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Mauli|autismus & autotune

autismus & autotune

Mauli

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Als Mauli im Herbst 2015 "Spielverderber" veröffentlichte, glich das einem frechen Bubenstreich. Hämisch grinsend zog er über deutschen Rap und dessen Protagonisten her, gab deren Trends und Entwicklungen der Lächerlichkeit preis und stellte alldem seinen eigenen, ausgereiften Soundentwurf entgegen. Die seither vergangenen zweieinhalb Jahre boten mehr als genug Anlass, die lachhafte Szene erneut zu veräppeln. Doch erst jetzt meldet sich der Berliner mit "Autismus x Autotune" zurück – und klingt dabei anders als je zuvor. Kein verächtliches Namedropping mehr. Zwar bewahrt sich Mauli seinen scharfen ironischen Blick auf die Dinge, doch steht er jetzt über ihnen. Fast gleicht er einem mahnenden Propheten, wenn er auf dem Opener über den "Sturm" sinniert, der all den Oberflächlichkeiten des schnelllebigen Instagram-Zeitalters explosiv ein Ende setzen soll: "Gestern war es noch Supreme, heute ist es Suizid." Auf "Detox" verrät er den Grund für seine lange Abwesenheit: Der Rap-Nerd hatte sich eine Überdosis seines ehemals geliebten Genres zugezogen. Der folgerichtige Schluss: "Entgifte mich!" Als Beobachter deutschen Sprechgesangs kann man diese Abkehr angesichts all der Lächerlichkeiten nur zu gut nachvollziehen. Doch zusätzlich öffnet sich der Rapper hier ein Stück weit. Statt der überheblich-sarkastischen Fassade schwingt in der emotionalen Vortragsweise eine ordentliche Portion Sinnkrise mit. Die lange Pause diente vielleicht auch einem bewussten Rückzug. Zeit, um sich selbst zu finden – neu zu erfinden. Die Suche war augenscheinlich erfolgreich. "Autismus x Autotune" handelt in erster Linie vom alternativen Lebensentwurf des Musikers: "Sie sagen, so kann man nicht leben. Aber das werden wir ja noch sehen." Gegen das kapitalistische Dasein mit all seiner leeren Statussymbolik setzt der "Klepto" Unangepasstheit und eigene Ideale. Große lyrische Würfe sollte man dabei nicht erwarten, doch auch mit einfachen Mitteln vermittelt der Rapper Themen auf eine mal lustige, mal überraschend ernste Art. Mauli zeigt eine Antihaltung gegen all das, was er im Gesellschaftspanorama als verwerflich diagnostiziert. Spießbürgertum und Staatsgewalt handelt er auf "Kugeln" ab, die Scheinwelt des Showbiz wird auf "Halbe Molly" seziert. Selbst die Ordnungsgewalt der Zeit erklärt er auf "Rolex" für sich als ungültig. In der blassgrauen Welt der teuren Armbanduhren und Termine findet Mauli nicht statt, er strebt als Freigeist nur nach der Perfektion des eigenen Schaffens. Die thematische (Neu-)Ausrichtung des Maskenträgers irritiert zunächst. Doch erkennt man bei eingehender Beschäftigung ein kohärentes Programm in seinen Texten. Hier setzt sich ein junger Künstler selbst ins Verhältnis zur Welt und lotet diese Beziehung in unterschiedlichster Weise aus – es ist so etwas wie das Coming-Of-Age des Szene-Spitzbuben. Die Platte stellt somit eine spannende Weiterentwicklung zu Maulis bisherigem Schaffen dar - auch auf klanglicher Ebene. Ausladend breitet er seine Gesangsstimme in langgezogenen Melodien aus. Rap im klassischen Sinne findet fast gar nicht mehr statt. Vom "alten" Mauli-Sound muss man sich freilich nicht komplett verabschieden. Wie der Albumtitel bereits anklingen lässt, gehört Autotune wieder fest zum Standardinventar. Doch hat Mauli an seinem Stimmeinsatz gefeilt. Er klingt voller, lebhafter und dynamischer. Bisweilen driftet seine durch den Audio-Effekt modifizierte Stimme aber auch arg ins Leierhafte ab, wodurch er seine ambitionierten Gesangseinlagen stellenweise selbst ausbremst. Doch lässt sich dies angesichts der Symbiose von Stimme und Beats leicht verschmerzen. Letztere sind nämlich eine Welt für sich. Der Berliner saß selbst an den Reglern und produzierte in detailverliebter Kleinarbeit elektronische Klangwelten, die ein Eigenleben führen. Hier scheppern die Drums exakt auf den Punkt und die mächtigen Basslines setzen zur perfekten Unterstreichung der stimmlichen Delivery ein. Mauli versteht genau, wie man Rap und Producing arrangiert. Er entwickelt so einen Sound, der sich trotz des gemeinsamen Nenners Autotune erfrischend vom zeitgenössischen (T)rap-Einheitsbrei absetzt. "Spielverderber" war gestern, Mauli spielt jetzt sein eigenes Spiel.
© Laut

