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Pi'erre Bourne|Good Movie

Good Movie

Pi'erre Bourne

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Man muss es ein bisschen verstehen wollen. Was der vor allem an der Seite von Playboi Cartis "Die Lit" und 6ix9ines "Gummo" berühmt gewordene Producer-und-Rapper Pi'erre Bourne solo macht, wirkt ein bisschen wie die Drain Gang-Gefilde der melodischen Rapmusik. Er hat diese Vocals, die den Satz provozieren, er solle vielleicht lieber beim Produzieren bleiben, aber dann bleibt man doch darauf hängen. Genau so haben seine beiden letzten Alben "The Life Of Pierre 4" und "The Life Of Pierre 5" ihre Kult-Fanbase gefunden. Mit "Good Movie" geht er noch einen Schritt weiter und wird inhaltlich kohärenter, während er subtil mit neuen Dance-Ideen spielt. Es könnte sein bisher bestes Album sein.

Um einen Zugang zu Pi'erres Solomusik zu finden, gibt es normalerweise einen großen Anlass und eine große Blockade. Seine Beats und seine Vocals. Seine Beats sollten an diesem Punkt im Hip Hop-Kosmos ja eigentlich schon lange etabliert sein, nicht nur, weil sie den Trap-Sound nach 2017 fundamental mitgeprägt haben, sondern auch, weil mit Rage ein ganzes Genre auf ihren Ideen aufbaut. Aber trotzdem macht es niemand so richtig wie er: Da sind diese perkussiven, monolithischen Trap-Bässe, die den Songs diese schiebende, massive Urgewalt verleihen. Und dann stoßen sie auf diese leichtfüßigen, schwerelosen Gameboy-Synthies, die Melodien spielen, die sich nie aufs erste Hören erschließen lassen.

Aber genau das ist Pi'erres großes musikalisches Kapital. Seine Melodien sind immer genau dieses Quäntchen unintuitiv, dass sie sich fresh anfühlen: Selbst die simpelsten Arrangements gehen eine Extrameile um die einfachste Lösung. Sie lösen sich selten konkret auf, oft findet er diesen sperrigeren Loop, der dem ganzen Song den Extra-Schub psychedelischer Energie gibt. Das sieht man an Highlights wie "Hop In My Bed": Hier dreht er die Komplexität seiner Produktion ein wenig hoch. Wir haben ein quakendes Arpeggios, ein paar lange, strahlende Synth-Wälle und ein anderes Arp, das fast nach Dancehall klingt.

Und wie so oft sind all die Arps, Loops und Melodien vor allem perkussive Elemente. Die Melodien erscheinen fast zweitrangig. Seine musikalisch texturenreiche Sirup-Welt wirkt erst in der puren Reizüberflutung, wenn jede Kante, jeder Dreh und jede Kreisbewegung den Beat haptisch weiter nach vorne stoßen. Dann der Beatswitch hintenraus, der die Melancholie der MIDI-Strings mit dem tanzbaren Drumbeat ausfaden lässt, dann ein perfekter Übergang in Richtung "Superstar", ein weiteres Highlight, das genau so auch auf "Die Lit" landen hätte können. Aber es gibt Sinn, dass Pi'erre immer noch mit dieser Formel spielt. Sie fühlt sich noch kein bisschen auserzählt an, vor allem, weil er immer noch Wege findet, sie seinem eigenen Vocal-Stil mit jedem Tape ein bisschen besser anzupassen.

Der beste Song demonstriert dieses Wachstum im Songwriting: "DJ In The Car" kommt von vornherein mit diesen Kaskaden an 8Bit-Instrumentation, die genug Klangtiefe mitbringen, um an Spiele wie die Metroid-Reihe denken zu lassen. Mindestens fünf Elemente taumeln synkopiert zueinander auf und ab. Dazu pulsiert ein nostalgischer House-Bass, während Pi'erre seinen besten, repetitiven Refrain über dieses Mädchen ablässt, dass in seinem Auto auf dem Aux-Kabel Party macht. Es fühlt sich wie ein Auto an, in dem man gerne wäre. Wie viele Songs hier klingt der Song gleichzeitig nostalgisch und futuristisch, gleichzeitig vom Lean in den Kosmos geschossen, aber doch irgendwie unterschwellig melancholisch. Pi'erres klangliche Komplexität macht, dass man seine Musik unendlich oft hören kann, man kann sich immer ein wenig anders in sie hineinfühlen. Ein Rezept für Grower.

