Roma Travestita

Bruno De Sá

Erschienen am 16.09.22 bei Warner Classics
Künstler: Bruno De Sá
Genre: Klassik

Digitales Booklet

Verfügbar in

24-Bit/96 kHz Stereo

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Im Bereich des männlichen Operngesangs erfahren die hohen Stimmlagen in den letzten Jahren regen Zuspruch. Nach dem Countertenor Jakub Józef Orliński, der 2017 beim Festival d'Aix-en Provence bekannt wurde, und Pene Pati, der durch seine Interpretation des Rigoletto im selben Jahr zum Star wurde, steigt nun Bruno de Sá als nächster in die Liga der Großen auf. Der brasilianische Sopranist mit dem außergewöhnlichen Timbre, der höchste Höhen erreichen kann, veröffentlicht mit Roma Travestita sein erstes Recital für Erato.

Das Programm bietet einen Überblick über das Kastraten-Repertoire aus zwei Jahrhunderten, nachdem die katholische Kirche Ende des 16. Jahrhunderts die Präsenz von Frauen in szenischen Darbietungen verboten hatte. Uns sind kompositorische Schätze für diese besondere Stimmlage erhalten geblieben, die von großen, nicht nur im engen Kreis der Musikliebhaber bekannten Sängern wie Farinelli oder Farfallino aufgeführt wurden.

Nachdem es das Phänomen der Kastration heute glücklicherweise nicht mehr gibt, ist es umso erfreulicher, junge Interpreten zu entdecken, die stimmlich in der Lage sind, diese weiblichen Rollen zu interpretieren. Neben einigen bekannten Arien von Antonio Vivaldi, Baldassare Galuppi und Nicolo Piccinini enthält das vorliegende Programm – das Ergebnis von Yannis' gründlicher Arbeit – unter anderem erlesene Raritäten von Rinaldo di Capua, Giuseppe Arena und Francisco Fajer. Bruno de Sá wird vom hervorragenden Ensemble il pomo d'oro unter der Leitung von Francesco Corti begleitet und begeistert uns durch seine außergewöhnliche Technik und sein klares, warmes Timbre.

Als einziges Manko wäre zu erwähnen, dass die Auswahl der Stücke vorwiegend auf technische Virtuosität setzt. Eine größere Vielfalt wäre wünschenswert gewesen: weniger Belcanto, mehr Nüchternheit – es ist nur eine Frage der Dosierung. Dennoch sind wir von diesem ersten Album, das wie eine Visitenkarte aufgemacht ist, sehr beeindruckt. Und hoffen, dass das nächste Album dieses Sängers ein weniger virtuoses und dafür ausdrucksvolleres Programm enthalten wird. In der Zwischenzeit erfreuen wir uns an Bruno de Sás seltenem Talent, das uns diese wunderbaren Entdeckungen ermöglicht! © Pierre Lamy/Qobuz

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Bruno De Sá

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