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"We don't wanna hear that weird shit no more. What the fuck is that? Give me back my aux cord!" Okay, wahnsinnig viel Fantasie war nicht nötig, um diese (oder sehr ähnliche) Reaktionen auf "Scaring The Hoes" zu prophezeien. Andererseits: Wer sich JPEGMAFIA oder Danny Brown anvertraut, könnte eigentlich wissen, was ihr*ihm blüht, und dass es, wenn zwei der weirdesten Hip Hop-Weirdos unserer Tage gemeinsame Sache machen, weniger abgedreht zugeht, stand ja wohl nicht ernsthaft zu erwarten. Was jammert ihr also? Schnauze!
Wenden wir uns lieber der Frage zu, die sich tatsächlich nicht so einfach beantworten lässt: "What the fuck is that?" Öh. Im Grunde kann man nur versuchen, den galoppierenden Wahnwitz mit Bildern zu begegnen: "Scaring The Hoes" fühlt sich an, als sei man zusammen mit dem Geist des seligen Ol' Dirty Bastard in einen Flipperautomaten eingesperrt worden. Überall um einen herum flackert und fiept und blinkt und kracht es, und während man hektisch versucht, der silbernen Kugel auszuweichen, um nicht plattgewalzt zu werden, tanzen einem zwei wie die Teufel rappende Kobolde um die Knöchel.
Klingt bekloppt? Dann passt es, ich schwöre. Von der allerersten Sekunde von "Lean Beef Patty" an setzen Peggy und Danny auf totale Überforderung. In jeder Hinsicht. Sie schneiden Ginuwine und Mario Winans aus einem Diddy-Track aus und pitchen ihn in schwindelnde Höhen. "First of all", setzt JPEGMAFIA Prioritäten, "fuck Elon Musk." Aye, Sir.
Im Gewirr aus wuchtigem Bass, Klickerklacker, und den überschnappenden Flows wie von zwei Cartoon-Mäusen auf Speed, "spittin' fast like Busta", fallen die ständigen Tempowechsel erst beim zweiten oder dritten Hinhören überhaupt auf. Die Nummer dauert noch nicht einmal zwei Minuten, danach ist man innerlich schon vollkommen erledigt. Über dem Kopf blinkt in großen, neongrell beleuchteten Majuskeln ein riesiges WIE BITTE??!
Wer hier bereits genug hat, tut gut daran, direkt wieder umzukehren. Sortierter wird es nicht, "Scaring The Hoes" wirkt vielmehr wie ein vielteiliges Puzzle. Manche der Teile lassen ahnen, welchen Ausschnitt des Motivs sie später zeigen, andere ergeben auf den ersten Blick überhaupt keinen Sinn. Während man versucht, irgendetwas zu kapieren, treffen JPEGMAFIA und Danny Brown keinerlei Anstalten, das Bild zusammenzusetzen oder sonstwie zu helfen. Nö, sie schütteln vielmehr feixend alle naslang die Schachtel gründlich durch.
Ein Gospelchor. Handclaps. Vogelgezwitscher. Computerspielsounds. Kelis verkleckert ihren "Milkshake". Eine Rockgitarre. Eine Jazztrompete nebst Kontrabass. Ein Wutausbruch. Eine operettenhafte Frauenstimme. Eine Prise Autotune. Eine Kirmesorgel. Ein Stück Ragga-Toast. Sind das Fanfaren? Bestimmt! Vielleicht. Egal. Im Grunde ist eh völlig wumpe, was man gerade zu erkennen glaubt: JPEGMAFIA und Danny Brown verhackstücken unterschiedslos alles und jede*n und drehen die Brocken zusammen mit drei Kilo Popkultur-Referenzen durch den Fleischwolf.
Die Tracklist allein strotzt schon vor Querverweisen: Da grüßt Oran Jones Seite an Seite mit Muddy Waters, Run The Jewels und Jack Harlow. Weil: Warum nicht? In den Texten geht die Bezugnahme gerade weiter. Zwar fällt stellenweise echt schwer, sich den Sinn der Worte zusammenzureimen, oder überhaupt die Worte, da die ratternden Zeilen gerne mal im Soundbrei absumpfen. Da, wo es wirklich wichtig ist, artikulieren die Herren aber wieder glasklar, etwa diesen wahrhaft guten Ratschlag: "Watch your energy, watch what you tweet. You can go from Elon to Ye in a week, buddy."
"HOE" steht übrigens für "Heaven On Earth". Genau das bekommt, wer bereit ist, sich auf diesen akustischen Höllenritt einzulassen. JPEGMAFIA und Danny Brown erfüllen wirklich jede Erwartung, auch die noch so abstruseste. Ihre Kollabo ist genau so geraten, wie man sich das in den wüstesten Fieberträumen ausgemalt hat. Es bleibt die Frage: "What the fuck is that?" Wie geagt: öh! Es muss dann wohl Jazz sein, Zwölftonmusik, oder das uneheliche Kind von beiden. Zappen auf einem schrottreifen Fernseher. Auf jeden Fall Kunst.
© Laut
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Danny Brown, MainArtist - Daniel Dewan Sewell, Composer - JPEGMAFIA, Producer, MainArtist - Barrington Hendricks, Composer - Kobalt / Warp Music Publishing, MusicPublisher
(C) 2023 PEGGY under exclusive license to AWAL Recordings America, Inc. (P) 2023 PEGGY under exclusive license to AWAL Recordings America, Inc.
