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Rina Sawayama|Comme Des Garçons (Like The Boys)

Comme Des Garçons (Like The Boys)

Rina Sawayama

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"Es ist ein bisschen wie Drag", beschreibt Rina Sawayama ihr Debütalbum, "wo man so viel Licht und Humor aus etwas sehr Schmerzhaftem macht." Das trifft es tatsächlich recht gut. Die 29-Jährige veranstaltet auf "Sawayama" ihre persönliche musikalische Modegala. Wandelbar läuft sie in zahlreichen schillernden Kostümen und befreit sich so von ihren Dämonen. Mit dem Ergebnis könnte sie ebenso gut im Vorprogramm von Korn auftreten wie vor den Backstreet Boys. Statt etwas zu verstecken oder zu kaschieren, repräsentieren diese "Kostüme" Bausteine einer komplexen Identität, musikalisch wie thematisch. Sie setzt früh an, bei Familientraditionen in "Dynasty". "Would you break the chain with me?", fragt sie und gestaltet den Song mit Glockengeläut, energischen Gitarren und weiten Gesangsbögen zur pompösen Aufbruchshymne. Das klingt, als hätten Evanescence Led Zeppelins "Kashmir" adaptiert, und erinnert in seiner Dramatik außerdem leicht an t.A.T.u.. Später greift sie den familiären Faden wieder auf, denkt in "Paradisin'" ans jugendliche Aufmucken zurück und schildert in bildlichen Worten, wie ihre Mutter dagegen vorging: "Hacked my MSN messenger / Blackmailed my best friend." Sie selbst dagegen sprüht vor unbekümmerter 'I couldn't care less'-Attitüde und weckt ihr jüngeres Selbst als jubilierende Disney-Prinzessin. "Living my best life drivin' / Drivin' you cra-a-a-a-zy." Das Zuckertörtchen im verklärten Teenie-Idyll beschert kitschiges Gerry Rafferty-Saxofon. Mit ähnlicher, leicht sarkastischer Distanz blickt sie auf Erfahrungen als Mensch zwischen zwei Kulturen. Zwar geboren in Japan, der Heimat ihrer Eltern, wuchs Sawayama größtenteils in London auf, wo sie auch heute lebt und neben der Musik als Model arbeitet. In "STFU!" gelingt ihr ein meisterhaftes Porträt von unterschwelligem Alltagsrassismus und wie sie selbst – und zweifellos unzählige andere in vergleichbarer Position – damit umgeht. Als Dissonanzen dienen brachiale Nu Metal Riffs und Shouts, innerlich siedet die Wut: "How come you don't respect me / Expecting fantasies." Den Refrain haucht sie im krassen Kontrast dazu mit lieblichster Smileystimme: "Shut the fuck up / Have you ever thought about taping your big mouth shut? / 'Cause I have, many times, many times :)" "Man switcht täglich in diese Süße, wenn man mit solchen Mikro-Aggressionen zu tun hat", seufzt Sawayama entnervt. "Man versucht, es in einen schmeichelnden Kommentar zu verwandeln, obwohl es das eigentlich nicht ist." Eine weitere Facette desselben Problems beleuchtet sie bei "Tokyo Love Hotel", allerdings von der anderen Seite der Erdkugel aus. Durch den Schleier melancholischen Synth-Pops hindurch beobachtet sie eine Art One-Night-Stand-Tourismus in der besungenen Metropole. "Tokio ist wie ein Fetisch für die Leute. Es ist traurig, dass sie von dem Trip nach Hause kommen und davon erzählen, wie fantastisch es doch war, obwohl sie mit niemandem aus der Stadt gesprochen haben." Ihre Resignation drückt Sawayama auch in den Lyrics aus: "Thought I was original but after all / I guess this is just another song 'bout Tokyo." Als safe space im Drama beleuchtet Sawayama schließlich ihre "Chosen Family", die Queer-Community. Bei "Comme Des Garçons (Like The Boys)" feiert sie in funkiger Christine And The Queens-Manier das Selbstbewusstsein schwuler Männer. In "Love Me 4 Me" zieht sie bewaffnet mit einer von RuPauls Catchphrases in den Kampf gegen gesellschaftliche Stempel. Schließlich erhebt sich inmitten des Flammenmeers an Gefühlen, das "Sawayama" auszeichnet, fast schon ein bisschen zu friedlich "Chosen Family". Zusammen mit PC Musics Danny L Harle schliff Sawayama eine aalglatte Ballade, das musikalische Äquivalent zum Happy End einer Nicholas Sparks-Geschichte. Schamlos bedienen sich die beiden aus der Klischeekiste, beherrschen diese Klaviatur aber so perfekt, dass das Ergebnis mit seinen blütenreinen Harmonien wie ein Endgegner im mit Wattebäuschen ausgetragenen Kitschkrieg erstrahlt. Überhaupt zitiert Sawayama wo es nur geht Bekanntes und schmiedet sich aus Popkultur-Nostalgie eine neue, zeitlose Rüstung. Barbie Girl lugt in "Akasaka Sad" hervor, Justin Timberlake und die Pussycat Dolls tanzen zu "XS", während als Special Guests immer wieder Babymetal reingrätschen. "Who's Gonna Save U Now" thront als bombastischer Stadionpoprocker mit tosendem Publikumslärm und Poser-Gitarrensolo zwischen P!nk und Beyoncé. Die Grandezza letzterer erwacht zum Schluss erneut in "Snakeskin", einem leidenschaftlichen, fordernden Ritt an der Schnittstelle zwischen Contemporary R'n'B und Trap. In der japanischen Version gibts im Bonustrack "Tokyo Takeover" sogar noch eine Ladung überbordenden J-Pops obendrauf. "I'm gonna take the throne this time / All the world's all mine, all mine", verkündete Sawayama schon im Opener "Dynasty". Please, take it! Spielerisch verwischt die Britin auf ihrem Debüt Stilgrenzen und jongliert gleichzeitig mit den jeweiligen Stereotypen. Popseligkeit, dank hochansteckenden Bubblegum-Hooks durchaus vergleichbar mit Dua Lipas "Future Nostalgia", und harsche Soundexperimente gehen Hand in Hand. "Sawayama" ist ein eklektischer Geniestreich, ein in Form und Inhalt herausragend produziertes, intelligentes künstlerisches Statement, vor dem man eigentlich nur auf die Knie fallen kann.
© Laut

