Mozart: Chamber Works

Albumbeschreibung

Aus diesem Mozart-Ton spricht Erfahrung. Er klingt weise, aber trotzdem immer frisch und ganz natürlich. Das ist bemerkenswert, denn das Klenke Quartett hat alle Streichquartette und alle Streichquintette von Mozart gespielt und aufgenommen. Jetzt fehlten noch die Quartette mit einem solistischen Instrument. Diese Aufnahme „schenkte“ sich die seit der Gründung in derselben Besetzung spielende Frauen-Formation zum 30-jährigen Jubiläum. Mit der Klarinettistin Nicola Jürgensen und dem Hornisten Stephan Katte holte man sich ideale Partner. Nicola Jürgensen spielt Mozarts Quintett auf der etwas größeren Bassettklarinette, dem Instrument, für das Mozart sein Werk auch schrieb. Das klingt etwas sonorer, dunkler, gesetzter. Die vier Streicherinnen wissen genau, wie sie einen homogenen Klang gestalten, wie sich hervortretende Stimmen davon abheben müssen, um Strukturen zu profilieren. Das Spektrum der dynamischen Schattierungen wird klug eingesetzt und zwingt bei manchmal überraschenden Pianostellen zu Aufmerksamkeit. Das Miteinander und Kontrastieren im musikalischen Wettstreit mit Klarinette oder Horn ist ebenso energetisch und lustvoll wie sensibel und verinnerlicht. Sowohl Nicola Jürgensen als auch Stephan Katte überzeugen mit einem sehr sprechenden, anmutigen, farblich fein abgestimmten Mozart-Ton. Zwischen den beiden Quintetten präsentiert das Klenke Quartett fünf Fugen aus dem zweiten Band von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“, die Mozart für Streichquartett bearbeitet hat. Annegret Klenke, Beate Hartmann, Yvonne Uhlemann und Ruth Kaltenhäuser lassen auch hier das polyfone Geflecht der Stimmen kristallklar werden, doch niemals akademisch, sondern mit Herzblut.
© Richter, Elisabeth / www.fonoforum.de