Constellations Ardentes

Albumbeschreibung

Lassen Sie sich nicht durch den rauen Klang des ersten Stückes auf dem vorliegenden Album beeindrucken: Ori des Schweizer Komponisten Jean-Luc Darbellay wird hier von dem Hornisten Olivier Darbellay und der Geigerin Noëlle-Anne…, Sie haben es erraten, Darbellay gespielt: eine schöne Familiengeschichte für ein kurzes zehnminütiges Werk in größeter Intensität und mit verschiedensten Klangexperimenten. Die Kombination Horn und Violine hat es in sich und Darbellay weiß offensichtlich, wovon er spricht. Das Programm wird mit Koechlins zwischen 1894 und 1907 entstandenen und viel zu selten gespielten Vier kleinen Stücken für Horn, Violine und Klavier (hier gespielt vom Pianisten Benjamin Engeli, also kein Darbellay), fortgesetzt. Es folgen Lunules électriques für Horn und Violine von Stephan Wirth, ebenfalls Schweizer wie die anderen Künstler des Albums. Was heißt hier „elektrisch“? Mit „Lunule“ ist bestimmt nicht der kleine helle halbmondförmige Fleck am Fingernagel gemeint, und auch nicht frühgeschichtlicher Schmuck von den britischen Inseln – zur Zeit der Kelten war bekanntlich die Elektrizität noch nicht erfunden… Vielleicht geht es um einen „Lunula“ genannten Nachtfalter, der sich in einem elektrischen Mückenabwehrgerät verfangen hat?... Der Titel der CD dagegen wurde bei Lukrez entliehen, der in seinem Werk Über die Natur der Dinge von „Constellations ardentes“ („glühenden Konstellationen“) spricht. Das Album klingt mit dem Trio für Horn, Violine und Klavier von Brahms aus, das Darbellay, Darbellay und Engeli mit großer Überzeugungskraft und Schwung darbieten. © Marc Trautmann/Qobuz