariserin eine Vision zu leben scheint. Sondern auch weil alle Bestandteile zusammen ein höchst abwechslungsreiches, buntes Album auffahren. Mit einer Menge Expression, hoher Intensität, einem Füllhorn an Ideen, viel Lust an der Momentaufnahme und ausnahmslos tollen Tunes.

In diesem Sinne hat Pravi dann doch gewonnen: Wenn auch nicht den ESC, so doch immerhin die Position als hochkarätig begabte Künstlerin, die ein paar Form-Normen aller populären Musikstile sprengt und dabei das Erbe der ganz Großen antritt.

© Laut

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