Sudan Archives
"In gewisser Weise glaube ich, dass ich eine nubische Königin bin, vor fünf Millionen Jahren geboren, um diese Welt zu regieren", erzählt Brittany Parks alias Sudan Archives 2017 dem Intro Magazin.
Nun, das mit den fünf Millionen Jahren haut nicht ganz hin: Die in Cincinnati aufgewachsene Afro-Amerikanerin ist Jahrgang '94. Dass ihre Musik dennoch das Zeug dazu hat, die Welt einzunehmen, daran bestehen keine Zweifel.
Angefangen hat alles in der Grundschule. Nachdem Parks mit einer Gruppe Geiger in Kontakt kommt, möchte sie nichts anderes als unbedingt dieses Instrument erlernen. Zwar besorgt ihr ihre Mutter, von der sie übrigens auch ihren Künstlernamen erhalten hat, schnellstens eine Geige, doch für die Unterrichtsstunden reicht das Geld nicht. Also bringt sich Parks das Spielen nach Gehör selbst bei.
Eine Zeit lang spielt sie auch in einem Orchester mit, doch da Parks als Autodidaktin eine etwas eigenwillige Spielweise an den Tag legt, treibt sie - nach eigener Aussage - alle anderen in den Wahnsinn.
Ans Aufgeben denkt die Frau aus Ohio aber noch lange nicht. Mit 19 zieht sie nach Los Angeles, um an der dortigen Universität Musik-Technologie zu studieren. Während dieser Zeit kommt sie das erste Mal mit dem typischen Violinespiel von Nord- und Westafrika in Kontakt. Die wilde und eigenwillige Art der afrikanischen Geiger inspiriert Parks, ist sie doch ihrer eigenen nicht unähnlich.
Im Alleingang macht sich die begeisterte Geigerin daran, eigene musikalische Werke zu produzieren. Nützlich, dass Parks zufällig über eine samtweiche Stimme verfügt. Ihre Songs treffen sich irgendwo zwischen Hip Hop, Soul und traditioneller Folk-Musik. Kein Wunder also, dass Stones Throw auf Parks aufmerksam wird und mit ihr im Juli 2017 ihre selbstbetitelte Debüt-EP auf den Markt wirft.
Da diese vom Guardian, der Sudan Archives sogar mit Neo-Soul-Königin Erykah Badu vergleicht, bis zur Pitchfork-Redaktion alle in helle Aufregung versetzt, lässt ein Nachfolger auch nicht allzu lang auf sich warten. Im Mai 2018 erscheint "Sink", das deutlich elektronischer als sein Vorgänger gerät.
"'Sink' beschreibt die Art, wie ich möchte, dass sich meine Musik für den Hörer anfühlt. Es ist inspiriert von meiner Liebe zu Fließendem und der Bewegung von Quallen und Wasser", sagt Parks selbst.
© Laut
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