Und das muss sie für viele Hörerinnen und Hörer auch sein, denn gute Beats hin oder her, taugen sie denn etwas, wenn Pi'erre als Stimme es nicht bringt? Und jein, seine Stärken und Schwächen bestehen weiter. Auf "TLOP5" hat er neulich noch Hoffnung erweitert, dass er seine Melodien und Vibes weiterhin entwickeln würde, dagegen zeigte sein durchwachsenes Juicy J-Kollabo-Tape "Space Age Pimpin" dieses Jahr erst, dass er Musik außerhalb seines Ökosystems einfach noch nicht gewachsen ist. Um so mehr spürt man, dass er sich hier wieder wohlfühlt, die volle Kontrolle zu haben. Das äußert sich nicht nur darin, dass die Beats maßgeschneidert an seinen Vocals funktionieren, sondern auch in den zahllosen Interludes, Preludes, Übergangs-Passagen und Beat-Switches, die diesem Album das Gefühl eines lebenden, pulsierenden Universums geben. Und das äußert sich auch inhaltlich.

"Good Movie" gibt ihm den Raum, sich in einem kohärenten Rahmen über eine Beziehung auszusingen. Und gerade das Intro "Shorty Diary" muss so erstmal verdaut werden. Es klingt nicht gerade beeindruckend. Aber das will es auch nicht. Der Einstieg erzählt Fragmente seiner ersten Eindrücke über dieses Mädchen und dient doppelt als Charakterisierung von Pi'erre als Protagonisten. Und der findet sich schon ganz cool und feiert sich hier und da für Mode und Fame, aber mehr als auf bisherigen Tapes kommt er seiner regulären Persona nah. Er wirkt entspannt, unaufdringlich, einfach wie ein schlaksiger, sympathischer Typ, mit dem man eine gute Zeit haben kann, der aber endlich die scheiternden Versuche von Machismo abgelegt hat.

So entstehen immer wieder Kadenzen und Melodien, die im Ohr bleiben. Er tauscht auch ab und zu Refrains zwischen Songs aus und man findet die Hookline eines Tracks viel später wieder. "Good Movie" ist definitiv speziell. Aber Pi'erre hat es einem selten so einfach gemacht, zu verstehen, was er mit seiner Musik erreichen will. Wenn man den Refrains auf Songs wie "Superstar", "Love Drill", "DJ In The Car" oder "Sosshouse Party" eine Chance gegeben hat, will man diesen psychedelischen, kleinen Musik-Mikrokosmos so schnell nicht mehr verlassen.

© Laut

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Good Movie

Pi'erre Bourne

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1
Opening Scene
00:01:05

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

2
Shorty Diary
00:04:52

Brandon Brown, A&R - Jordan Jenks, Mixer, StudioPersonnel, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, MainArtist - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

3
Logline
00:00:32

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

4
Ex Factor
00:04:16

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

5
Intro To Love
00:00:30

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

6
Love Drill
00:04:39

Rich Keller, Mastering Engineer, StudioPersonnel - Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

7
Hop In My Bed
00:04:18

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

8
Superstar
00:03:38

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

9
Where You Going
00:03:21

Brandon Brown, A&R - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator - graham polk, Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2022 Interscope Records

10
What I Gotta Do
00:03:38

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator - graham polk, Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2022 Interscope Records

11
DJ In The Car
00:03:09

Brandon Brown, A&R - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

12
Psane
00:04:15

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Don Toliver, Rap Vocalist, FeaturedArtist, AssociatedPerformer - Caleb Zackery Toliver, ComposerLyricist - Monique Teclemariam, A&R Coordinator - Derek "206" Anderson, Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2022 Interscope Records

13
Kingdom Hall (Skit)
00:00:49

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

14
Kingdom Hall
00:03:25

Rich Keller, Mastering Engineer, StudioPersonnel - Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, Recording Engineer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

