Jaded

Albumbeschreibung

Scheint für Gothik Rock-Fans ein wirklich gutes Jahr zu werden. Zuerst kam mit Poisonblack das gleichnamige Debüt vom hier klampfenden Sentenced-Sänger Ville und Charon Sänger J.P. eine klasse Scheibe auf den Markt, letzte Woche gab es Nachschub von Lullacry und jetzt kommt die neue To/Die/For. Keine Ahnung, inwiefern Gitarrist Mika Ahtiainen tatsächlich zur Band gehört und was Basser Marko Kangaskolkka eigentlich macht, denn sämtliche Gitarren wurden von Joonas Koto eingespielt und die Keyboards und die Bassparts stammen alle von Drummer Tonmi Lillman. Dass die Skandinavier nach wie vor nicht unbedingt das sicherste Händchen haben, wenn es darum geht, Coverversionen auszuwählen, stellen sie nach dem "In The Heat Of The Night" Heuler vom Debüt "All Eternity" nun auch mit "(I Just) Died In Your Arms" von der Cutting Crew unter Beweis. An sich kein schlechter Song, aber so richtig knallen tut das nicht. Marco Hietala, Basser und Gelegenheitssänger von Nightwish, steuert auf "Jaded" gelegentlich ein paar Gastvocals ein und gefällt mir hier zumindest ein wenig besser als bei seiner Stammband. So passen die rauen Vocals bei "Too Much Ain't Enough" doch ganz gut ins Bild. Doch gegen Jape Perätalo stinkt der Kerl eh nicht an. Vor allem bei "The Unknown II" gefällt mir Japes Gesang ausgesprochen gut, auch wenn er vielleicht etwas viel seufzt. Die Keyboards sind wahrscheinlich Geschmackssache und stellenweise auch etwas nervtötend, aber trotzdem gelingt es To/Die/For immer wieder, eingängige Melodien zu schreiben, die trotz leichtem Popappeal nicht langweilen und schnell ins Ohr gehen. Die vereinzelten, weiblichen Vocals tun ihr übriges, um den Gothik Rock-Fan ein kurzweiliges Album zu garantieren.
© Laut