Let The Bad Times Roll

The Offspring

explicit

Erschienen am 16.04.21 bei Concord Records
Künstler: The Offspring
Genre: Rock

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Let the Bad Times Roll ist das zehnte Album der unermüdlichen The Offspring, wenn auch nach einer zugegebenermaßen langen Funkstille von fast zehn Jahren – das Vorgängeralbum Days Go By stammt aus dem Jahr 2012. Es sieht so aus, als wäre dem Leader der kalifornischen Gruppe, Bryan „Dexter“ Holland, im weltweiten Pandemiejahr so Einiges eingefallen, denn er, der für seinen Galgenhumor und Hang zu schlechtem Geschmack bekannt ist, betitelte diese Platte auf recht elegante Weise. Er wandelte nämlich ganz boshaft den berühmten Slogan Let the Good Times Roll ab, der auch zu den bekanntesten Blues-Klassikern zählt und den Louis Jordan and his Timpany Five 1946 eingespielt hatten (und der seither von allen großen Hausnummern des Jazz interpretiert wurde…). Auf dem Album entdecken wir zum dritten Mal den Produzenten Bob Rock (Metallica, Bon Jovi). The Offspring sind zeitlos und wenn man sich die zwölf Stücke anhört, vergeht die Zeit wie im Flug. Der Stil hat sich nicht im Geringsten geändert – das Schlagzeug galoppiert nur so dahin, die Gitarren schmettern nach wie vor und Hollands Stimme ist kein bisschen gealtert oder tiefer geworden. Die Stücke kommen nacheinander daher ohne irgendeine Verschnaufpause, Behind Your Walls, Army of One, Breaking These Bones… Die Worte erzählen Qualvolles, aber die Jungs von The Offspring zeigen sich lieber recht tapfer und voll guten Willens, sich mit aller Kraft aus diesem Sumpf zu ziehen. Coming For You kann es durchaus mit den besten Rockhymnen aufnehmen, die diese Gruppe geschaffen hat, wie etwa Come Out And Play (1994) oder Self Esteem (1994). Ein Song, der siebte des Albums, stellt in dieser Langlebigkeit eine Ausnahme dar. Hört man sich nämlich We Never Have Sex Anymore an, dann ist vom Teenager keine Spur mehr zu sehen und Hormonschübe gibt es bei den kalifornischen Punks über fünfundfünfzig ja auch immer seltener… Ist diese Schwäche erst einmal eingestanden, geht es schon wieder weiter, und zwar mit In The Hall of The Mountain King, einem kleinen, rein gitarristischen Zwischenspiel als Kniefall vor der klassischen Musik, dem bekanntesten Stück Edward Griegs (In der Halle des Bergkönigs, 1875), das er für Henrik Ibsens Peer Gynt (1867) komponiert hatte. Erwähnt sei auch das „obligatorische“ Stück über Drogen und die schwerwiegenden Folgen (Opioid Diaries). Einen wahrhaften Abschluss dieser Platte stellt Gone Away Requiem dar, eine Klavierversion eines 1997 komponierten und eingespielten Stücks (Gone Away, auf dem Album Ixnay on the Hombrey). Dexter Holland hatte es anlässlich seiner damals bei einem Autounfall tödlich verunglückten Lebensgefährtin komponiert, aber diese neue Version mag manchen schmalzig und unangebracht erscheinen. Wie aufrichtig Holland dabei ist, mag jeder für sich selbst beurteilen. Abgesehen von dieser heiklen Frage zeigt dieses umwerfende Opus Let the Bad Times Roll die wunderbare Energie, die in dieser Gruppe The Offspring steckt. © Yan Céh/Qobuz

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Let The Bad Times Roll

The Offspring

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