15
Witty (Skit)
00:00:44

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

16
Kevin Heart
00:03:08

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

17
Sosshouse Party
00:03:09

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator - graham polk, Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2022 Interscope Records

18
Safe Haven
00:03:25

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator - graham polk, Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2022 Interscope Records

19
Rounds
00:02:19

Rich Keller, Mastering Engineer, StudioPersonnel - Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator - graham polk, Recording Engineer, StudioPersonnel

℗ 2022 Interscope Records

20
System
00:03:42

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

21
Moving Too Fast
00:03:32

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Alverne Emmanuel, Recording Engineer, StudioPersonnel - Young Nudy, Rap Vocalist, FeaturedArtist, AssociatedPerformer - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

22
Good Movie
00:03:05

Rich Keller, Mixer, StudioPersonnel - Brandon Brown, A&R - James Kang, Recording Engineer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Bill Jabr, Mastering Engineer, StudioPersonnel - Travis Louis, Mastering Engineer, StudioPersonnel - Pi'erre Bourne, Producer, MainArtist - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

23
Heart Say
00:03:49

Brandon Brown, A&R - James Kang, Mixer, StudioPersonnel - Jordan Jenks, ComposerLyricist - Pi'erre Bourne, Producer, Mixer, MainArtist, StudioPersonnel - Monique Teclemariam, A&R Coordinator

℗ 2022 Interscope Records

Albumbeschreibung

Man muss es ein bisschen verstehen wollen. Was der vor allem an der Seite von Playboi Cartis "Die Lit" und 6ix9ines "Gummo" berühmt gewordene Producer-und-Rapper Pi'erre Bourne solo macht, wirkt ein bisschen wie die Drain Gang-Gefilde der melodischen Rapmusik. Er hat diese Vocals, die den Satz provozieren, er solle vielleicht lieber beim Produzieren bleiben, aber dann bleibt man doch darauf hängen. Genau so haben seine beiden letzten Alben "The Life Of Pierre 4" und "The Life Of Pierre 5" ihre Kult-Fanbase gefunden. Mit "Good Movie" geht er noch einen Schritt weiter und wird inhaltlich kohärenter, während er subtil mit neuen Dance-Ideen spielt. Es könnte sein bisher bestes Album sein.

Um einen Zugang zu Pi'erres Solomusik zu finden, gibt es normalerweise einen großen Anlass und eine große Blockade. Seine Beats und seine Vocals. Seine Beats sollten an diesem Punkt im Hip Hop-Kosmos ja eigentlich schon lange etabliert sein, nicht nur, weil sie den Trap-Sound nach 2017 fundamental mitgeprägt haben, sondern auch, weil mit Rage ein ganzes Genre auf ihren Ideen aufbaut. Aber trotzdem macht es niemand so richtig wie er: Da sind diese perkussiven, monolithischen Trap-Bässe, die den Songs diese schiebende, massive Urgewalt verleihen. Und dann stoßen sie auf diese leichtfüßigen, schwerelosen Gameboy-Synthies, die Melodien spielen, die sich nie aufs erste Hören erschließen lassen.

Aber genau das ist Pi'erres großes musikalisches Kapital. Seine Melodien sind immer genau dieses Quäntchen unintuitiv, dass sie sich fresh anfühlen: Selbst die simpelsten Arrangements gehen eine Extrameile um die einfachste Lösung. Sie lösen sich selten konkret auf, oft findet er diesen sperrigeren Loop, der dem ganzen Song den Extra-Schub psychedelischer Energie gibt. Das sieht man an Highlights wie "Hop In My Bed": Hier dreht er die Komplexität seiner Produktion ein wenig hoch. Wir haben ein quakendes Arpeggios, ein paar lange, strahlende Synth-Wälle und ein anderes Arp, das fast nach Dancehall klingt.

