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"Feel The Fire" lese ich kürzlich auf der Serviette meines Big King XXL-Burgers, und da just in diesem Augenblick "Apply Some Pressure" mein Auto-Interieur zum Schwingen bringt, könnte der Leitspruch passender nicht sein. Wie kann eine Band nur derart frisch klingen und obendrein noch hungriger als ich vor wenigen Minuten, denke ich mittlerweile wohl zum zehnten Mal, seit "A Certain Trigger" zu meinem ständigen Begleiter wurde.
Eines gleich mal vorweg: This fire is out of control! Zwar wäre es vermessen zu behaupten, ich hätte mir mein neues Autoradio aufgrund des Maximo Park-Debüts zugelegt, anderen Scheiben ist derzeit jedoch nur der Rang eines redundanten Zusatz-Dips beschieden, eine nette Beilage für den Hauptgang eben. Was aber hat "A Certain Trigger", was andere Retro Rock-Alben nicht haben, wieso nur sind diese dreizehn Indie-Rocker so wertvoll wie ein kleines Steak?
Ähnliches müssen sich letztes Jahr auch die Verantwortlichen von Warp Records gefragt haben, die nach Jahren elektronischer Basisarbeit samt Nerd-Applaus plötzlich wieder Lust auf eine richtig eingängige Gitarrenband verspürten und die mit einem Schrott-Signing auch ganz böse hätten verprügelt werden können. Stattdessen taten die Kollegen in UK wohlweislich das, was man vor jeder mittelschweren Entscheidung (Stichwort: "Feel The Fire") immer tun sollte: auf seinen Bauch hören. Denn dieser sendet unmissverständliche Signale.
"Signal And Sign", so auch der Titel des Openers, bringt innerhalb von 35 Sekunden alles zusammen, was das Maximo Park-Menü so unwiderstehlich macht: aufpeitschende Polterdrums, ein akzentuiert-trockener Bass, unaufdringliche, aber borstige Gitarren, kunterbunte Synthies und schließlich dieser charmante, hitzige und dauerekstatische Gesang von Paul Smith, der bei seinem Vortrag immer schon in der nächsten Zeile ankommen zu wollen scheint.
So, und nachdem ich jetzt vier Abschnitte ohne die Erwähnung einer ähnlich klingenden Band verfasst habe (Smith wäre stolz auf mich), nun ein kleiner Ausreißer: Maximo Park, und sicher würde John Peel zustimmen, sind die rechtmäßigen Nachfolger der großartigen Undertones: Sie legen ein unerhört abgebrühtes Debütalbum ohne Schwachpunkte vor, führen einen unglaublichen Akzent und mit "Apply Some Pressure" auch einen "Teenage Kicks"-Überhit (oder ist es doch "Graffiti"?) für die Masse mit sich, und trotz durchdachten Songwritings reißt einen durchweg diese schier unbändige Energie mit.
Punk, Post-Punk, irgendwie. Punk mit Synthesizern, aber, liebe Lipgloss-Benutzer, eben ganz anders als die überschätzten Killers. Für ein Break wie das in "Limassoul", ohnehin einer der wahnwitzigsten Pop-Momente der Platte, würden die Las Vegas-Boys freiwillig noch eine Stunde länger in die Maske, wobei wir hier nicht verhehlen wollen, dass auch Paul Smiths Frisur höchst albern ist.
Ach ja, unser Lieblings-Quintett stammt übrigens nicht aus der Sin City London, sondern aus Newcastle, einem Ort, dessen Alltagstristesse es maßgeblich zu verdanken ist, dass Smith eine fabelhafte Identifikationsfigur abgibt: "Nothing happens in my town", "I spent all night trying to remember your address" und natürlich "I am young and I am lost" - mein Gott war sie schön, die Zeit Anfang Zwanzig. Der Vollständigkeit halber sei noch auf die Highlights "Going Missing" und "Once, A Glimpse" verwiesen sowie die Prognose aufgestellt, dass es vier Single-Auskopplungen geben wird. Doch das sind alles Marginalien, Abschweifungen vom eigentlichen Thema, das da heißt: Maximo Park veröffentlichen das bislang aufregendste Debütalbum des Jahres.
