A Lovesome Thing

Albumbeschreibung

Rückblickend erscheint die Pianistin Geri Allen, die im Juni 2017 im Alter von nur 60 Jahren an Krebs starb, als eine der diskretesten und zugleich einflussreichsten Persönlichkeiten, die sich in den letzten 40 Jahren in der afroamerikanischen Jazzszene durchgesetzt haben. Sie wurde an der Seite von Steve Coleman in der M-Base-Bewegung (Motherland Pulse) bekannt und gab an der Wende zu den 90er Jahren mit Charlie Haden und Paul Motian eine Reihe von Trio-Alben heraus, die schnell zu Legenden des Genres wurden (Etudes, In the Year of the Dragon, Segments). Geri Allen hat sich mit einigen unumstrittenen Meisterwerken (The Nurturer, Maroons, The Gathering) vor allem als Bandleaderin hervorgetan, wobei sie im Laufe ihrer Karriere immer wieder von namhaften Musikern wie Wallace Rooney, Charles Lloyd und Ornette Coleman (Sound Museum) angefragt wurde

Die Begegnung mit dem Gitarristen Kurt Rosenwinkel, die am 5. September 2012 in der Cité de la Musique in Paris live mitgeschnitten wurde und bislang unveröffentlicht geblieben ist, gehört zu diesen prestigeträchtigen Kooperationen. Die beiden Künstler wagen sich beherzt in ebenso schöne wie gefährliche harmonische Gefilde, die durch die Kombination von Gitarre und Klavier unweigerlich entstehen, und bieten in der unscheinbaren Form einer freundschaftlichen Konversation zwanglose Poesie von außergewöhnlicher Musikalität. In einem Balladenrepertoire, das aus Standards von Gershwin, Strayhorn und Monk sowie aus einigen eigenen Stücken besteht, verbinden Kurt Rosenwinkel und Geri Allen uneingeschränktes emotionales Engagement mit einem besonders erfreulichen Sinn für Spielerisches und weben in geradezu telepathischer Verbundenheit mit wunderbarer Sensibilität einen lebendigen gemeinsamen Diskurs. © Stéphane Ollivier/Qobuz