Und wie so oft sind all die Arps, Loops und Melodien vor allem perkussive Elemente. Die Melodien erscheinen fast zweitrangig. Seine musikalisch texturenreiche Sirup-Welt wirkt erst in der puren Reizüberflutung, wenn jede Kante, jeder Dreh und jede Kreisbewegung den Beat haptisch weiter nach vorne stoßen. Dann der Beatswitch hintenraus, der die Melancholie der MIDI-Strings mit dem tanzbaren Drumbeat ausfaden lässt, dann ein perfekter Übergang in Richtung "Superstar", ein weiteres Highlight, das genau so auch auf "Die Lit" landen hätte können. Aber es gibt Sinn, dass Pi'erre immer noch mit dieser Formel spielt. Sie fühlt sich noch kein bisschen auserzählt an, vor allem, weil er immer noch Wege findet, sie seinem eigenen Vocal-Stil mit jedem Tape ein bisschen besser anzupassen.

Der beste Song demonstriert dieses Wachstum im Songwriting: "DJ In The Car" kommt von vornherein mit diesen Kaskaden an 8Bit-Instrumentation, die genug Klangtiefe mitbringen, um an Spiele wie die Metroid-Reihe denken zu lassen. Mindestens fünf Elemente taumeln synkopiert zueinander auf und ab. Dazu pulsiert ein nostalgischer House-Bass, während Pi'erre seinen besten, repetitiven Refrain über dieses Mädchen ablässt, dass in seinem Auto auf dem Aux-Kabel Party macht. Es fühlt sich wie ein Auto an, in dem man gerne wäre. Wie viele Songs hier klingt der Song gleichzeitig nostalgisch und futuristisch, gleichzeitig vom Lean in den Kosmos geschossen, aber doch irgendwie unterschwellig melancholisch. Pi'erres klangliche Komplexität macht, dass man seine Musik unendlich oft hören kann, man kann sich immer ein wenig anders in sie hineinfühlen. Ein Rezept für Grower.

Und das muss sie für viele Hörerinnen und Hörer auch sein, denn gute Beats hin oder her, taugen sie denn etwas, wenn Pi'erre als Stimme es nicht bringt? Und jein, seine Stärken und Schwächen bestehen weiter. Auf "TLOP5" hat er neulich noch Hoffnung erweitert, dass er seine Melodien und Vibes weiterhin entwickeln würde, dagegen zeigte sein durchwachsenes Juicy J-Kollabo-Tape "Space Age Pimpin" dieses Jahr erst, dass er Musik außerhalb seines Ökosystems einfach noch nicht gewachsen ist. Um so mehr spürt man, dass er sich hier wieder wohlfühlt, die volle Kontrolle zu haben. Das äußert sich nicht nur darin, dass die Beats maßgeschneidert an seinen Vocals funktionieren, sondern auch in den zahllosen Interludes, Preludes, Übergangs-Passagen und Beat-Switches, die diesem Album das Gefühl eines lebenden, pulsierenden Universums geben. Und das äußert sich auch inhaltlich.

"Good Movie" gibt ihm den Raum, sich in einem kohärenten Rahmen über eine Beziehung auszusingen. Und gerade das Intro "Shorty Diary" muss so erstmal verdaut werden. Es klingt nicht gerade beeindruckend. Aber das will es auch nicht. Der Einstieg erzählt Fragmente seiner ersten Eindrücke über dieses Mädchen und dient doppelt als Charakterisierung von Pi'erre als Protagonisten. Und der findet sich schon ganz cool und feiert sich hier und da für Mode und Fame, aber mehr als auf bisherigen Tapes kommt er seiner regulären Persona nah. Er wirkt entspannt, unaufdringlich, einfach wie ein schlaksiger, sympathischer Typ, mit dem man eine gute Zeit haben kann, der aber endlich die scheiternden Versuche von Machismo abgelegt hat.

So entstehen immer wieder Kadenzen und Melodien, die im Ohr bleiben. Er tauscht auch ab und zu Refrains zwischen Songs aus und man findet die Hookline eines Tracks viel später wieder. "Good Movie" ist definitiv speziell. Aber Pi'erre hat es einem selten so einfach gemacht, zu verstehen, was er mit seiner Musik erreichen will. Wenn man den Refrains auf Songs wie "Superstar", "Love Drill", "DJ In The Car" oder "Sosshouse Party" eine Chance gegeben hat, will man diesen psychedelischen, kleinen Musik-Mikrokosmos so schnell nicht mehr verlassen.

© Laut

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