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Nicht alle Alben, die in Quarantäne konzipiert wurden und derzeit erscheinen, sind automatisch Alben über das Leben in der Isolation, "How I'm Feeling Now" allerdings schon. Charli XCXs viertes Studioalbum ist in jedem Sinne des Wortes ein Quarantäne-Album: eine Art Zeitkapsel im surreal anmutenden Hier und Jetzt und eine emotionale Momentaufnahme der eigenen Beziehung.
Um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und sich davor zu bewahren, den Verstand zu verlieren, kündigte die Britin Anfang Februar an, den erzwungenen Leerlauf zu nutzen, um ein neues Album aufzunehmen. Dabei konnten ihre Fans via Zoom-Konferenzen und Instagram-Livestreams aktiv an der Gestaltung des Langspielers teilhaben. Die Community entschied über die Covers der Singles. Im Musikvideo zu "Forever" bekamen die Fans die Chance, ihre eigenen besonderen Momente mit der Welt zu teilen. Die Fangemeinde blieb auch stets auf dem Laufenden bezüglich Tracklist, Sound und Inhalt.
Das Endprodukt sind die wohl persönlichsten 38 Minuten die Charli XCX bisher zu Papier brachte. In Zusammenarbeit mit den Produzenten Dylan Brady (100 gecs) und A.G. Cook (PC Music) wagt sich die 27-Jährige in noch experimentellere Gefilde als je zuvor und beweist im gleichen Atemzug, dass ihr Pop-Appeal dabei nicht verloren gegangen ist.
Irgendwo zwischen Hardstyle, Breakbeats und der "Music For The Jilted Generation"-Ära The Prodigys lässt bereits "Pink Diamond" die Wände der virtuellen Clubs dieser Welt beben. Der Opener ist eine Hymne auf Webcam-Parties, Zoom-Raves und um die Ohren geschlagene Nächte im eigenen Heim. "In real life, could the club even handle us?" Gemessen an der Energie, mit der Charli die virtuelle Tür eintritt, ist die Frage berechtigt.
Doch der Kater am nächsten Morgen folgt prompt: "Forever". Zehn laute Sekunden Schädeldröhnen sind der Vorbote auf die erste von vielen Liebeserklärungen die Charli auf "How I'm Feeling Now" ausspricht. "I know in the future, we won't see each other [...] But I will always love you", singt sie umgarnt von einem Instrumental, das wie das Lovechild von Aphex Twin und Britney Spears klingt.
Charlis (Fern-)Beziehung mit ihrem Freund Huck Kwong bleibt von nun an das zentrale Motiv der LP. Dabei springt sie zwischen Reflektion über vergangene, bewältigte Hindernisse und dem Leben im Moment hin und her, wälzt sich durch eine breite Palette an Soundlandschaften, die von Lo-Fi bis Eurodance auf Crack reichen und landet am Ende immer wieder beim Chorus des Bangers "Claws": "I like everything about you".
Ein weiterer Song, der den Pop-Appeal der Britin sehr schön veranschaulicht, ist "7 Years". Dessen Melodie, Hook-Drop und Vibe führen einem vor Augen, wie die Chainsmokers oder Zedd klingen könnten, hätten sie auch nur einen Hauch ihrer musikalischer Integrität gewahrt. Charli spielt mit denselben Pop-Stereotypen und nostalgischen Einflüssen, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht nur besser darin ist, sondern auch den Mut hat, ihre eigene subversive Vision durchzuboxen.
Dieses Durchboxen gerät auf "Anthems" sehr wörtlich. Die eröffnenden Synths verpassen einem ebenso wie der Bass-Drop reihenweise Ohrfeigen. Der Song, der sich wie ein Eintrag aus Charlis Tagebuch liest, nimmt mit auf eine Reise durch den Quarantäne-Alltag der Sängerin, der hauptsächlich aus Müsli, Netflix und Sex besteht. Dabei liefert Dylan Bradys Instrumental den perfekten Backdrop für den angstzerfressenen Inhalt. "I want anthems" schreit Charli - die perfekte Hymne für unsere neue Realität.
Auf dem von UK Garage-inspirierten "I Finally Understand" oder dem verträumt sinnlichen "Detonate" schlägt Charli leisere, persönliche Töne an. Einmal mehr besingt sie ihre bessere Hälfte als den Fels in der Brandung: "My therapist said I hate myself really bad / you tell me it's fine, let me cry and hug it out".
Anstatt jedoch mit "Party 4 U" auf dieser melancholischen und romantischen Note zu enden, verpasst Charli mit "Anthems" und "Visions" zum Ende lieber einen euphorischen Doppelschlag. "How I'm Feeling Now" feuert auf der Zielgeraden noch mal aus allen Rohren und gipfelt in einem Feuerwerk aus Hardstyle und zuckersüßem Bubblegum-Pop.
