Low
Diese Band hält, was ihr Name verspricht: Ihr Sound wird der Bezeichnung "Slowcore" absolut gerecht und bringt Langsamkeit mit minimalistischen Arrangements gekonnt in Einklang. Was Low von anderen, ähnlich gearteten Bands abhebt, ist der ergreifende zweistimmige Harmoniegesang.
1993 gründen Alan Sparhawk (Gitarre, Gesang) und Mimi Parker (Schlagzeug, Gesang), Ehepartner und später Eltern zweier Kinder, gemeinsam mit dem Bassisten John Nichols die Band in Bob Dylans Geburtsort Duluth, Minnesota. Nach der Tour zum ersten Album und der ersten Tour ersetzt Zak Sally den ausgestiegenen Nichols am Bass.
Das Debüt-Album "I Could Live In Hope" erscheint 1994 auf einem Sublabel von Virgin Records. Die entschleunigten und reduzierten Soundlandschaften sowie der Harmoniegesang von Sparhawk und Parker stehen in starkem Kontrast zum Grunge, der zu jener Zeit eine starke Faszination ausübt. 1995 erscheint der Zweitling "Long Division", der die melancholische Stimmung nahtlos aufnimmt und fortführt. Das Instrumentarium umfasst Gitarre, Schlagzeug, Bass und Klavier.
Aber erst das 1996 erscheinende Werk "The Curtain Hits The Cast" etabliert die Band als die Lieblinge der Musikkritiker. Mit ausgiebigen Touren schaffen sie sich zudem eine große Fangemeinde.
Nach Unstimmigkeiten mit ihrer Plattenfirma wechseln Low zum Independent-Label Kranky, auf dem 1999 "Secret Name" und 2001 "Things We Lost In The Fire" erscheinen. Für beide Alben gewinnt die Band Steve Albini (Nirvana, PJ Harvey u. a.) als Produzenten.
2002 kommt "Trust" auf dem Markt, 2003 touren Low mit Radiohead erfolgreich durch Europa und unterschreiben 2004 einen Vertrag bei dem Label Sub Pop.
Auf "The Great Destroyer" (2005) integrieren Low Electronic- und Ambient- Elemente in ihre Kompositionen. Die anschließende Welttournee gerät zum jedoch zum Desaster. Die Band ist zerstritten, Sparhawk leidet unter Depressionen, bei den Konzerten herrschen Desorganisation, Anspannung und Frust, was auch die Zuschauer zu spüren bekommen
Aufgrund dieser Entgleisungen verlässt Zak Sally nach zwölf Jahren die Band. Sparhawk verarbeitet seinen Frust auf dem Solo-Album "Solo Guitar", das aus wütenden und frei improvisierten Soundfetzen besteht.
Mit dem Bassisten Matt Livingston versucht sich die Band an einem Neuanfang, der 2007 zunächst zum achten Studio-Album "Drums And Guns" führt. Dieses von Dave Fridmann (Mercury Rev, Modest Mouse, Mogwai, Flaming Lips u. a.) produzierte Werk legt die fröhliche Ruppigkeit des Vorgängers ab und setzt wieder Verstörung und Bedrohung klaustrophobisch in Szene.
"C'mon" (2011), mit Neuzugang Steve Garrington am Bass, geht wieder einen Schritt zurück zu alter Schlichtheit. Low nehmen die Platte in einer Kirche auf und verleihen ihr einen sakralen Touch. "The Invisible Way" (2013), von Wilco-Frontmann Jeff Tweedy produziert, "Ones And Sixes" (2015) und "Double Negative" (2018) setzen den minimalistischen Kurs fort.
Auf den beiden letztgenannten Alben schält sich aufgrund der Co-Produktion von B.J. Burton vermehrt eine elektronische Klangästhetik heraus. Diese gipfelt in "Hey What" (2021), das während der Corona-Pandemie entsteht und neben dem Gesang fast nur aus verzerrten elektronischen Sounds besteht. Es ist das erste Album von Low ohne Bassist, denn auch Nummer vier ist vor den Aufnahmen ausgestiegen. Und es ist das erste Album nach der Krebserkrankung, die Mimi Parker im Herbst 2020 der Öffentlichkeit mitteilt.
Auch in der Folge spricht Parker sehr offen über ihren Gesundheitszustand, so etwa Anfang 2022 in einem Interview. Im weiteren Verlauf des Jahres müssen low die meisten Konzerte absagen. Am 5. November 2022 stirbt Parker mit nur 55 Jahren an den Folgen der Krebserkrankung.
"So viele Jahre schon hören und lieben wir die Gruppe Low. Ihre zwar langsamen, aber nicht bedächtigen Weltanklagen (und Liebeslieder) ließen die Zeit immer etwas langsamer vergehen", schreibt der Spiegel treffend über sie.
© Laut
Ähnliche Künstler
-
I Could Live In Hope
Rock - Erschienen bei Astralwerks am 01.01.1994
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
-
The Curtain Hits The Cast
Alternativ und Indie - Erschienen bei Astralwerks am 01.01.1996
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
A Lifetime of Temporary Relief: 10 Years of B-Sides & Rarities
Alternativ und Indie - Erschienen bei Chairkickers' Music am 09.03.2016
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Things We Lost in the Fire
Alternativ und Indie - Erschienen bei Chair Kicker's Union am 22.01.2001
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Secret Name
Alternativ und Indie - Erschienen bei Chair Kicker's Union am 06.04.1999
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Ones and Sixes
Alternativ und Indie - Erschienen bei Sub Pop Records am 11.09.2015
24-Bit 44.1 kHz - Stereo -
The Invisible Way (Édition StudioMasters)
Alternativ und Indie - Erschienen bei Sub Pop Records am 18.03.2013
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
-
Trust
Alternativ und Indie - Erschienen bei Chair Kicker's Union am 23.09.2002
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
HEY WHAT
Alternativ und Indie - Erschienen bei Sub Pop Records am 10.09.2021
Pitchfork: Best New Music16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Double Negative
Alternativ und Indie - Erschienen bei Sub Pop Records am 14.09.2018
Pitchfork: Best New Music16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
In The Fishtank 7
Alternativ und Indie - Erschienen bei In The Fishtank am 21.05.2001
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Drums and Guns
Alternativ und Indie - Erschienen bei Sub Pop am 10.03.2007
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
-
-
Low
Alternativ und Indie - Erschienen bei Astralwerks am 01.01.1994
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
The Great Destroyer
Alternativ und Indie - Erschienen bei Chair Kicker's Union am 24.01.2005
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Songs for a Dead Pilot
Alternativ und Indie - Erschienen bei kranky am 01.01.1997
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
-
The Exit Papers
Alternativ und Indie - Erschienen bei Temporary Residence Ltd. am 16.08.2000
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo