Grieg: Orchestral Pieces

Albumbeschreibung

Vor einigen Monaten hat das berühmte ostdeutsche Plattenlabel Eterna ein großes Projekt in Angriff genommen, nämlich seinen gesamten Katalog mit Originalcovern und, so weit wie möglich, in hochauflösenden Remasterings verfügbar zu machen: die Gelegenheit, große, in Westeuropa wenig bekannt Musiker wie etwa Otmar Suitner, der in den 1950er Jahren – während der Amtszeit von Joseph Keilberth –für die Deutsche Grammophon einige sehr schöne Aufnahmen mit den Bamberger Symphonikern realisiert hatte, wiederzuentdecken.

Otmar Suitner arbeitete seit den frühen 1960er Jahren mit Eterna zusammen und erkundete mit der Staatskapelle Berlin, deren musikalischer Leiter er von 1964 bis 1990 war, zahlreiche Repertoires – deutsche, französische und russische. Die Grieg-Aufnahmen von 1976 gehören zu den größten Errungenschaften des Dirigenten und wurden hervorragend aufgezeichnet.

Ohne das geringste Pathos zeugen die vier Sinfonischen Tänze insbesondere von einer Feinheit (Allegretto tranquillo e grazioso) und einer geistigen Lebendigkeit, die in jeder Hinsicht begeistern: Ein leichtes „naives“ Lächeln erinnert an den volkstümlichen Ursprung dieser vier Meisterwerke Griegs, die nicht immer so einfach klingen. Großes Streichorchester für die Suite „Aus Holbergs Zeit“, aber wieder einmal erstaunt Otmar Suitner durch seinen feurigen Gestus (Prélude, Rigaudon) oder den warmen Glanz der Polyphonie (Sarabande, Air). Sehr empfehlenswerte Wiederentdeckungen. © Pierre-Yves Lascar/Qobuz