Love as Projection

Albumbeschreibung

Es gehört zu den vielen Rätseln der Popwelt, wieso Frankie Rose immer noch den Geheimtipp-Status innehat, der sie hierzulande umweht. In den USA befindet sie sich längst auf einem Level mit Acts wie Beach House, School Of Seven Bells oder Wild Nothing.

Die New Yorker Musikerin und Songwriterin ist nicht nur in Sachen Solo-Output enorm kreativ, sie ist auch an vielen anderen musikalisch äußerst spannenden Projekten beteiligt. Als Schlagzeugerin und Gitarristin spielte sie nacheinander bei Vivian Girls, den Dum Dum Girls und Crystal Stilts mit und verfeinerte deren rauen und rotzigen Garage-Psych-Shoegaze-Sound mit ihren fließenden Vocals und reduzierter Instrumentierung.

Spartanische Synthpopkapseln und skizzierter Lo-Fi sind ihre Spezialität und Einzigartigkeit, so auch auf ihrem mittlerweile fünften Album "Love As Projection". Vor diesem veröffentlichte sie 2019 ein äußerst charmant cooles Coveralbum des Cure-Klassikers "Seventeen Seconds", auf dem sie jedem Song eine eigene Interpretation der Eighties-Gothic-Atmosphäre verleiht, indem sie Bedroom-Pop und Retrofuturismus darin vereint.

Das sind dann auch die Schlagworte, die ihre neuen Songs umfassen, die ebenfalls auf einer schimmernden Synthfläche schweben und wie der Albumtitel schon sagt, eine Projektion sind. Traumartige Gebilde, kombiniert mit ihrem DIY-Ansatz, ergeben hier einen uniquen Stil, den Frankie Rose nach sechsjähriger Pause hier scheinbar leicht und lässig perfektioniert hat.

Ihre Liebe zu New-Wave-Hooks und Post-Punk-Drive bleibt allgegenwärtig, und doch klingen die neuen Songs absolut gegenwärtig und geistesklar – und keineswegs verkaufsfördernd vintageverliebt. Diese Art der niedlichen Nostalgie verhindert die minimale Herangehensweise der Songs, die so eine erstaunliche Komplexität entfalten können: Art-Pop, der mit charakteristischen Melodien und dichten, ätherischen Harmonien in die Zukunft treibt.

© Laut