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autismus & autotune

Mauli

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1
Sturm
00:03:18

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

2
Kugeln
00:03:53

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

3
Detox
00:02:49

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

4
Klepto
00:04:42

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

5
Rolex
00:02:24

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

6
Manchmal
00:03:25

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

7
Halbe Molly
00:02:54

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

8
Licht
00:02:35

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

9
Vielleicht
00:03:05

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

10
Geheimrezept
00:02:38

Mauli, MainArtist - Marius Schwesig, Composer, Lyricist

2018 Mandarinka 2018 MAULI

Albumbeschreibung

Als Mauli im Herbst 2015 "Spielverderber" veröffentlichte, glich das einem frechen Bubenstreich. Hämisch grinsend zog er über deutschen Rap und dessen Protagonisten her, gab deren Trends und Entwicklungen der Lächerlichkeit preis und stellte alldem seinen eigenen, ausgereiften Soundentwurf entgegen. Die seither vergangenen zweieinhalb Jahre boten mehr als genug Anlass, die lachhafte Szene erneut zu veräppeln. Doch erst jetzt meldet sich der Berliner mit "Autismus x Autotune" zurück – und klingt dabei anders als je zuvor. Kein verächtliches Namedropping mehr. Zwar bewahrt sich Mauli seinen scharfen ironischen Blick auf die Dinge, doch steht er jetzt über ihnen. Fast gleicht er einem mahnenden Propheten, wenn er auf dem Opener über den "Sturm" sinniert, der all den Oberflächlichkeiten des schnelllebigen Instagram-Zeitalters explosiv ein Ende setzen soll: "Gestern war es noch Supreme, heute ist es Suizid." Auf "Detox" verrät er den Grund für seine lange Abwesenheit: Der Rap-Nerd hatte sich eine Überdosis seines ehemals geliebten Genres zugezogen. Der folgerichtige Schluss: "Entgifte mich!" Als Beobachter deutschen Sprechgesangs kann man diese Abkehr angesichts all der Lächerlichkeiten nur zu gut nachvollziehen. Doch zusätzlich öffnet sich der Rapper hier ein Stück weit. Statt der überheblich-sarkastischen Fassade schwingt in der emotionalen Vortragsweise eine ordentliche Portion Sinnkrise mit. Die lange Pause diente vielleicht auch einem bewussten Rückzug. Zeit, um sich selbst zu finden – neu zu erfinden. Die Suche war augenscheinlich erfolgreich. "Autismus x Autotune" handelt in erster Linie vom alternativen Lebensentwurf des Musikers: "Sie sagen, so kann man nicht leben. Aber das werden wir ja noch sehen." Gegen das kapitalistische Dasein mit all seiner leeren Statussymbolik setzt der "Klepto" Unangepasstheit und eigene Ideale. Große lyrische Würfe sollte man dabei nicht erwarten, doch auch mit einfachen Mitteln vermittelt der Rapper Themen auf eine mal lustige, mal überraschend ernste Art. Mauli zeigt eine Antihaltung gegen all das, was er im Gesellschaftspanorama als verwerflich diagnostiziert. Spießbürgertum und Staatsgewalt handelt er auf "Kugeln" ab, die Scheinwelt des Showbiz wird auf "Halbe Molly" seziert. Selbst die Ordnungsgewalt der Zeit erklärt er auf "Rolex" für sich als ungültig. In der blassgrauen Welt der teuren Armbanduhren und Termine findet Mauli nicht statt, er strebt als Freigeist nur nach der Perfektion des eigenen Schaffens. Die thematische (Neu-)Ausrichtung des Maskenträgers irritiert zunächst. Doch erkennt man bei eingehender Beschäftigung ein kohärentes Programm in seinen Texten. Hier setzt sich ein junger Künstler selbst ins Verhältnis zur Welt und lotet diese Beziehung in unterschiedlichster Weise aus – es ist so etwas wie das Coming-Of-Age des Szene-Spitzbuben. Die Platte stellt somit eine spannende Weiterentwicklung zu Maulis bisherigem Schaffen dar - auch auf klanglicher Ebene. Ausladend breitet er seine Gesangsstimme in langgezogenen Melodien aus. Rap im klassischen Sinne findet fast gar nicht mehr statt. Vom "alten" Mauli-Sound muss man sich freilich nicht komplett verabschieden. Wie der Albumtitel bereits anklingen lässt, gehört Autotune wieder fest zum Standardinventar. Doch hat Mauli an seinem Stimmeinsatz gefeilt. Er klingt voller, lebhafter und dynamischer. Bisweilen driftet seine durch den Audio-Effekt modifizierte Stimme aber auch arg ins Leierhafte ab, wodurch er seine ambitionierten Gesangseinlagen stellenweise selbst ausbremst. Doch lässt sich dies angesichts der Symbiose von Stimme und Beats leicht verschmerzen. Letztere sind nämlich eine Welt für sich. Der Berliner saß selbst an den Reglern und produzierte in detailverliebter Kleinarbeit elektronische Klangwelten, die ein Eigenleben führen. Hier scheppern die Drums exakt auf den Punkt und die mächtigen Basslines setzen zur perfekten Unterstreichung der stimmlichen Delivery ein. Mauli versteht genau, wie man Rap und Producing arrangiert. Er entwickelt so einen Sound, der sich trotz des gemeinsamen Nenners Autotune erfrischend vom zeitgenössischen (T)rap-Einheitsbrei absetzt. "Spielverderber" war gestern, Mauli spielt jetzt sein eigenes Spiel.
© Laut

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