Charlis XCXs viertes Album ist nicht nur ein weiterer Beweis, dass man gerade in Krisenzeiten besonders kreativ sein kann. Die Platte fängt auch die momentane Gemütslage vieler Menschen ziemlich perfekt ein. Zwischen Selbstmitleid und Lagerkoller zeichnet die Britin ein so lebendiges Bild, dass man nur auf Play drücken muss, sollte man sich in ein paar Jahren fragen, wie das denn damals so war, als man sich zum Feiern auf Zoom einloggen musste.
© Laut
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DIJON, Producer, Drum Programmer, Synthesizer - Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, Engineer, Lead Vocals, Background Vocals, Recorded by, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, VocalProducer - A.G. Cook, Producer, Drum Programmer, Synthesizer - Alexander Guy Cook, Composer - Niko Battistini, Assistant Mixer - Dijon Duenas, Composer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, Backing Vocals, Lead Vocals, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, Composer, Producer, Programmer, Drum Programmer, Synthesizer, VocalProducer - A.G. Cook, Producer, Programmer, Xylophone, Drum Programmer, Synthesizer, VocalProducer - Alexander Guy Cook, Composer - Niko Battistini, Assistant Mix Engineer Mixer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Music UK Limited
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, Lead Vocals, Background Vocals, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, Composer, Engineer, VocalProducer - Niko Battistini, Assistant Mixer - Dylan Brady, Composer, Producer, Drums, Drum Programmer, Bass, Synthesizer, VocalProducer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Engineer, Backing Vocals, Lead Vocals, Recorded by - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, Composer, Producer, Remixer, Drum Programmer - A.G. Cook, Producer, Drum Programmer, Synthesizer - Alexander Guy Cook, Composer - Niko Battistini, Assistant Mix Engineer Mixer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Engineer, Backing Vocals, Lead Vocals, Recorded by - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, Engineer, Additional Production, Moog, VocalProducer - A.G. Cook, Producer, Drum Programmer, Synthesizer, VocalProducer - Alexander Guy Cook, Composer - Niko Battistini, Assistant Mixer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Engineer, Lead Vocals, Background Vocals, Recorded by - Jim-E Stack, Roland Paraphonic Keyboards - Geoff Swan, Mixer - James Stack, Composer - BJ Burton, Composer, Producer, Drums, Drum Programmer, Bass, Synthesizer, VocalProducer - Niko Battistini, Assistant Mix Engineer Mixer - Eli Teplin, Composer, Keyboards
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, Backing Vocals, Lead Vocals, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Recorded by - Geoff Swan, Mixer - A.G. Cook, Drums, Additional Production, Drum Programmer, Additional Synthesizer, Bass, Synthesizer, Additional Drum Programming, VocalProducer - Benjamin Keating, Composer, Producer, Drums, Backing Vocals, Drum Programmer, Bass, Synthesizer, VocalProducer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Theron Thomas, Composer - Tommy Cash, Composer - Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Engineer, Lead Vocals, Background Vocals, Recorded by - Kim Petras, Additional Vocals - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, Engineer - A.G. Cook, Producer, Drum Programmer, Synthesizer, VocalProducer - Alexander Guy Cook, Composer - Niko Battistini, Assistant Mixer - Dylan Brady, Composer, Drum Programmer, Synthesizer, Sound Effects (SFX) - Umru, Drum Programmer, Bass, Vibes, VocalProducer, SoundDesigner - Jaan Umru Rothenberg, Composer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Engineer, Lead Vocals, Background Vocals - Geoff Swan, Mixer - A.G. Cook, Producer, Engineer, Background Vocals, Drum Programmer, Synthesizer, VocalProducer - Alexander Guy Cook, Composer - Niko Battistini, Assistant Mix Engineer Mixer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Engineer, Backing Vocals, Lead Vocals, Recorded by - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, Additional Production, Drum Programmer, Synthesizer - Danny L Harle, Composer, Producer - Niko Battistini, Assistant Mix Engineer Mixer - Dylan Brady, Composer, Producer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Stuart Hawkes, Masterer - Charli Xcx, MainArtist - Charlotte Aitchison, Composer, Engineer, Lead Vocals, Background Vocals, Recorded by - Geoff Swan, Mixer - BJ Burton, Composer, Producer, Engineer, Drum Programmer, Synthesizer, VocalProducer - A.G. Cook, Producer, Drum Programmer, Synthesizer, VocalProducer - Alexander Guy Cook, Composer - Niko Battistini, Assistant Mix Engineer Mixer
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK Release, ℗ 2020 Warner Records UK Limited.
Albumbeschreibung
Nicht alle Alben, die in Quarantäne konzipiert wurden und derzeit erscheinen, sind automatisch Alben über das Leben in der Isolation, "How I'm Feeling Now" allerdings schon. Charli XCXs viertes Studioalbum ist in jedem Sinne des Wortes ein Quarantäne-Album: eine Art Zeitkapsel im surreal anmutenden Hier und Jetzt und eine emotionale Momentaufnahme der eigenen Beziehung.
