Cuban Fire

Albumbeschreibung

Ausgerechnet „Cuban Fire“! Für Jiggs Whigham, den langjährigen künstlerischen Leiter des Bundesjazzorchesters (BuJazzO) war es sicher eine besondere Herausforderung, mit jungen Musikern Auszüge aus einer der erfolgreichsten Stan-Kenton-Platten zu gestalten. Worauf es dabei ankam, wusste er bestimmt. Schließlich wirkte er als Posaunist selbst in dessen gigantischem Orchester mit.
Für das Vorhaben fand Whigham professionelle Mitstreiter: Der Trompeter, Komponist und Arrangeur Mark Armstrong leitet das britische National Youth Jazz Orchestra, und der Pianist Martin Fonds führt das niederländische Nationaal Jeugd Jazz Orkest. Das Konzert, das im September 2016 live im Bimhuis Amsterdam stattfand, vereinte vielversprechende Newcomer der aufgeführten Big Bands zu „Three Nations Under One Groove“.
Das Resultat dürfte selbst Skeptiker umstimmen. Wie gelungen die international besetzte BuJazzO-Formation Auszüge der von Johnny Richards komponierten „Cuban Fire Suite“ umsetzt und um neue Ideen bereichert, braucht sich hinter den Originalaufnahmen nicht zu verstecken. Die Big Band besticht mit satten Bläsersätzen und einem rhythmischen Feuerwerk, das in dem Stück „La Suerte Des Los Tontos“ das Publikum zu Begeisterungsstürmen animiert. Solistisch sind zahlreiche Entdeckungen zu machen: In „Fuego Cubano“ begeistern die nach stimmungsvollen Orchesterpassagen erfolgenden Beiträge des Tenorsaxofonisten Tom Ridout und die großartig miteinander kommunizierenden Posaunenbeiträge von Chris Valentine und Rory Ingham. Ein superbes Projekt, das gleichzeitig Jigg Whighams besondere BuJazzO-Verdienste manifestiert.

© Filtgen, Gerd / www.fonoforum.de