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Danny Brown, MainArtist - Daniel Dewan Sewell, Composer - JPEGMAFIA, Producer, MainArtist - Barrington Hendricks, Composer - Kobalt / Warp Music Publishing, MusicPublisher
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Albumbeschreibung
"We don't wanna hear that weird shit no more. What the fuck is that? Give me back my aux cord!" Okay, wahnsinnig viel Fantasie war nicht nötig, um diese (oder sehr ähnliche) Reaktionen auf "Scaring The Hoes" zu prophezeien. Andererseits: Wer sich JPEGMAFIA oder Danny Brown anvertraut, könnte eigentlich wissen, was ihr*ihm blüht, und dass es, wenn zwei der weirdesten Hip Hop-Weirdos unserer Tage gemeinsame Sache machen, weniger abgedreht zugeht, stand ja wohl nicht ernsthaft zu erwarten. Was jammert ihr also? Schnauze!
Wenden wir uns lieber der Frage zu, die sich tatsächlich nicht so einfach beantworten lässt: "What the fuck is that?" Öh. Im Grunde kann man nur versuchen, den galoppierenden Wahnwitz mit Bildern zu begegnen: "Scaring The Hoes" fühlt sich an, als sei man zusammen mit dem Geist des seligen Ol' Dirty Bastard in einen Flipperautomaten eingesperrt worden. Überall um einen herum flackert und fiept und blinkt und kracht es, und während man hektisch versucht, der silbernen Kugel auszuweichen, um nicht plattgewalzt zu werden, tanzen einem zwei wie die Teufel rappende Kobolde um die Knöchel.
Klingt bekloppt? Dann passt es, ich schwöre. Von der allerersten Sekunde von "Lean Beef Patty" an setzen Peggy und Danny auf totale Überforderung. In jeder Hinsicht. Sie schneiden Ginuwine und Mario Winans aus einem Diddy-Track aus und pitchen ihn in schwindelnde Höhen. "First of all", setzt JPEGMAFIA Prioritäten, "fuck Elon Musk." Aye, Sir.
Im Gewirr aus wuchtigem Bass, Klickerklacker, und den überschnappenden Flows wie von zwei Cartoon-Mäusen auf Speed, "spittin' fast like Busta", fallen die ständigen Tempowechsel erst beim zweiten oder dritten Hinhören überhaupt auf. Die Nummer dauert noch nicht einmal zwei Minuten, danach ist man innerlich schon vollkommen erledigt. Über dem Kopf blinkt in großen, neongrell beleuchteten Majuskeln ein riesiges WIE BITTE??!
Wer hier bereits genug hat, tut gut daran, direkt wieder umzukehren. Sortierter wird es nicht, "Scaring The Hoes" wirkt vielmehr wie ein vielteiliges Puzzle. Manche der Teile lassen ahnen, welchen Ausschnitt des Motivs sie später zeigen, andere ergeben auf den ersten Blick überhaupt keinen Sinn. Während man versucht, irgendetwas zu kapieren, treffen JPEGMAFIA und Danny Brown keinerlei Anstalten, das Bild zusammenzusetzen oder sonstwie zu helfen. Nö, sie schütteln vielmehr feixend alle naslang die Schachtel gründlich durch.
Ein Gospelchor. Handclaps. Vogelgezwitscher. Computerspielsounds. Kelis verkleckert ihren "Milkshake". Eine Rockgitarre. Eine Jazztrompete nebst Kontrabass. Ein Wutausbruch. Eine operettenhafte Frauenstimme. Eine Prise Autotune. Eine Kirmesorgel. Ein Stück Ragga-Toast. Sind das Fanfaren? Bestimmt! Vielleicht. Egal. Im Grunde ist eh völlig wumpe, was man gerade zu erkennen glaubt: JPEGMAFIA und Danny Brown verhackstücken unterschiedslos alles und jede*n und drehen die Brocken zusammen mit drei Kilo Popkultur-Referenzen durch den Fleischwolf.
Die Tracklist allein strotzt schon vor Querverweisen: Da grüßt Oran Jones Seite an Seite mit Muddy Waters, Run The Jewels und Jack Harlow. Weil: Warum nicht? In den Texten geht die Bezugnahme gerade weiter. Zwar fällt stellenweise echt schwer, sich den Sinn der Worte zusammenzureimen, oder überhaupt die Worte, da die ratternden Zeilen gerne mal im Soundbrei absumpfen. Da, wo es wirklich wichtig ist, artikulieren die Herren aber wieder glasklar, etwa diesen wahrhaft guten Ratschlag: "Watch your energy, watch what you tweet. You can go from Elon to Ye in a week, buddy."
"HOE" steht übrigens für "Heaven On Earth". Genau das bekommt, wer bereit ist, sich auf diesen akustischen Höllenritt einzulassen. JPEGMAFIA und Danny Brown erfüllen wirklich jede Erwartung, auch die noch so abstruseste. Ihre Kollabo ist genau so geraten, wie man sich das in den wüstesten Fieberträumen ausgemalt hat. Es bleibt die Frage: "What the fuck is that?" Wie geagt: öh! Es muss dann wohl Jazz sein, Zwölftonmusik, oder das uneheliche Kind von beiden. Zappen auf einem schrottreifen Fernseher. Auf jeden Fall Kunst.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 14 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:36:12
- Künstler: JPEGMAFIA Danny Brown
- Komponist: Various Composers
- Label: 2023 PEGGY under exclusive license to AWAL Recordings America, Inc.
- Genre: Hip-Hop/Rap
(C) 2023 PEGGY under exclusive license to AWAL Recordings America, Inc. (P) 2023 PEGGY under exclusive license to AWAL Recordings America, Inc.
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