This Stupid World

Yo La Tengo

explicit

Erschienen am 10.02.23 bei Matador
Künstler: Yo La Tengo
Genre: Alternativ und Indie

Verfügbar in

24-Bit/44.1 kHz Stereo

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Das 17. Album von Yo La Tengo ist seltsam und wundervoll. Das Trio ist experimentierfreudig und selbstverliebt (was hier nichts Schlechtes ist) und dehnt sich gerne gaaaanz weit aus — drei der neun Songs gehen über sieben Minuten. Einer davon ist der Opener Sinatra Drive Breakdown, der sofort mit einem coolen, nervösen Groove loslegt, bevor sich die Fuzz-Gitarre ihren Weg bahnt und schließlich in etwas fällt, das wie ein Nervenzusammenbruch wirkt: chaotisch, atonal, glitschig und schwer zu fassen. Ira Kaplans Stimme klingt ruhig und tief, bis sich Georgia Hubley hinter ihm einschleicht, und noch ruhiger und tiefer klingt. Diese Kombination ist nicht gerade harmonisch, sondern eher so, als würde jemand versuchen zu erraten, was man sagen will. Fallout kommt im Vergleich dazu hell und aufgeregt daher wie eine laute Version der Byrds. "I want to fall out of time/ Reach back unwind/ Before it gets too loud/ Before it knocks me out," singt Kaplan. Es gibt echte "suck it and see"-Momente, wie in dem bedrohlichen Brain Capers, in dem Kaplan ein tiefes Knurren ausprobiert und sich dann mit dem grüblerischen Muskel der Gitarre unterstützt. Until It Happens hat einen nervösen, energiegeladenen Rhythmus, wie der Stadtverkehr, und einen Tango-Vibe. ("Prepare to die," warnt Kaplan, jetzt 66, wie ein pragmatischer Lebensversicherungsverkäufer. "Prepare yourself while there's still time.") In dem herrlich schrägen Tonight's Episode zuckt er mit den Achseln und prahlt mit seinen Jo-Jo-Fähigkeiten wie J.J. Cale: "I can walk the dog/ I can around the world/ Rock that cradle, too." Während Hubleys Post-Punk-Schlagzeugbeat in einen Shuffle übergeht und Bassist James McNew einen schleichenden Blues auflegt, verwandelt Kaplan seinen Gitarrensound in ein sich langsam bewegendes Feedback. Daraus entsteht dann aber kein Shoegaze, sondern eher eine eigene Atmosphäre, die die Leute in einem Film dazu bringen würde, sich die Ohren zuzuhalten (sie werden sich Ihre nicht zuhalten wollen.) Hubley eröffnet Aselestine — ein sanfter Glen Campbell-Country-Song mit Lou Reeds Loaded-Vibes — mit einem leisen Kichern und einem resignierten Lamento: "The drugs don't do what they said they'd do." Die beste Zeile auf dem Album ist aber die von Kaplan in dem jammigen Apology Letter: "Then I got mad because you got mad/ Another one of my delightful quirks/ What a jerk." Die ausgedehnten Abschlusssongs sind knapp 15 Minuten seelige Meditation. This Stupid World ist angespannt, wie schwere graue Gewitterwolken, die sich nie ganz auflösen, so dass der Stammesschlagzeug-Beat von wahnsinnig bis hypnotisch reicht. Und Miles Away vermittelt ausgerechnet ein Industrial-Goth-Gefühl, bevor Hubley mit ätherischen Vocals herein schwebt. Und schließlich driftet irgendwann alles hinweg wie eine retro-futuristische 70er Jahre KI-Symphonie. © Shelly Ridenour/Qobuz

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This Stupid World

Yo La Tengo

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Sinatra Drive Breakdown