Um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und sich davor zu bewahren, den Verstand zu verlieren, kündigte die Britin Anfang Februar an, den erzwungenen Leerlauf zu nutzen, um ein neues Album aufzunehmen. Dabei konnten ihre Fans via Zoom-Konferenzen und Instagram-Livestreams aktiv an der Gestaltung des Langspielers teilhaben. Die Community entschied über die Covers der Singles. Im Musikvideo zu "Forever" bekamen die Fans die Chance, ihre eigenen besonderen Momente mit der Welt zu teilen. Die Fangemeinde blieb auch stets auf dem Laufenden bezüglich Tracklist, Sound und Inhalt.
Das Endprodukt sind die wohl persönlichsten 38 Minuten die Charli XCX bisher zu Papier brachte. In Zusammenarbeit mit den Produzenten Dylan Brady (100 gecs) und A.G. Cook (PC Music) wagt sich die 27-Jährige in noch experimentellere Gefilde als je zuvor und beweist im gleichen Atemzug, dass ihr Pop-Appeal dabei nicht verloren gegangen ist.
Irgendwo zwischen Hardstyle, Breakbeats und der "Music For The Jilted Generation"-Ära The Prodigys lässt bereits "Pink Diamond" die Wände der virtuellen Clubs dieser Welt beben. Der Opener ist eine Hymne auf Webcam-Parties, Zoom-Raves und um die Ohren geschlagene Nächte im eigenen Heim. "In real life, could the club even handle us?" Gemessen an der Energie, mit der Charli die virtuelle Tür eintritt, ist die Frage berechtigt.
Doch der Kater am nächsten Morgen folgt prompt: "Forever". Zehn laute Sekunden Schädeldröhnen sind der Vorbote auf die erste von vielen Liebeserklärungen die Charli auf "How I'm Feeling Now" ausspricht. "I know in the future, we won't see each other [...] But I will always love you", singt sie umgarnt von einem Instrumental, das wie das Lovechild von Aphex Twin und Britney Spears klingt.
Charlis (Fern-)Beziehung mit ihrem Freund Huck Kwong bleibt von nun an das zentrale Motiv der LP. Dabei springt sie zwischen Reflektion über vergangene, bewältigte Hindernisse und dem Leben im Moment hin und her, wälzt sich durch eine breite Palette an Soundlandschaften, die von Lo-Fi bis Eurodance auf Crack reichen und landet am Ende immer wieder beim Chorus des Bangers "Claws": "I like everything about you".
Ein weiterer Song, der den Pop-Appeal der Britin sehr schön veranschaulicht, ist "7 Years". Dessen Melodie, Hook-Drop und Vibe führen einem vor Augen, wie die Chainsmokers oder Zedd klingen könnten, hätten sie auch nur einen Hauch ihrer musikalischer Integrität gewahrt. Charli spielt mit denselben Pop-Stereotypen und nostalgischen Einflüssen, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht nur besser darin ist, sondern auch den Mut hat, ihre eigene subversive Vision durchzuboxen.
Dieses Durchboxen gerät auf "Anthems" sehr wörtlich. Die eröffnenden Synths verpassen einem ebenso wie der Bass-Drop reihenweise Ohrfeigen. Der Song, der sich wie ein Eintrag aus Charlis Tagebuch liest, nimmt mit auf eine Reise durch den Quarantäne-Alltag der Sängerin, der hauptsächlich aus Müsli, Netflix und Sex besteht. Dabei liefert Dylan Bradys Instrumental den perfekten Backdrop für den angstzerfressenen Inhalt. "I want anthems" schreit Charli - die perfekte Hymne für unsere neue Realität.
Auf dem von UK Garage-inspirierten "I Finally Understand" oder dem verträumt sinnlichen "Detonate" schlägt Charli leisere, persönliche Töne an. Einmal mehr besingt sie ihre bessere Hälfte als den Fels in der Brandung: "My therapist said I hate myself really bad / you tell me it's fine, let me cry and hug it out".
Anstatt jedoch mit "Party 4 U" auf dieser melancholischen und romantischen Note zu enden, verpasst Charli mit "Anthems" und "Visions" zum Ende lieber einen euphorischen Doppelschlag. "How I'm Feeling Now" feuert auf der Zielgeraden noch mal aus allen Rohren und gipfelt in einem Feuerwerk aus Hardstyle und zuckersüßem Bubblegum-Pop.
Charlis XCXs viertes Album ist nicht nur ein weiterer Beweis, dass man gerade in Krisenzeiten besonders kreativ sein kann. Die Platte fängt auch die momentane Gemütslage vieler Menschen ziemlich perfekt ein. Zwischen Selbstmitleid und Lagerkoller zeichnet die Britin ein so lebendiges Bild, dass man nur auf Play drücken muss, sollte man sich in ein paar Jahren fragen, wie das denn damals so war, als man sich zum Feiern auf Zoom einloggen musste.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 11 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:36:59
- Künstler: Charli Xcx
- Komponist: Various Composers
- Label: Atlantic Records UK
- Genre: Pop/Rock Pop
An Asylum Records UK release, © 2020 Warner Music UK Limited An Asylum Records UK release, ℗ 2020 Warner Music UK Limited
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