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Comme Des Garçons (Like The Boys)

Rina Sawayama

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1
Comme Des Garçons (Like The Boys) Explicit
00:03:01

Nicole Morier, Composer, Writer - Bram Inscore, Composer, Writer - Rina Sawayama, Composer, Writer, MainArtist

© 2020 Dirty Hit ℗ 2020 Dirty Hit

Albumbeschreibung

"Es ist ein bisschen wie Drag", beschreibt Rina Sawayama ihr Debütalbum, "wo man so viel Licht und Humor aus etwas sehr Schmerzhaftem macht." Das trifft es tatsächlich recht gut. Die 29-Jährige veranstaltet auf "Sawayama" ihre persönliche musikalische Modegala. Wandelbar läuft sie in zahlreichen schillernden Kostümen und befreit sich so von ihren Dämonen. Mit dem Ergebnis könnte sie ebenso gut im Vorprogramm von Korn auftreten wie vor den Backstreet Boys. Statt etwas zu verstecken oder zu kaschieren, repräsentieren diese "Kostüme" Bausteine einer komplexen Identität, musikalisch wie thematisch. Sie setzt früh an, bei Familientraditionen in "Dynasty". "Would you break the chain with me?", fragt sie und gestaltet den Song mit Glockengeläut, energischen Gitarren und weiten Gesangsbögen zur pompösen Aufbruchshymne. Das klingt, als hätten Evanescence Led Zeppelins "Kashmir" adaptiert, und erinnert in seiner Dramatik außerdem leicht an t.A.T.u.. Später greift sie den familiären Faden wieder auf, denkt in "Paradisin'" ans jugendliche Aufmucken zurück und schildert in bildlichen Worten, wie ihre Mutter dagegen vorging: "Hacked my MSN messenger / Blackmailed my best friend." Sie selbst dagegen sprüht vor unbekümmerter 'I couldn't care less'-Attitüde und weckt ihr jüngeres Selbst als jubilierende Disney-Prinzessin. "Living my best life drivin' / Drivin' you cra-a-a-a-zy." Das Zuckertörtchen im verklärten Teenie-Idyll beschert kitschiges Gerry Rafferty-Saxofon. Mit ähnlicher, leicht sarkastischer Distanz blickt sie auf Erfahrungen als Mensch zwischen zwei Kulturen. Zwar geboren in Japan, der Heimat ihrer Eltern, wuchs Sawayama größtenteils in London auf, wo sie auch heute lebt und neben der Musik als Model arbeitet. In "STFU!" gelingt ihr ein meisterhaftes Porträt von unterschwelligem Alltagsrassismus und wie sie selbst – und zweifellos unzählige andere in vergleichbarer Position – damit umgeht. Als Dissonanzen dienen brachiale Nu Metal Riffs und Shouts, innerlich siedet die Wut: "How come you don't respect me / Expecting fantasies." Den Refrain haucht sie im krassen Kontrast dazu mit lieblichster Smileystimme: "Shut the fuck up / Have you ever thought about taping your big mouth shut? / 'Cause I have, many times, many times :)" "Man switcht täglich in diese Süße, wenn man mit solchen Mikro-Aggressionen zu tun hat", seufzt Sawayama entnervt. "Man versucht, es in einen schmeichelnden Kommentar zu verwandeln, obwohl es das eigentlich nicht ist." Eine weitere