© Laut
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Maximo Park, MainArtist
2005 Warp Records 2005 Warp Records
Maximo Park, MainArtist
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2005 Warp Records 2005 Warp Records
Albumbeschreibung
"Feel The Fire" lese ich kürzlich auf der Serviette meines Big King XXL-Burgers, und da just in diesem Augenblick "Apply Some Pressure" mein Auto-Interieur zum Schwingen bringt, könnte der Leitspruch passender nicht sein. Wie kann eine Band nur derart frisch klingen und obendrein noch hungriger als ich vor wenigen Minuten, denke ich mittlerweile wohl zum zehnten Mal, seit "A Certain Trigger" zu meinem ständigen Begleiter wurde.
Eines gleich mal vorweg: This fire is out of control! Zwar wäre es vermessen zu behaupten, ich hätte mir mein neues Autoradio aufgrund des Maximo Park-Debüts zugelegt, anderen Scheiben ist derzeit jedoch nur der Rang eines redundanten Zusatz-Dips beschieden, eine nette Beilage für den Hauptgang eben. Was aber hat "A Certain Trigger", was andere Retro Rock-Alben nicht haben, wieso nur sind diese dreizehn Indie-Rocker so wertvoll wie ein kleines Steak?
Ähnliches müssen sich letztes Jahr auch die Verantwortlichen von Warp Records gefragt haben, die nach Jahren elektronischer Basisarbeit samt Nerd-Applaus plötzlich wieder Lust auf eine richtig eingängige Gitarrenband verspürten und die mit einem Schrott-Signing auch ganz böse hätten verprügelt werden können. Stattdessen taten die Kollegen in UK wohlweislich das, was man vor jeder mittelschweren Entscheidung (Stichwort: "Feel The Fire") immer tun sollte: auf seinen Bauch hören. Denn dieser sendet unmissverständliche Signale.
"Signal And Sign", so auch der Titel des Openers, bringt innerhalb von 35 Sekunden alles zusammen, was das Maximo Park-Menü so unwiderstehlich macht: aufpeitschende Polterdrums, ein akzentuiert-trockener Bass, unaufdringliche, aber borstige Gitarren, kunterbunte Synthies und schließlich dieser charmante, hitzige und dauerekstatische Gesang von Paul Smith, der bei seinem Vortrag immer schon in der nächsten Zeile ankommen zu wollen scheint.
So, und nachdem ich jetzt vier Abschnitte ohne die Erwähnung einer ähnlich klingenden Band verfasst habe (Smith wäre stolz auf mich), nun ein kleiner Ausreißer: Maximo Park, und sicher würde John Peel zustimmen, sind die rechtmäßigen Nachfolger der großartigen Undertones: Sie legen ein unerhört abgebrühtes Debütalbum ohne Schwachpunkte vor, führen einen unglaublichen Akzent und mit "Apply Some Pressure" auch einen "Teenage Kicks"-Überhit (oder ist es doch "Graffiti"?) für die Masse mit sich, und trotz durchdachten Songwritings reißt einen durchweg diese schier unbändige Energie mit.
Punk, Post-Punk, irgendwie. Punk mit Synthesizern, aber, liebe Lipgloss-Benutzer, eben ganz anders als die überschätzten Killers. Für ein Break wie das in "Limassoul", ohnehin einer der wahnwitzigsten Pop-Momente der Platte, würden die Las Vegas-Boys freiwillig noch eine Stunde länger in die Maske, wobei wir hier nicht verhehlen wollen, dass auch Paul Smiths Frisur höchst albern ist.
Ach ja, unser Lieblings-Quintett stammt übrigens nicht aus der Sin City London, sondern aus Newcastle, einem Ort, dessen Alltagstristesse es maßgeblich zu verdanken ist, dass Smith eine fabelhafte Identifikationsfigur abgibt: "Nothing happens in my town", "I spent all night trying to remember your address" und natürlich "I am young and I am lost" - mein Gott war sie schön, die Zeit Anfang Zwanzig. Der Vollständigkeit halber sei noch auf die Highlights "Going Missing" und "Once, A Glimpse" verwiesen sowie die Prognose aufgestellt, dass es vier Single-Auskopplungen geben wird. Doch das sind alles Marginalien, Abschweifungen vom eigentlichen Thema, das da heißt: Maximo Park veröffentlichen das bislang aufregendste Debütalbum des Jahres.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 13 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:39:43
- Künstler: Maxïmo Park
- Label: Warp Records
- Genre: Pop/Rock Rock
2005 Warp Records 2005 Warp Records
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