Facette desselben Problems beleuchtet sie bei "Tokyo Love Hotel", allerdings von der anderen Seite der Erdkugel aus. Durch den Schleier melancholischen Synth-Pops hindurch beobachtet sie eine Art One-Night-Stand-Tourismus in der besungenen Metropole. "Tokio ist wie ein Fetisch für die Leute. Es ist traurig, dass sie von dem Trip nach Hause kommen und davon erzählen, wie fantastisch es doch war, obwohl sie mit niemandem aus der Stadt gesprochen haben." Ihre Resignation drückt Sawayama auch in den Lyrics aus: "Thought I was original but after all / I guess this is just another song 'bout Tokyo." Als safe space im Drama beleuchtet Sawayama schließlich ihre "Chosen Family", die Queer-Community. Bei "Comme Des Garçons (Like The Boys)" feiert sie in funkiger Christine And The Queens-Manier das Selbstbewusstsein schwuler Männer. In "Love Me 4 Me" zieht sie bewaffnet mit einer von RuPauls Catchphrases in den Kampf gegen gesellschaftliche Stempel. Schließlich erhebt sich inmitten des Flammenmeers an Gefühlen, das "Sawayama" auszeichnet, fast schon ein bisschen zu friedlich "Chosen Family". Zusammen mit PC Musics Danny L Harle schliff Sawayama eine aalglatte Ballade, das musikalische Äquivalent zum Happy End einer Nicholas Sparks-Geschichte. Schamlos bedienen sich die beiden aus der Klischeekiste, beherrschen diese Klaviatur aber so perfekt, dass das Ergebnis mit seinen blütenreinen Harmonien wie ein Endgegner im mit Wattebäuschen ausgetragenen Kitschkrieg erstrahlt. Überhaupt zitiert Sawayama wo es nur geht Bekanntes und schmiedet sich aus Popkultur-Nostalgie eine neue, zeitlose Rüstung. Barbie Girl lugt in "Akasaka Sad" hervor, Justin Timberlake und die Pussycat Dolls tanzen zu "XS", während als Special Guests immer wieder Babymetal reingrätschen. "Who's Gonna Save U Now" thront als bombastischer Stadionpoprocker mit tosendem Publikumslärm und Poser-Gitarrensolo zwischen P!nk und Beyoncé. Die Grandezza letzterer erwacht zum Schluss erneut in "Snakeskin", einem leidenschaftlichen, fordernden Ritt an der Schnittstelle zwischen Contemporary R'n'B und Trap. In der japanischen Version gibts im Bonustrack "Tokyo Takeover" sogar noch eine Ladung überbordenden J-Pops obendrauf. "I'm gonna take the throne this time / All the world's all mine, all mine", verkündete Sawayama schon im Opener "Dynasty". Please, take it! Spielerisch verwischt die Britin auf ihrem Debüt Stilgrenzen und jongliert gleichzeitig mit den jeweiligen Stereotypen. Popseligkeit, dank hochansteckenden Bubblegum-Hooks durchaus vergleichbar mit Dua Lipas "Future Nostalgia", und harsche Soundexperimente gehen Hand in Hand. "Sawayama" ist ein eklektischer Geniestreich, ein in Form und Inhalt herausragend produziertes, intelligentes künstlerisches Statement, vor dem man eigentlich nur auf die Knie fallen kann.
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